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Gedichte
Es ist Zeit
Wenn Trauer den Körper befällt
und man den Schmerz fühlen kann.
Wenn Kummer von Hass verdrängt wird
und in Wut umschlägt.
Wenn Fäuste gegen Wände schlagen,
als könnten sie so den Schmerz lindern.
Wenn Liebe zu Angst wird
und man mit Gewalt versucht zu halten,
was schon längst verloren ist –
dann ist es Zeit zu weinen!
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Eheglück
Denk nicht, daß es die Welt bewegt
wenn Dich Dein Gatte einmal schlägt,
auch anderswo haut Mann der Frau
gelegentlich ein Auge blau.
Und oft, bevor er wuterregt,
das gute Mobiliar zerschlägt,
hält stumm so manche Eselin
auch noch das andre Auge hin.
Da ist doch Deiner ziemlich brav,
mein Gott, daß er mit Stiefeln warf,
es interessiert halt jeden Mann
ob eine Frau gut fangen kann.
Die Art, wie er 'ne Kopfnuss gibt,
verrät, wie innig er Dich liebt
und richtig stramm fällt er doch nett
und ohne Zoff auf's Ehebett.
Im Grunde ist er nicht brutal,
denn wenn er seine Fäuste mal
an Deinem Oberarm trainiert,
hast Du ihn vorher provoziert.
Dem Ärmsten tut doch jeder Streit
am nächsten Morgen furchtbar leid,
wenn sanft er Deine Wunden kühlt
und zeigt, wie tief er mit Dir fühlt.
Dein angebroch'nes Nasenbein
renkt sich ganz sicher wieder ein
und auch die Tritte schmerzen nicht,
wenn er dann tröstend zu Dir spricht:
"Das Leben ist mal pink mal blue
auf jeden Fall nicht nur juchhu,
drum sei ein Schatz und nimm's nicht arg,
was Dich nicht umbringt, macht Dich stark."
Da hat er recht, das macht auch Sinn,
drum geh mit ihm durch Dick und Dünn,
doch kommt es wieder mal zum Knall
und Du siehst rot, auf keinen Fall
beschimpfe ihn als mieses Schwein,
der Nächste könnte schlimmer sein.
Heidi Tomiak
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All zu oft
verlieben wir uns
nur in den Augenblick
nicht in den Menschen
Den Augenblick
gegen den Menschen
zu tauschen
schafft nur das Herz
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Das erste Mal
Ich bin aufgewacht in dieser Nacht
Durch ein leises Stöhnen.
Ich kenn‘ es nur zu gut: Es ist von dir-
Versank so oft in diesen Tönen.
So vertraut und wunderschön...
Der Griff ins Leere schreckt mich auf -
Du bist doch gar nicht hier !!!
Was nur habe ich gehört, das warst doch du ?
Aber du bist bei ihm, nicht neben mir !
Du bist bei ihm –
bitteres Erwachen - Ich hab’s kapiert:
Ich fange an zu weinen,
HEUTE NACHT IST ES PASSIERT !
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Liebe ist eine Blume,
deren Samen der Wind herweht
und sie blüht da, wo sie hinfällt.
Liebe ist eine Leidenschaft,
die sich nichts anderem beugt,
aber der sich hingegen
alles andere unterwirft.
Liebe ist Heilung und Wunde,
Heimkehr und Abschied,
Liebe heißt sich gegenseitig
die Einsamkeit abnehmen.
LIEBENDE BRAUCHEN BRÜCKEN,
DIE ZUM ANDEREN FÜHREN!
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Abendlied
Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar;
der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille
und in der Dämmrung Hülle
so traulich und so hold!
Als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt.
Sehr ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.
Wir stolze Menschenkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel;
wir spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel.
Gott, laß uns Dein Heil schauen,
auf nichts Vergänglichs trauen,
nicht Eitelkeit uns freun!
Laß uns einfältig werden
und vor Dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein!
Wollst endlich sonder Grämen
aus dieser Welt uns nehmen
durch einen sanften Tod,
und wenn Du uns genommen,
laß uns in Himmel kommen,
Du, unser Herr und unser Gott!
So legt euch denn, ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder!
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen;
und laß uns ruhig schlafen
und unsern kranken Nachbar auch!
