Widerstand und deren Helden
Hier ist einer von Ihnen!!!
Stauffenberg
Graf Stauffenberg entstammte einem Geschlecht, das bis in die Zeit der Hohenstaufen zurückreicht. Vielfältig waren auch die Beziehungen der Schenken von Stauffenberg zu den Hohenzollern und den Habsburgern, jenen anderen schwäbisch-alemannischen Herrscherfamilien, welche, zusammen mit den Staufern die deutsche und die europäische Geschichte über 750 Jahre lang entscheidend beeinflußt haben.
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15.11.1907 Claus Graf Schenk von Stauffenberg wird in Jettingen/Schwaben geboren
1926 Eintritt in das Bamberger Reiterregiment 17
1930 Beförderung zum Leutnant
1933 Beförderung zum Oberleutnant
1936 Eintritt in die Kriegsakademie mit den Schwerpunkten Panzer-und Fallschirmjägereinsatz
1937 Beförderung zum Rittmeister
1938 Austritt aus der Kriegsakademie
Verwendung als I b bei der 1. leichten Division in Wuppertal
1939 Teilnahme am Polenfeldzug
1940 Teilnahme am Frankreichfeldzug
Beförderung zum Major
1943 Verwendung als I a bei der 10. Panzerdivision in Rommels Afrikakorps
07.04.1943 Schwere Verwundung
01.07.1944 Erhalt der Kompetenz zur Auslösung der "Wallküre-"Maßnahmen als Stabschef, des Befehlshabers des Ersatzheeres, Generaloberst Fromm
(hat in Vertretungsfällen Fromms Zutritt zu Lagebesprechungen)
20.07.1944 Bombenattentat auf Adolf Hitler
Hinrichtung Stauffenbergs in Berlin kurz nach Mitternacht
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Entwicklung zum Widerstandskämpfer
Erst im Verlauf des Krieges erkennt Stauffenberg den verbrecherischen Charakter der nationalsozialistischen Politik. Nur allmählich und langsamer als seine späteren Mittäter kann er sich aus der Faszination lösen, welche die militärischen Erfolge Hitlers auf ihn ausüben. Nach seiner schweren Verwundung, bei der er ein Auge, die ganze rechte Hand und Finger der linken verliert, wird er im September 1943 als Stabschef in das Allgemeine Heeresamt berufen. Zu diesem Zeitpunkt zählt er zum engsten Kreis der entschlossenen Gegner des Regimes. Sein neuer Vorgesetzer wird General Friedrich Olbricht, der seit 1938 eine treibende Kraft der militärischen Umsturzbemühungen war.
Das Attentat
Als sich 1943 wiederholt Attentatspläne zerschlagen und schließlich im Sommer 1944 andere Widerstandskämpfer wie Adolf Reichwein und Julius Leber verhaftet werden, entschließt sich Stauffenberg Anfang 1944, trotz seiner schweren Verwundung und seiner Schlüsselrolle in Berlin, selbst den Anschlag auf Hitler zu wagen. Am 20.07.1944 gelingt es ihm, eine Bombe in das scharf bewachte Führerhauptquartier Wolfschanze nahe dem ostpreußischen Rastenburg einzuschleusen und in der Lagebesprechung zur Explosion zu bringen. Nach Berlin zurückgekehrt, kann Stauffenberg der Nachricht vom Überleben Hitlers zunächst keinen Glauben schenken. Gemeinsam mit seinem Freund Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim versucht er fieberhaft, hohe Offiziere für den Umsturz zu gewinnen. In den späten Abendstunden muß er das Scheitern des Anschlags erkennen. Noch in derselben Nacht werden Stauffenberg, sein Adjutant von Haeften, Mertz von Quirnheim und Olbricht als die Hauptverantwortlichen des Attentats standrechtlich erschossen. Ludwig Beck wird zum Selbsmord gezwungen. Henning von Tresckow nimmt sich wenig später an der Ostfront das Leben.
Winston Churchill zählte später Stauffenbergs Handlung und Haltung "zum Edelsten und Größten, was in der politischen Geschichte aller Völker hervorgebracht wurde".
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Graf Stauffenberg Gedenkstein
In der Graf Stauffenberg Kaserne Sigmaringen wurde am 20.07.1964, 20 Jahre nach den Ereignissen des 20.07.1944, ein Gedenkstein zur Erinnerung an Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg enthüllt. Zahlreiche Ehrengäste, darunter auch die Kinder des erschossenen Widerstandskämpfers, Franz Ludwig Graf Schenk von Stauffenberg und seine Schwester Valerie, nahmen an der Feier teil.
General Graf Kielmansegg, Oberbefehlshaber der NATO-Landstreitkräfte Europa-Mitte und früherer Divisionskommandeur der 10. Panzergrenadierdivision, enthüllt den Gedenkstein, ein aus Stein gehauenes stilisiertes Schwert, mit im Kampf abgebrochener Spitze und in den Boden gerammtem Schwertknauf.
Kai-Uwe von Hassel, Bundesminister der Verteidigung sagte u.a. in seiner Gedenkrede: "Die Männer des 20. Juli waren sich bewußt, dass ihnen das Schicksal Handlungen aufzwang, die dem Soldaten nur in äußersten Grenzsituationen abverlangt werden. Sie mußten den Anruf des Gewissens über die Ordnungen des soldatischen Dienstes stellen".
Nach dem Minister würdigte der Divisionskommandeur, Generalmajor Moll die Persönlichkeit des Grafen Stauffenberg: "Kraft seiner Persönlichkeit, seines Einblicks in die Zusammenhänge und seiner Verantwortung vor seinem Volk, seinem Vaterland und vor Gott übernahm der die Führung. Er war zugleich berufen, die entscheidende Tat zu vollziehen". Dann deutete er den Gedenkstein: "Das Schwert ist das Symbol des Soldatenstandes. Es trägt als Zeichen einen Kreis, Darstellung einer Kugel, die das All symbolisiert. In ihm vollzieht sich unser Leben. Es ist ausgefüllt vom Kreuz, dem Symbol des christlichen Glaubens, aus dem die Männer des 20.Juli 1944 entscheidende Impulse hergeleitet haben".
Am Schwert-Querstück des Gedenksteins erinnern Eiserne Kreuze sowie die Jahreszahlen 1914-1918 und 1939-1945 an die gefallenen Soldaten und alle Opfer beider Weltkriege.
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