Verliebt in Freundin

Wir kennen uns jetzt etwa 3 Jahre, sie kam neu in die Klasse dazu. Anfangs war ich misstrauisch über ihre freundliche Art und über die Aufmerksamkeit die sie mir schenkte. In der Klasse hatte ich nie wirklich Freunde. Das liegt daran, dass ich nach der Grundschule einen Neustart wollte und eine entfernte Schule wählte. Aber zurück zum eigentlichen Problem. Wir verstanden uns gut und unternahmen viel gemeinsam. Ich lernte einige ihrer Freunde kennen. Mit meinen eigenen gab es schon vorher Zoff und ich distanzierte mich von vielen. Erst nach und nach wurde mir bewusst, was ich an ihr hatte. Von all den Freundinnen die ich bis dahin hatte war keine wie sie. Mit ihr konnte ich immer Spaß haben und sie war auch immer für mich da. Bis ich leider anfing an unserer Freundschaft zu zweifeln. Mich beschäftigten Fragen wie: Warum haben wir noch nie gestritten? Wieso können grad wir so gut miteinander? Wieso ich?
Im Rückblick kann ich, dass nur mit meinem niedrigen Selbstwertgefühl erklären. Ich hatte das Gefühl nicht gut genug für sie zu sein. Und wie es kommen musste, fingen wir uns an zu streiten.
Mir wurde bewusst, dass ich eine gewisse Hauptschuld daran hatte. Schließlich veränderte ich mein Verhalten durch die vielen Fragen in meinem Kopf und sie wusste nicht was los ist.
Dazu kam, dass sie jetzt immer öfters mit anderen Freundinnen aus der Klasse unterwegs war. Ich war nicht wirklich eifersüchtig, doch plötzlich bauten diese auch ein besseres Verhältnis zu mir auf, nur weil ich mit ihr befreundet war. Dass hört sich vllt. komisch an, aber manche kennen sicher dieses Gefühl - denn man kommt sich verarscht vor. Zu diesem Zeitpunkt war mir schon klar, dass ich von Mädchen nicht abgeneigt bin. War aber überwiegend auf Jungssuche. Ihr hingegen passte, dass gar nicht. Ihr Spruch war immer: Nie würde sie sich mit einem Jungen aus dem Internet treffen. Und auch sonst hatte sie kein überhebliches Interesse an ihnen. Vielleicht fragen sich jetzt manche was, dass mit meinem Problem zu tun hat. Aber dieser Punkt ist für mich extrem wichtig. Denn im Laufe der Zeit hat sie sich komplett geändert. Jeder Typ der an ihr vorbeiläuft, könnte ihr gefallen. Und dass macht sie auch deutlich. Sie flirtet mit allem und kriegt nie genug. Hat andauernd neue Nummern und schwärmt im viel zu schnellen Wechsel von ihnen. Die meisten traf sie dann auch noch übers Internet. Ich hingegen war am Tiefpunkt, ich hatte Gefühle für sie entwickelt. Am Anfang war ich mir nichtmal sicher und meinte mir, dass nur einzubilden. Ich versuchte diese Gedanken aus meinem Kopf zu kriegen. Doch bei jedem unserer Treffen, war ich mir sicherer. Ich versuchte ihr aus dem Weg zu gehn, in der Hoffnung die Gefühle würden sich legen. Doch ich erreichte, dass Gegenteil, schließlich sahen wir uns täglich in der Schule. Außerdem wurden wir immer verstrittener, weil ich andauernd absagte. Es kam soweit, dass sie richtig fies und gemein wurde. Doch noch mehr enttäuschte mich, dass "unsere" Schulfreundinnen sie kräftig unterstützen und sie es auch noch rechtfertigte. Sie rief mich wie früher täglich an, machte mir erstmal Vorwürfe wegen dem letzten Versetzen, stichelte mich noch ein wenig, ließ Freundinnen im Hintergrund mitmachen und forderte dann, etwas mit ihr zu unternehmen. In diesem Momenten, konnte ich mein Heulen nur schwer unterdrücken und ich hatte das Gefühl sie zu hassen.
So ging es eine ganze Weile und ich fühlte mich schrecklich, denn egal was tat ich würde es ihr nicht rechtmachen. Ich versuchte, meine Gefühle und das Vergangene zu vergessen und wagte einen Neustart. Doch dieser gelang nicht wirklich, denn immer wieder kamen die Gefühle hoch wenn ich mit ihr war.
Sie hingegen merkte nichts von alldem und hatte wechselde Typen. Sie heulte mir dann immer die Ohren voll, keiner würde es mit ihr Ernst meinen, wobei sie selbst nicht die brave war.