Matthias Claudius
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Als der Herbst...
als der herbst am höchsten stand
regen, nebel, depressionen,
sturm und hagel, wolkenband,
gingst du zärtlich mir zu hand,
lächelst wilde impressionen,
bläst den rauch in alle winde,
machts für stunden mich zum kinde.
Karin Hempel-Soos
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SO LEB' DEIN LEBEN
Mein Freund, einmal da fällt
doch auch für dich der letzte Vorhang.
Du gehst von dieser Weit
und dann kommst du an jenem Tor an.
Du weißt, dein Lebensweg
war manchmal krumm und manchmal eben,
daß du dann gradsteh'n kannst,
so leb'dein Leben
Daß du dann sagen kannst:
ich hab' getan, was manchmal sein muß,
Ich hab' geliebt, getanzt,
es ist nicht viel, was ich bereu'n muß.
ich nahm, was mein war,
doch ich hielt die Hand auf auch zum Geben.
Daß du das sagen kannst,
so leb' dein Leben
Ich weiß, es gab so manches Mal
nach einem Hoch manches tiefe Tal.
Ich hab' sooft umsonst gehofft.
Ich hab's gefühlt und doch verspielt,
hab' viel gefragt und doch versagt.
so war mein Leben
Ich hab' auf Sand gebaut,
und nicht durchschaut, was zu durchschau'n war.
Ich hab' dafür bezahlt
und noch geprahlt wenn ich schon down war.
Und heut schau ich zurück,
ob man's verzeih'n kann und vergeben.
Daß du das sagen kannst,
so leb dein Leben
Denn das wär' ein Mensch, der keiner ist,
der nicht als Mensch er selber ist,
der niemals weint, der niemals lacht,
der niemals lügt, nie Fehler macht,
der nie gesteht, es ist zu spät
so war mein Leben
... so leb dein Leben!
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Liebe und Vertrauen
Liebe zu geben, heißt Vertrauen zu schenken;
Vertrauen zu haben, heißt an die Liebe zu denken;
Liebe und Vertrauen in Einklag zu bringen, wird einem Menschen nur dann gelingen, wenn es die wahre Liebe ist,
die man sein Leben lang nicht vergisst!
Autor: Sandra Higatsberger
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Glücksgedicht
Um den Wert eines Jahres zu erfahren, frag einen Studenten, der im Schlussexamen durchgefallen ist!
Um den Wert eines Monats zu erfahren, frage eine Mutter, die ein Kind zu früh zur Welt gebracht hat!
Um den Wert einer Woche zu erfahren, frage den Herausgeber einer Wochenzeitschrift!
Um den Wert einer Stunde zu erfahren, frage die Verlobten, die darauf warten, sich zu sehen!
Um den Wert einer Minute zu erfahren, frage jemanden, der seinen Bus oder seinen Flug verpasst hat!
Um den Wert einer Sekunde zu erfahren, frage jemanden, der einen Unfall überlebt hat!
Um den Wert einer Millisekunde zu erfahren, frage jemanden, der bei den Olympischen Spielen eine Silbermedaille gewonnen hat!
Die Zeit wartet auf niemanden.
Sammle jden Moment, der Dir bleibt, denn er ist wertvoll.
Teile ihn mit einem besonderen Menschen, und er wird noch wertvoller!
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Sein
Mensch sein
Einfach sein
Niemand anders
Nur ich selbst
Mich nicht ändern müssen
Mich nicht selbst vermissen
Geliebt, geachtet, respektiert
Aufgefangen
Nicht gefangen
Einfach akzeptiert
Christine Wunn
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Leben
Was ist Leben?
Ist Leben ein Atemzug?
Oder ein Wimpernschlag?
Werden wir Leben?
Ja, wenn wir Freude empfinden,
Freude haben,
Liebe suchen und
Liebe finden.
Wir werden nicht leben,
wenn wir uns bekriegen
oder der Sucht nach Drogen unterliegen.
Das ist kein Leben
(Peggy Schulz)
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Jahreszeiten der Liebe
Als wir uns trafen, brach der Frühling aus,
du locktest mich aus meinem Schneckenhaus.
Hinaus in den Sonnenschein einer neuen Liebe,
so verletzlich und zart, wie der Bäume Triebe.
