Ist die Frage nach dem "wieso" wirklich so wichtig?
Ich habe lange überlegt, ob ich hier einen Beitrag erstellen soll.
Das für mich provokative Posting "Die wichtigere Frage lautet, wieso??" von a 123 habt ihr mit eueren Antworten gewaltig entschärft. So kann eigentlich nur jemand schreiben, der in der glücklichen Lage ist, Arbeit zu "besitzen (?)".
Ich wünsche ihm auch alles gute und dass er sie noch lange behält (oder ihm die Möglichkeit dazu gegeben wird). Dies ist heutzutage leider nicht mehr eine Selbstverständlichkeit.
Nachdem ich Ende 1998 (nach 15-jähriger Betriebszugehörigkeit) durch eine Insolvenz arbeitslos wurde, merkte ich, wie schwer es für einen 45-jährigen ist, einen neuen Job zu finden.
Von der Qualifikation her hatte ich keine Probleme, beste Zeugnisse usw. aber in meinem Bereich (Außendienst, allgemein bekannt als Vertreter) ist bei 30 Jahren Schluß (zumindest bei Neueinstellungen!).
Nach einem Jahr fand ich dann endlich einen neuen Arbeitgeber.
Bei diesem wurde ich aufgrund der wirtschaftlichen Lage nach 2 1/2 Jahren entlassen (die letzten gehen zuerst).
Daraufhin habe ich nach 6 Monaten eine Firma gefunden, die mir die Chance gab, als freier Handelsvertreter mitzuwirken (auch wenn offentsichtlich ist, dass ich gegen das Schein-Selbständigengesetz verstoße).
Diese habe ich genutzt.
Ich habe also die "Ich-AG" gegründet, die von der Hartz-Kommission gefordert wird.
Diese Tätigkeit findet allerdings im Baubereich statt, der so gut wie brach liegt und wo fast keine Aufträge kommen.
Ich beneide jemanden, der eine normale Anstellung hat.
Und diese stellen die Frage, Arbeitslos, wieso???