Hallo!
Ich schreibe hier, weil ich glaube, dass es hier Menschen gibt, die mir zuhören. Zudem hilft es mir, meine Gedanken zu sammeln.
Um es kurz zu machen: Meine Freundin betrügt mich just in diesem Moment.
Zur "Ausgangssituation":
Ich bin 27 Jahre alt, Student und seit 5 1/2 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Sie ist so alt wie ich und arbeitet als Physiotherapeutin. Wir haben zusammen viele schöne und auch traurige Dinge erlebt. Wir haben unser Leben in allen Dingen immer gemeinsam gelebt. In unserem Freundeskreis gelten wir als unzertrennlich. Man sieht uns als eine Einheit. In einem Monat wollen wir in eine gemeinsame Wohnung ziehen. Die alten Wohnungen sind gekündigt.
Ich komme aus einem behüteten, wohlhabenden Elternhaus. Ich darf glücklich sein, dass ich ein sorgloses und behütetes Leben führen durfte.
Meine Eltern, die ich sehr liebe, trennen sich gerade seit über 30 Jahren Ehe. Mit meinem Vater kann ich über persönliche Dinge nicht reden. Meine Mutter ist sehr verzweifelt und ist selber nicht in der Lage über andere Dinge als meinen Vater nachzugrübeln.
Mein Studium ist miserabel und droht zu scheitern. Dies hat mich alles nicht sehr belastet, da ich bei meiner Freundin sehr geborgen war, bei Ihr Ruhe gefunden habe und einfach glücklich war. Sie ist in allen Dingen sehr bemüht um mich. Meine Freundin hat ein sehr fröhliches und hilfsbereites Wesen. Alle Leute mögen sie auf Anhieb. Sie ist sehr beliebt. Ich habe dies häufig gesagt bekommen. Darüber war ich glücklich und stolz. Ich habe Ihr dafür in allen Dingen den Vortritt gelassen.
Allerdings hatte unsere Bezieihung einen schweren Start. Wir haben uns auf einer Feier kennengelernt und sind schnell küssend aneinander geraten. Ich wollte damls keine Beziehung eingehen, da ich von meiner vorhergehenden Freundin (2 1/2 Jahre Beziehung, meine erste "richitige" Freundin) kurz vorher verlassen wurde. Allerdings gab sie nicht nach. Ich ließ es mir gefallen und es entstand echte Liebe.
Meine Freundin (?) und ich wohnten damals 100 Km voneineader entfernt. Wir haben eine Wochenendbeziehung von Freitagabends bis Sonntagmorgens geführt. Sie ist immer gefahren. Nach einem Jahr habe ich herausgefunden, dass sie nebenbei noch einen weiteren Freund hatte. Er wußte auch nichts von mir. Ich habe Ihr eine Chance gegeben. Er Ihr auch. Wieder ein halbes Jahr später haben wir beide wieder herausgefunden, dass sie Ihr Spiel weiter spielt. Wir waren beide blind und wollten es nicht wahr haben. Ich habe meinen Gegenpart nie getroffen, aber viel mit ihm telefoniert. Wir sind sehr unterschiedlich, aber fanden uns sympatisch. Paradoxerweise konnten wir uns trösten.
Zu dem Zeitpunkt ist meine Freundin selber "aufgewacht". Sie hat gemerkt, was sie uns antut. Sie mochte uns beide zu gerne.
Sie wußt, dass Sie mich wollte. Sie hat um mich gekämpft. Sie ist an meinen Studienort gezogen, hat sich eine neue Arbeitsstelle und eine neue Wohnung gesucht. Sie hat in einer kirchlichen Einrichtung eine Art Therapie gemacht. Ich liebte sie immer noch und habe ihr verziehen. Ich habe ihr keine Vorwürfe gemacht und sie hat mir gezeigt, dass sie mich liebt. In den folgenden Jahren entwickelte sich eine wunderschöne Liebe. Mir war das ganze anfänglich zu eng. Ich habe meine Freiräume gesucht. Aber das ganze hat sich entwickelt. Ich bin immer mehr auf sie eingegangen. Inzwischen kann ich nicht mehr ohne sie.
Seit 3 - 4 Monaten ungefähr fing es an, dass sie mir von ihrem neuen Arbeitskollegen vorschwärmte. Wir haben uns immer weniger gesehen. Mir ist es nicht aufgefallen. Ich bin arg im Lernstress und ich dachte, sie opfert sich, indem sie mir Ruhe gibt. Tatsächlich wollte sie mich häufig gar nicht mehr sehen. Ich war froh und freute mich, wenn sie viel mit Freunden unternahm. Seit etwa drei Wochen ist mir klar, dass sie ein Verhältnis mit ihrem neuen Arbeitskollegen hat. Sie hatte gar kein Interesse mehr, mich zu sehen. Es wurde viel weniger. Sie hatte Ausrede um Ausrede parat. Ich schäme mich, weil ich anfing, Ihr hinterherzuschnüffeln. Ich weiß keinen anderen Ausweg. Die ersten Monate unserer Beziehung , die ich längst vergessen habe, kamen wieder hoch. Ich war entsetzt, als ich SMS und Emails mit Liebeschwüren von ihm sah. Ihre verschickten Nachrichten waren alle gelöscht. Alle Fotos von mir hat sie auf dem Computer gelöscht und quasi mit denen Ihres Arbeitkollegen ersetzt. Ich stellte sie zur Rede. Sie war zu Recht wütend auf mich. Sie log mich an und sagte, sie hätte lediglich ein gutes freundschaftliches Verhältnis zu ihm. Er hätte sich in sie verliebt, aber dafür könne sie nichts. Ich hätte sie ja in den letzten Wochen vernachlässigt, da hätte sie sich natürlich geschmeichelt gefühlt. Sie ging gar nicht auf mich ein. Ich erekenne sie nicht wieder.
Heute Abend trifft sie sich mit ihrer Freundin. Ich konnte es nicht glauben und bin Ihr hinterhergefahren. In Wirklichkeit sitzt sie engumschlungen mit Ihrem neuen Arbeitskollegen in seinem Garten.
Ich habe panische Angst vor dem, was jetzt kommt. Ich bin am Ende.