Du brachtest Licht und Wärme in mein Leben,
alles was mir fehlte, konntest du mir geben...
Der Sommer war unserer Liebe schönste Zeit,
kein Baum warf Schatten auf unsre Zweisamkeit.
Erst durch dich hab ich mich selbst erkannt,
war vorher blind und einsam durch`s Leben gerannt.
Es gab nur ein Zusammen und niemals ein Allein,
konnt mir nicht vorstellen, jemals ohne dich zu sein...
Doch dann stand der Herbst vor der Tür
und ich war dagegen, aber du leider dafür,
die Tür zu öffnen und ihn hereinzulassen,
die Tage wurden kürzer und deine Gefühle verblaßten.
So wie die Blätter sich verfärben, ändert sich die Liebe
und trotzdem wollte ich, daß sie noch länger bliebe...
Der Herbst ging schnell vorbei und es kam der Winter,
noch seh ich dich am Horizont, doch was kommt dahinter?
Die Blätter sind gefallen und die Bäume sind kahl,
die Nächte lang und leer und doch, wir hatten die Wahl...
Jetzt ist niemand da, der mich wärmt, mir ist kalt, ich frier
und wünsch mir tagtäglich, du wärst doch hier bei mir...
Die Hoffnung, diesen Schimmer geb ich niemals auf,
werde auf dich warten, nehm allen Schmerz in Kauf.
Denn nach jedem Winter steht ein Frühling bereit,
so war es immer und wird es sein, für alle Zeit.
Laß uns die Liebe genießen, was immer passiert,
laß uns ein Paar sein, das sich niemals verliert...
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Liebe
Was ist Liebe?
Ist es dieses kleine Gefühl
wenn ich ihn ansehe?
Oder ist es nur eine Regung der Seele?
Ich weiss es nicht.
Für mich ist Liebe
sich geborgen und
beschützt zu fühlen,
wenn der Andere da ist.
Wärme, Zärtlichkeit und Vertrauen
verstehe ich unter Liebe.
Liebe ist dem Anderen zu vertrauen.
Ich sehne mich nach Liebe.
Warum?
Was gibt einem dieses Gefühl?
Warum empfindet man es?
Ich weiss es nicht.
Liebe ist einfach nur
für einander da zu sein.
Einen in den Arm zu nehmen
und festzuhalten.
Liebe ist dem Anderen zu vertrauen.
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FAST GLÜCK
Kann jetzt auf einmal
fast alles wieder
fast alles bedeuten
nicht nur Hartnäckigkeit und Mut
sondern auch fast wieder
noch Hoffnung?
Und kann das wirklich
fast durch Zufall
und wirklich noch oder fast noch
zur rechten Zeit so gekommen sein?
Und wenn das so sein kann
muß dann nicht auch die Angst
die zum Glück jetzt vor Glück
fast unsichtbar ist
wieder kommen
und muß sie nicht sogar
fast noch größer werden?
Die Angst daß es wieder verloren gehen könnte
und daß das dann fast nicht zu ertragen wäre
(Erich Fried)
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Glückliche Einsamkeit
Niemanden hören, alles verstehen
Schmerzende Ohren stiller Ehen
Freie Gedanken erbrochen verwehen
In der Wüste meines Ichs
Hindurch durch Knochen
ungesehen
Geistiges Rasen durch selige Einbahnstraßen
Verhaßtes Vermissen
Suchen ohne Fragen
Zufriedenes Ertragen
Von Zukunft
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Erinnerst du dich?
Erinnerst du dich
als ich in dir war
als jeder Atemzug einem Erdbeben
gleichkam
Jeder Augenschlag das Licht der ganzen Welt
ab
und wieder anschaltete
Wir vor lauter
Lust
nicht mehr wussten,
was war
was ist
Wie wir zusammenbrachen
uns noch einmal
aufbäumten
und schliesslich
ganz versanken
im See des Tanzes
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Engel der Nacht
Engel der Nacht
Ich sah ihn im Traum
umhüllt vom Nebel der Zeit,
unwirklich und doch real,
weit weg und doch so nah bei mir!
Ein Wesen
von einem anderem Ort,
ein Schleier aus ätherischer Schönheit umgab ihn !
