Freundin will alle Freunde verlieren
hallo, ich habe ein sehr großes problem..
eine fruendin von mir war sehr nett und hatte viele freunde, ich kam sehr gut mit ihr klar. sie hatte voll den spaß am leben. nun musste sie vor kurzem ne op machen. sie hatte kolloidzysten. dadurch war sie 2-3 wochen außer gefecht. sie liegt immer noch im krankenhaus und hat gestern gesagt dass die op nichts gebracht hat.
seitdem zeitpunkt tut sie alles dafür, dass alle sie hassen. sie labert nur noch rum dass sie etwas getan hätte. das ist in wirklichkeit aber ar nich passiert, sie sagts nur um gehasst zu werden... alle freunde/freundinnen haben sie verlassen. mich versucht sie auch wegzuekeln aber das will ich nich zulassen. sie sagt ich soll nich mehr für sie da sein und mich verpissen.
mir kommts so vor als wolle sie mit allem abschließen und dann alles beenden... sie hat oft von suizid gesprochen etc. leider liegt sie im krankenhaus un dwill mir einfach nicht ihre krankenzimmernummer geben... jetzt hab ich ihr gestern geschrieben, das ich sie erstmal in ruhe lasse, aber wenn sie schreiben will, ich für sie da bin.
jetzt weiß ich nicht. soll ich ihr heute wieder sms schreiben oder soll ich sie solange ignorieren bis sie mir was schreibt?! ich will sie nicht verlieren und sie soll niht aufgeben.... sie hat mir seit gestern keine antowrt mehr geschrieben. ich weiß echt nicht was ich tun soll.
AW: Freundin will alle Freunde verlieren
Wenn die OP nichts gebracht hat, wäre die Frage, wie sehr sie daran erkrankt ist. Hat sie schon Symptome , welche aus der Krankheit resultieren?
http://www-cuk.med.uni-rostock.de/nc...oidzysten.html
Wenn ja, dann würde man unter Umständen einige Verhaltensweisen erklären können.
Wenn dir an deiner Freundin soviel liegt, dann halte den Kontakt zu ihr und gebe ihr weiterhin die Sicherheit, dass du immer für sie da bist. Vielleicht ist es möglich, mit einem Arzt zu sprechen, der diese Sinneswandlung erklären könne. Ein Arzt wird wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Auskunft geben, dann rede doch mal mit ihren Eltern.
AW: Freundin will alle Freunde verlieren
Ihre Mutter ist weg und mit ihrem Vater hat sie ein sehr schlechtes Verhältnis. Das ist es ja. Sie will zu jedem den Kontakt abbrechen und hat es auch geschafft. Ich glaub ich und ihr Bruder sind die einzigen die noch da sind... aber ich weiß nicht wi eich reagieren soll.
AW: Freundin will alle Freunde verlieren
Zitat:
Zitat von
Deserted
Ihre Mutter ist weg und mit ihrem Vater hat sie ein sehr schlechtes Verhältnis. Das ist es ja. Sie will zu jedem den Kontakt abbrechen und hat es auch geschafft. Ich glaub ich und ihr Bruder sind die einzigen die noch da sind... aber ich weiß nicht wi eich reagieren soll.
Hallo Deserted,
habe auch erst mal googlen müssen und das Gefunden: http://www.medizin.uni-greifswald.de...dex.php?id=487
Dann war ich erst mal verwirrt ... "Gutartig" bedeutet im Medizinerjargon: Ernste Sache, die aber nicht wie Krebs dazu neigt Tochtergeschwüre auszubilden.
Also erste Erkenntnis: Die Sache ist ERNST! - und wenn IHR dass nun erst so richtig bewusst wird, kann es sein, dass sie aus lauter "Schutzbedürfnis" versucht dass ihre Freunde nicht so sehr leiden müssen wenn ihr etwas passiert ... damit die nicht so leiden müssen vergrault und verärgert sie ihre Freunde.
Sicher: für dich und mich nicht unbedingt logisch ... aber sie ist in einer Ausnahmesituation!
