T68 - Bug und Null Support von SonyEricsson

Hallo,

Vor gut 14 Monaten erwarb ich das tolle T68m. War sofort begeistert, eines der ersten Handys mit Farbdisplay in meinen Händen zu halten. Bedienung sehr intuitiv (zumindest für meinen Geschmack), das gute Stück recht klein und leicht (hosentaschentauglich) - eigentlich fast perfekt.

Wieso fast? Nun, mit der damals installierten Software war es unerträglich langsam. Bei SMS-Schreiben gab es dauernd unnötige Aussetzer. Abstürze waren auch nicht unüblich.

Da aber bald das erste (von etlichen) Softwareupdates folgte, war der Frust nur begrenzt. Die Prozedur ging schnell und war (noch) kostenlos. Bis dahin gabs an SE nix auszusetzen.

Nach einer Weile fing das Gerät an, mitunter den Kontakt zum (noch vorhandenen) Netz zu verlieren, gleich welches. Kurzes aus- und wieder anschalten löste das Fehlerchen wieder. Mit der Zeit trat das Problem aber häufiger auf, so dass ich meinen Händler fragte, ob er es zur Reparatur einschicken könne. Er meinte nur, ich solle es doch selbst machen, eine Rechnungskopie beilegen und dann abwarten. Ok, dachte ich, sollte unproblematisch sein, weil Du ja noch Garantie hast. Aber Pustekuchen.

Trotz dem seit 1.1.2002 geltenden neuen Gewährleistungsrecht verweigerte mir SonyEricsson eine kostenlose Reparatur. Begründung: das Herstellungsdatum meines Handys läge außerhalb der Garantiezeit von einem Jahr. Waren es mittlerweile nicht 24 Monate, und wieso Herstellungsdatum? Seit wann darf man denn bei der Garantieberechnung eines Endkunden dieses heranziehen? Ich war schon tierisch sauer, vor allem auch, da die Reparaturkosten höher veranschlagt worden waren, als ein neues T68i kosten würde. Für den (unreparierten) Rücktransport wollten sie "nur" 30 Euro. Toller Service.

Ich also mit dem Servicepoint kommuniziert - Ergebnis: laut Gesetz ist der Käufer nach 6 Monaten verpflichtet, dem Hersteller zu beweisen, dass der Fehler bereits beim Kauf bestanden hat. Klasse. Im Grunde heißt das also meist nichts anderes, als das Du auf der kaputten Ware sitzen bleibst nach einem halben (!!!) Jahr, wenn der Hersteller nicht auf Kulanz die Kosten trägt.

Nach einer ausgedehnten Suche im Netz fand ich noch hunderte andere T68(i)-Benutzer, die den gleichen Bug hatten wie ich, und denen ebenfalls die Reparatur verweigert wurde. SonyEricsson persönlich sagt dazu übrigens nichts - in der Hotline hört man dann immer nur: "Wenden sie sich an ihren Händler!"
Dass dieser aber auch auf den Standpunkt setzt, den Beweis hat der Käufer zu erbringen, finde ich ernüchternd.

Ergo stehe ich jetzt also ohne dieses tolle Handy da, muss die horrenden Kosten für einen Rücktransport zahlen und fühle mich als Kunde mal wieder tierisch veräppelt.

Das neue Gewährleistungsrecht ist also auch nur eine leere Hülle. Für den Endverbraucher ändert sich nach 6 Monaten nichts. Die Hersteller bringen freudig billig produzierte Ware unters Volk und freuen sich dann diebisch, wenn diese nach der vorausberechneten Verwendungszeit (Japan lässt grüßen) ihren Dienst verweigert. So muss der Kunde, ob er will oder nicht, ein neues Modell erwerben, was natürlich wieder den Umsatz in die Höhe treibt.

Ich werde, so schön die SE-Handys auch sind, niemals wieder eines davon kaufen (kann ich nur jedem anraten, der im Reparaturfall Ärger vermeiden möchte).

Ciao,

Jan