Ein Wesen geboren aus Liebe und Vertrauen
eine Gestalt aus Schimmernden Licht
Den letzten Engel auf Erden hab ich erblickt
ich sah die Liebe in deinem Gesicht
und wusste genau
dich mein Schatz vergesse ich nicht!
Engel mag es überall noch geben
für mich gibt es nur den einen
und er trägt deinen Namen!
Du wirst immer mein Engel der Nacht bleiben!
Denn durch deine Hilfe, hab ich die Pfade der Dunkelheit durchschritten und
sah wieder das Licht der Sterne
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DER ABSCHIED
Du bist das Glück, das einem nur einmal wiederfährt
Du bist der Halt in schlechten Tagen
Du bist die Liebe, die so nie wiederkehrt
Was bleibt ist ein dunkler Raum voll Fragen
Du bist der Engel, der das Licht bewacht
Die Stimme aus meinem Herzen
Du bist das Funkeln in der schwarzen Nacht
Die Medizin für meine Schmerzen
Du bist das Licht am Ende einer Straße aus Leiden.
Du bist der beste Mensch auf Erden
Warum kann man Kummer nicht vermeiden?
Nur du hast verdient, geliebt zu werden
Du bist der Traum, aus dem man nicht aufwachen will
Hast nicht mit dem Herz gedacht
Du bist die Erklärung für mein Leben, das Glücksgefühl
Hast mich zu einem Haufen Staub gemacht
Du bist der Grund für meine Taten
Hast mir Erfüllung uns Sinn gegeben
Jetzt hast du alles so verraten
Ich habe aufgehört zu leben
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Trauer eines Engels
Uns so breit ich die Flügel,
geb euch meinen Segen,
hebe die Schwingen
dem Himmel entgegen.
Lebt wohl ihr Menschen auf der Erde,
die ich diese nun Reinigen werde.
Zerstörende Macht in meinen Händen
welche ich werde gegen euch wenden.
Die Macht eines Engels
der vom Himmel gefallen
größer als die Heerschaaren
die gegen ihn halten.
So steh ich am Himmel
die Augen geschwärzt,
Engel der Rache,
kein Mensch sieht mein Herz.
Was habt ihr der Erde angetan,
in einem Traum in einem Wahn
ausgebeutet ohne Rast
habt sie behandelt als wenn ihr sie Hasst
nun liegt sie da, völlig zerschunden
tief und vergiftet sind ihre Wunden.
Ihr bekommt was euch zugesteht
ausgelöscht ganz aus dem Sein,
das wird der Menschen Schicksal sein.
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Die Linie von deinem Hals
zu deiner Schulter
reduziert einen Moment lang die ganze Welt
auf diese einfache Kurve,
die mich an die Krümmung des Universums erinnert.
Alle Ideen, alle Worte,
vergangene, gegenwärtige und zukünftige,
fließen in den Teil des Kreises,
den ich mit einem einzelnen Finger
bereisen kann.
Ich werde der Finger,
dann die Kurve,
danach das Universum
in dem Schmerz
und Glück der Ausdehnung.
Einen Augenblick lang
höre ich auf, ich zu sein,
und ein größeres Leben als mein eigenes
pulsiert zwischen meinen Fingern
und der Haut deines Halses.
(Ulrich Schaffer)
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Wenn ich dich berühre,
tun sich Welten in mir auf.
Leuchtende Landschaften,
die auf mich gewartet haben,
Felder, die unter der Sonne reifen,
Seen, die mit ihrem Blau
den Himmel einladen,
auf die Erde zu kommen.
Ich sehe Wege,
die meine Füße anlocken.
Es liegt in der Berührung,
in dem Vertrauen
auf die Wahrheit des Moments.
(Ulrich Schaffer)
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"Ein Freund"
Ein Freund, der mir den Spiegel zeiget,
den kleinsten Flecken nicht verschweiget,
mich freundlich warnt, mich herzlich schild,
wenn ich nicht meine Pflicht erfüllt:
DER IST MEIN FREUND,
so wenig es auch scheint.
Doch wenn mich einer schmeichelnd preiset,
mich immer lobt, mir nichts verweiset,
zu Fehlern gar die Hände reichet:
DER IST MEIN FEIND,
so freundlich er auch scheint.