Als nächstes las ich in dem Link folgendes:
Zitat:
Symptome
Kolloidzysten manifestieren sich meist im Erwachsenenalter durch klinische Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen oder Einschränkungen von Konzentration und Gedächtnis. ... Kolloidzysten können jedoch auch zu einem akuten Hirndruckanstieg mit Koma und Todesfolge aufgrund eines sich schnell entwickelten Hydrozephalus (=Wasserkopf) führen, und bedürfen daher einer besonderen Beachtung!
Also zweite Erkenntnis: Sie muss also nicht nur mit dem Tod rechnen ... sondern evtl. auch mich lebenslanger Pflegebedürftigkeit. Viel Menschen die mit solchen "Zukunftsaussichten" konfrontriert werden (und die Pflicht der Mediziner den Patienten über ALLE MÖGLICHEN FOLGEN aufzuklären hilft da nicht wirklich immer weiter :D) verfallen dann auf die "unmöglichsten Praktiken damit umzugehen".
Also erkläre ICH mir ihr Verhalten so:
Sie ist ein Mensch der sehr aktiv ist und bisher relativ Gesund (mal von gelegentlichen Feld-Wals-und-Wiesen-Erkältungen abgesehen). Sie ist bei vielen Menschen beliebt ... wahrscheinlich weil sie zu den Menschen gehört, die sich erst um andere Gedanken machen und dann um sich. Ihre Mutter ist nicht mehr (verstehe deine Aussage nicht richtig: abgehauen oder gestorben?). Auf den Vater kann sie sich nicht verlassen.
Doch nun ist sie damit konfrontiert, dass sie
- eine potentiell TÖTLICHE Krankheit hat,
- mit ziemlicher Sicherheit (da die OP 'nicht erfolgreich' war) mit schweren Spätfolgen rechnen muss,
- evtl. soger mit Pflegebedürftigkeit
- und der Tatsache auf die Hilfe anderer ANGEWIESEN ZU SEIN
... und sie will NICHT dass ihre Freunde "auch noch darunter leiden" ... deshalb hält sie es für besser sie von sich zu stoßen, damit diese sie vergessen und wenn das Schlimmste eintritt nicht um sie trauern.
ODER:
Es ist ein Symptom der Krankheit und wird durch den Hirnflüssigkeitsdruck verursacht.
Sei es wie es ist ... du kannst folgendes machen:
- Sprich mit ihrem Bruder ... der hat ehr die Möglichkeit mit den Ärzten zu sprechen und evtl. weitere Untersuchungen zu verlangen
- Breche nicht den Kontakt ab. Versuche sogar ihre Zimmernummer heraus zu finden und besuche sie
- mache ihr klar, dass du ihre Freundin bist, warst und bleibst ... auch wenn ihr euch nicht mehr sehen werdet.
Es könnte evtl. sogar leichter sein als du glaubst die Zimmernummer rauszufinden ;) ... wenn du weißt in welchem Krankenhaus und evtl. sogar noch die Station weißt.
Der Pförtner und das Stationspflegepersonal ... fragen nicht sehr häufig nach der Legitimation desjenigen der auf sie zu geht und fragt: "Entschuldigen Sie, in welchem Zimmer liegt Frau ...?" ... Es kommt da meist mehr auf das Auftreten an! Selbstsicher und forsch ... die Tatsache, dass du ihren vollen Namen nennen kannst sagt den Leuten "Die kennt die Patientin ... das geht in Ordnung) ...
... OK: Es sei den deine Freundin hat auf der Station ausdrücklich darauf bestanden dass NIEMAND zu ihr gelangen darf. :o
AW: Freundin will alle Freunde verlieren
Hab wieder was herausgekitzelt und heute rausgefunden, dass sie eventuell nur noch 2-3 Monate zu leben hat... Sie möchte sich von allen verabschieden, damit keiner nachweint und dann woanders sterben... :( Was soll ich denn jetzt tun?!