Wir hatten immer wieder Streit wegen Kleinigkeiten und mir fiel selbst auf, dass ich nicht mehr mit ihr normal reden konnte. Ich wirke sehr ruhig und zurückhaltend, kann aber mit Vertrauten auch ganz anders sein. Doch das Vertrauen zu ihr fehlte nunmal jetzt. Die Probleme zuhause wuchsen mir schon immer über den Kopf, doch ich kann sowas gut verbergen. Nur vor ihr nicht, denn sie versteht mich auch ohne Worte und weiß immer schnell was los ist. Oft heulte ich mich also bei ihr aus ohne sie jemals weinen gesehn zu haben. Ich weiß nicht ob es tatsächlich möglich ist, dass sie nicht weinen kann aber sie sagt das öfters in solchen Situationen, ich hab dann imer das Gefühl sie vertraut mir nicht. Doch das Verhältnis zwischen uns hatte sich beruhigt nachdem sie, selbst merkte wie unfair sie mich behandelt hatte. Doch trotzdem blieb die Vergangenheit unser Gesprächsthema. Sie fragte andauernd wieso ich so abweisend zu ihr war. Und da ich eben nichts vor ihr verbergen kann, wusste sie nach und nach bescheid. Es ging sogar soweit, dass ich ihr sagte ich hätte Gefühle für sie. Ihre Reaktion, hab ich seltsamer Weise nicht mehr im Kopf. Wahrscheinlich nahm sie mich nicht ernst. Aber ihre Eifersucht spielte in der Freundschaft schon immer eine große Rolle. Denn selbst traf sie sich mit anderen und wir unternahmen nicht mehr als zu oft etwas miteinander. Wenn sie dann mal da war, musste ich gleich springen und ihre Eifersucht gegenüber anderen konnten Blinde sehn. Neben mir duldete sie niemanden, sie aber hatte einen Freund denn sie nicht liebte, machte mit verschieden Typen und gleichzeitg mit einer Freundin von ihr rum und alles sollte für mich okay sein. Kurz glaubte sie lesbisch zu sein und fordete mich andauernde zum küssen auf. Ich aber lehnte ab, obwohl ich sie ja liebte. Nur um die Freundschaft iwie zu bewahren. Doch freundschaftlich enttäuschte sie mich immer wieder:
Auf dem Rummel z.B traf sie sich mit Typen und ich langweilte mich daneben mit einer unserer Schulfreunden. Bis wir beide von zwei Typen angequatscht wurden und mit diesen weitergingen. Wir trafen sie dann zufällig, blitzartig verabschiedete sie sich von ihren Typen und angelte sich nebenbei den Jungen mit dem ich mich unterhielt. Die vier hatten alle ihren Spaß und ich lief wie das fünfte Rad daneben. Wir fuhren mit ihren Auto ein Stück, wo mir dann deutlich gemacht wurde, ich sollte jetzt gehn, was ich dann auch tat.
Mal wieder enttäuscht ging ich nach Hause und wurde am nächsten Tag über die gestriege Nacht von ihr informiert. Zu guter letzt viel ihr ein, dass es ihr ja Leid tuen würde, weil sie normalerweise keine Freundin für Typen stehen lässt. Aber bei diesem stellte sich nach und nach heraus, dass sie vllt zum ersten Mal verliebt wäre. Er aber meldet sich selten bis gar nicht und wenn rennt sie gleich zu ihm.
In der ganzen Zeit habe ich versucht meine Gefühle zu verdrängen aber als wir gemeinsam mit ein paar Flaschen Alk unterwegs waren und wir beide ziehmlich angetrunken waren. Merkte ich ziehmlich schnell vorauf sie hinauswollte. Ich war nicht mehr in der Lage klar zu denken und erwiderte ihren plötzlichen Kuss.
Doch bei diesem einem blieb es nicht und erst nach einer Weile merkte ich was geschah. Obwohl ich nicht mehr erwiderte machte sie weiter und ich hielt das unterdrücken meiner Gefülhle nicht mehr aus. Doch dieses knistern, nach dem ich mich immer sehnte verließ mich. Ich fing an zu weinen und wollte nicht mehr aufhören. In der ganzen Zeit unterdrück ich meine Gefühle und sie kriegt ihre Bedürfnisse in ein paar Minuten? Am nächsten Tag, konnte ich ihr nicht absagen und wir traffen uns. Ich sprach so gut wie gar nichts mit ihr, weil ich schon davor nicht richtig mit ihr reden konnte. Sie fragte dann einige Male was jetzt mit uns beiden wäre, doch ich antwortete: was den sein sollte? Sie war darauf jedes Mal sichtlich enttäuscht. So kam es mir auf jeden Fall vor.
