US-Musikindustrie will Nutzer-Daten von Providern
US-Musikindustrie will Nutzer-Daten von Providern
Der US-Verband der Musikindustrie (RIAA) geht gegen den Nutzer einer Internet-Tauschbörse vor. Mit einem Antrag beim Bezirksgericht in Washington D.C. fordert der Verband den Provider Verizon dazu auf, den Namen eines Tauschbörsen-Mitglieds herauszugeben.
Nach Darstellung der RIAA handelt es sich bei dem Internet-Nutzer um einen exzessiven Anbieter Copyright-geschützten Musikdateien. Der Verband beruft sich bei ihrem Antrag auf den Digital Millennium Copyright Act (DMCA), nach dem die Provider für das, was auf ihren Servern gespeichert ist, verantwortlich sind.
Nach der Auffassung von Verizon kommt der DMCA in diesem Fall nicht zur Anwendung, da die Musikdateien nicht auf den Servern des Providers, sondern auf einem Peer-to-Peer-Knoten des Mitglieds gespeichert sind. "Wir verstehen, dass die RIAA ein Problem mit den Copyright-Verletzungen hat und unsere Daten benötigt. Andererseits haben wir legitime Bedenken, dass ihr Vorgehen nicht der gelten Rechtslage entspricht", sagte Verizon-Sprecherin Sarah Deutsch.
Sollte die RIAA die geforderten Daten bekommen und wie angekündigt Klage gegen den Kunden von Verizon erhebt, wäre das der erste Fall gegen einen einzelnen Teilnehmer des Musikdateitausches. Bislang hatte die RIAA nur gegen die Betreiber von zentralen Servern geklagt.