(unbekannt)
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Nicht alle Schmerzen
Nicht alle Schmerzen sind heilbar,
denn manche schleichen
sich tiefer und tiefer ins Herz hinein,
Und während Tage und Jahre verstreichen,
Werden sie Stein.
Du sprichst und lachst, wie wenn nichts wäre,
Sie scheinen zerronnen wie Schaum.
Doch du spürst ihre lastende Schwere
bis in den Traum.
Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
Die Welt wird ein Blütenmeer.
Aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
Da blüht nichts mehr.
Ricarda Huch
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Ich hab´ein zärtliches Gefühl
für jeden Nichtsnutz, jeden Kerl,
der frei umherzieht ohne Ziel,
der niemands Knecht ist, niemands Herr.
Ich hab´ ein zärtliches Gefühl
für den, der seinen Mund auftut,
der Gesten gegenüber kühl,
und brüllt, wenn´s ihm danach zumut.
Ich hab´ ein zärtliches Gefühl
für den, der sich zu träumen traut.
der, wenn sein Traum die Wahrheit trifft,
noch lachen kann - wenn auch zu laut.
Ich hab´ein zärtliches Gefühl
für jede Frau, für jeden Mann,
für jeden Menschen, wenn er nur
vollkommen wehrlos lieben kann.
Herman van Veen
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Von der Liebe getragen
Wo du geliebt wirst, kannst Du getrost alle Masken ablegen,
darfst du dich frei und ganz offen bewegen.
Wo du geliebt wirst, zählst du nicht nur als Artist,
wo du geliebt wirst, darfst du so sein, wie du bist.
Wo du geliebt wirst, umfasst du nicht immer nur Lachen,
darfst du es wagen, auch traurig zu sein.
Wo du geliebt wirst, darfst du auch Fehler machen,
und du bist trotzdem nicht hässlich und klein.
Wo du geliebt wirst, darfst du auch Schwächen zeigen
oder den fehlenden Mut,
brauchst du die Ängste nicht zu verschweigen,
wie das der Furchtsame tut.
Wo du geliebt wirst, darfst du auch Sehnsüchte haben,
manchmal ein Träumender sein,
und für Versäumnisse, fehlende Gaben
räumt man dir mildernde Umstände ein.
Wo du geliebt wirst, brauchst du nicht ständig zu fragen
nach dem vermeintlichen Preis.
Du wirst von der Liebe getragen,
wenn auch unmerklich und leis.
Elli Michler
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*** Sternen Nacht***
Der Mond ist am Himmel
tausend Sterne leuchten so hell ,
ich bin alleine hab Sehnsucht
Du bist so weit weg von mir .
Meine Gedanken drehen sich nur noch um Dich
Fange an zu Träumen ,
es ist schön ganz nah bei Dir sein zu können .
Deine Augen strahlen soviel Wärme aus .
Dein Gesicht zeigt mir Geborgenheit .
Dein Lachen verzaubert mein Herz .
Deine ausgestreckte Hand sagt mehr als Worte .
Spühr Dich , fühl Dich
einfach Himmlisch dieses Gefühl
und diese Geborgenheit .
" Ich Liebe Dich "
Du bist der , für den es Sinn mach zu Leben .
Lass uns Leben Heute und jetzt .
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weil ich ein Träumer bin...
lieg´ ich da, starre Löcher in die Luft,
...weil ich ein Träumer bin...
nehm´ ich mir Zeit, wo andere hetzen,
...weil ich ein Träumer bin...
bleib´ ich einfach stehen, wo andere gehen,
...weil ich ein Träumer bin...
seh´ ich Bilder, andere das leere Nichts,
hör´ ich Musik, andere nur ein paar Töne,
...weil ich ein Träumer bin...
verzückt mich Regen auf meiner Haut,
liebe ich Dinge von der Natur gebaut,
...weil ich ein Träumer bin...
blicken Menschen oft seltsam zu mir hin,
weil ich da und es eigentlich doch nicht bin!!
Ob mich das stört, fragt ihr?
NEIN, denn ich lebe Jetzt und Hier!
Jeder Atemzug ist ein Gewinn,
...genau, weil ich ein Träumer bin!
William Wallace
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Liebe und Schmerz
Es traf der Schmerz einmal die Liebe
und klagte ihr sein Leid,
daß niemand auf der Welt ihn möge.