Auch die nächsten Tage ließ sie nicht locker und machte Andeutungen. Doch sie sagte mir selbst, sie würde mich nicht lieben. Sowas könnte sich entwickeln und ob wir es versuchen wollen. Auf der anderen Seite weiß sie genau so gut wie ich, sie würde nie offiziell dazu stehn. Außerdem macht sie sich öfters auch in meiner Gegenwart über Homosexuelle lustig.
Also machte ich eine auf Disintresse und sie meinte bevor sie in Urlaub geht passiert aber schon noch was. Am letzten Abend zusammen versuchte sie es immer wieder, ich fühlte mich unter Druck gesetzt und ließ nach. Es lief aber nicht so und schweigend machten wir uns auf dem Heimweg.
Sie spielte mit ihrem Handy und war wegen dem Typ in den sie verliebt sei sichtlich sauer. Ihr fiel gar nicht auf, dass ich am liebsten heulen würde. Als ihre Bahn kam, konnte ich ihr nichtmal mehr in die Augen schauen, trotzdem wünschte ich ihr einen schönen Urlaub etc.
Sie erwiderte nichts davon und ließ mich allein. Sie meldete sich erst wieder beim Rückflug - eine Woche später. Sie wollte sich treffen und ich konnte nicht anderst als einzuwilligen. Mal wieder verdrängte ich meinen Hass und Zorn auf sie und tat als wäre nichts passiert.
In den letzten Wochen sind meine Gefühle deutlich zurück gegangen und doch tut mir nur der Gedanke an sie unbeschreiblich weh. Sie hingegen kann es wohl nicht lassen und versucht ständigen Körperkontakt, selbst auf Bitten versucht sie es immer wieder. Sie deutet andauernd an wir würden zusammen passen blabla und hat auch öfters gefragt ob ich sie noch liebe. Auf beides reagiere ich mit verneinen, denn ich bin mir selbst nicht mehr sicher.
Sie ist nämlich wieder mit ihrem Ex zusammen, heult immer noch dem Rummeltypen hinterher
und spricht in meiner Gegenwart von ihren Erlebnissen. Immer wieder erzählt sie die gleichen Situationen mit Typen. Merkt sie es eig. nicht, dass es jedesmal schmerzt und mir das Herz bricht.
Ich bin nicht eifersüchtig, aber ich kann es nicht hörn wie sie mit anderen rummacht.
Das ist doch eigentlich logisch. Heute war sie bei mir, ich konnte mal wieder nicht mit ihr reden und machte schon wieder Andeutungen. Sie sagte wie schon oft, ich wäre Langweilig und ich sollte doch was erzählen. Doch in ihrer Gegenwart krieg ich den Mund nicht auf, mir fehlen die Worte. Ich fühle mich wie in einem tiefen Loch aus dem ich nicht mehr allein rauskommen kann. Dann klingelte ihr Handy, es war der Rummeltyp. Ich sah ihre Freude - aufgelegt und schon meinte sie müsste jetzt gehn. Ob ich sie begleiten würde und ich sagte nein. Sie ging aus dem Haus und ich unterdrückte wie so oft die Tränen die in mir aufstiegen. Oft fahre ich extra die lange Strecke zu ihr, beeile mich weil sie es will. Komme bei ihr an und sie ist nichtmal fertig. Dann gehen wir in die Stadt und schon wenige Zeit später geht sie zu anderen Freunden weiter.
Oft zweifle ich daran, dass ich nichts für die Freundschaft zu. Sie sagt auch oft: Ich würde sie nie anrufen, nie fragen ob wir was gemeinsam machen und erzählen würde ich auch nie was.
Doch ich habe immer das Gefühl, sie braucht mich gar nicht - wenn sie sich nicht selbst meldet hat sie was anderes vor. Und mit dem Reden ist ein vertrauensproblem. Außerdem möchte ich nicht von Dingen erzählen, wo sie eifersüchtig oder traurig werden könnte. Es ist Angst im Spiel, vorallem Angst was falsches zu sagen. Und ich fühle mich so hilfslos, weil sie selbst nicht weiß was sie will,
aber mit meinen Gefühlen spielt. Seit langer Zeit versuche ich das Chaos in meinem Kopf zu verbannen und über meine Gefühle zu reden. Doch selbst jetzt fehlt es mir schwer, diesen endlos langen Text zu schreiben. Zu schreiben um mit der Sache endlich abschließen zu können.
Denn wer soll mir schon dabei helfen, wenn ich nicht weiß was ich will und wo ich bei ihr wirklich bin.