AW: Freundin will alle Freunde verlieren
Also erstmal ist das einfach nur schrecklich und auch wenn es unmöglich erscheint ... sage ihr wenn möglich sie soll nicht einfach abschliessen sondern kampfen.
Bei mein Vater beispielsweise er ist starker Alkoholiker seid Jahrzehnten und hat mehrere plastikorgane, lebt seid Jahren alleine ... und hatte Streukrebs der Arzt gab ihn maximal 3 Monate ... er meinte zu mir er gibt nicht auf ... beim nächsten Ergebnis kam raus das Streukrebs völlig aufgelöst war und sein Tumor sich 90% aufgelöst hat. Ich gebe keine Versprechen aber bin ein Freund von wenn man den Willen hat schafft man alles ... wenigstens im gewissen zu sein es versucht zu haben und bis zum Tod daran zu glauben.
AW: Freundin will alle Freunde verlieren
Zitat:
Zitat von
Deserted
Hab wieder was herausgekitzelt und heute rausgefunden, dass sie eventuell nur noch 2-3 Monate zu leben hat... Sie möchte sich von allen verabschieden, damit keiner nachweint und dann woanders sterben... :( Was soll ich denn jetzt tun?!
Hallo Deserted,
auch wenn die Frage unangenehm ist: Wie sicher ist diese Information? Von wem stammt sie!?
Aber gehen wir mal davon aus, dass sie korrekt und zutreffend ist ... dann musst du dir erst mal überlegen, was DIR wichtig ist: Die Erinnerung an die starke und gesunde Freundin ... oder ihren Weg mit Ihr zu ihrem Ende gehen zu wollen.
Es scheint so, dass deine Freundin wirklich aus dem angenommenen Grund "alle Brücken abbrechen" wollte ... aus ihrer Sicht verständlich, vor allem wenn der "Vorgang des Sterbens" mit einer drastischen äußeren Veränderung einhergeht. Ich kann das nachempfinden: Mein Vater hatte Demenz die letzten Jahre seines Lebens. Ich "durfte" beobachten wie er seit der Anerkennung der Pflegestufe bis zu seinem Tod sich äußerlich veränderte ... von einem Mann dessen Aktivitäten einen forderten, verwirrten und belustigten ... zu einem rein instinktgesteuerten Wrack - dessen Körper sogar vergaß wann oder dass er Hunger hat ... der wenn du ihn gefüttert hast ... mechanische - instinktgesteuerte - Kau-und Schluckbewegungen machte ... und der nur noch 23-30% dessen wog was er vier Jahre vorher wog ... ...
Ich kann also verstehen, warum deine Freundin derzeit nicht wünschen könnte, dass ihre Freunde dies mit ansehen müssten ... auch wenn ich die Art und Weise wie sie es erreichen möchte nicht verstehen oder billigen kann.
Deswegen ist es nun wichtig, dass du erkennst was dir wichtiger ist ... Einnerung an das was war - oder Begleitung bis zu Schluß. Das diktiert dein Handeln.
Wenn dir die Erinnerung wichtiger ist ... dann versuch mit ihr "ein letztes Mal" zu sprechen, frag sie vielleicht ob du das richtig siehst und wenn dem so ist: Dass du ihren Wunsch respektierst und du sie in guter Erinnerung behalten wirst. Dann verabschiede dich von ihr und respektiere ihren Wunsch.
Wenn es dir wichtiger ist sie "diesen letzten Gang" zu begleiten ... dann konfrontiere sie damit und sage ihr dass du dich nicht von ihr verjagen lassen wirst ... aber richte dich darauf ein, dass sie - zumindest am Anfang - nicht damit einverstanden sein wird! Vielleicht ... VIELLEICHT! ... zum Schluss ... wenn sie nicht mehr gegen die Liebe ihrer Mitmenschen ankämpfen will oder kann ...
Nichtsdestotrotz wünsche ich dir und deiner Freundin ... alles Gute und dass ihr die Zeit die ihr (nach deiner Information) noch bleibt - mit schönen Erinnerungen füllen könnt.
Neelix