Der Liebe tat das leid.
In ihrer grenzenlosen Güte
nahm sie ihn zum Gemahl.
Seitdem gehört der Schmerz zur Liebe
grad wie der Berg zum Tal.
Wem diese Hochzeit nicht gefalle,
der mache sich nur klar,
wie oft im Schmerze er der Liebe
so nah gekommen war.
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Wir sollten niemals aus den Augen verlieren, daß der Weg zur Tyrannei mit der Zerstörung der Wahrheit beginnt.
Bill Clinton
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Jede fragmentarische Lösung ist keine.
Der Mensch ist nicht frei, wenn er einen leeren Geldbeutel hat
Lech Walesa
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Ode an den glückhaften Tag
Diesmal lasst mich
glücklich sein,
keinem ist etwas geschehen,
und ich bin nirgendwo,
einziges Ereignis ist,
dass ich glücklich bin
beim Gehen, beim Schlafen,
beim Schreiben über das ganze
Rund meines Herzens.
Was soll weiter ich tun, ich bin
glücklich,
zahlloser bin ich
als das Gras
auf den Weiden,
ich fühle die eigene Haut wie den runzligen Baum
und unten das Wasser,
hoch oben die Vögel,
um meiner Hüfte das Meer
wie einen Reif,
aus Brot und Stein die Erde geschaffen,
die Luft singt wie eine Gitarre.
Du mir zuseiten im Sande
bist Meeressand,
du singst und bist Gesang,
die Welt
ist heut meine Seele,
Lied und Sand,
die Welt
ist heute dein Mund,
lasst mich
an deinem Munde und im Sande
glücklich sein,
ja, glücklich sein, weil ich atme
und weil auch du atmest,
glücklich sein, weil ich
dein Knie berühre
und es ist,
als berührte ich
die blaue Haut und Kühle
des Himmels.
Heute lasst mich
einzig nur
glücklich sein
mit allen oder ohne sie,
glücklich sein
mit dem Gras
und dem Sand,
glücklich sein
mit der Luft und der Erde,
glücklich sein
mit dir, mit deinem Munde
glücklich sein.
(Pablo Neruda)
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Gedankenverschwendung
An meinem Schreibtisch sitze ich allein
und in meinem Kopf kreist nur die Frage:
Wann kann ich wieder bei ihm sein?
Und auf meinem Kalender streiche ich die Tage.
So kann das jedenfalls nicht weitergehen,
ich hab das Gefühl, als würde ich neben mir stehen.
Und weiß genau, daß er mich nicht vermißt,
weil er gerade mal wieder zocken ist.
Aber ich hoffe doch sehr,
daß manchmal vermißt mich auch er,
daß wenn er alleine in seinem Bett liegt,
er seinen letzten Gedanken an mich vergibt.
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Der Blick!
Ich saß gemütlich vor dir
du schautest zu mir
dieser unglaubliche Blick
war für mich in diesem Augenblick
so warm und voller Vertrauen
es viel mr schwer davon wegzuschauen
In diesem Blick verfangen
bekam ich dieses Verlangen
noch mehr von dir zu erfahren
Leider mußte ich dann losfahren
Irgendwann werde ich diesen Blick verstehen
denn wir werden uns Wiedersehen
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Flüstern
Ich sehe die Sterne,
auf dem schwarzen Podest,
die Pleyaden bilden ein goldenes Nest.
Wir sind ohne Bedeutung,
die Planeten ziehen weiter ihre Bahnen,
und lassen schlimmeres als unser Schicksal erahnen.
Ich sehe den Mond,
leuchtend hell in der Nacht,
sein düsterer Antlitz ist nun Pracht.
Er begleitet mich in den Schlaf,
der ohne Dich keiner ist,
ob er Dich wohl auch an meiner Seite vermißt?
Ich sehe die Wolken,
vereinsamt ziehen sie durch meine Gedanken,
wie einer schönen Blume Ranken.
Sie klammern sich an jeder Kleinigkeit fest,
ich erinnere mich ständig zurück,
dabei wollt ich vergessen das Glück.
Ich höre den Wind,
durch die Blätter rauschen,
er flüstert etwas, zwingt mich zu lauschen.
Seine Stimme Deinen Namen trägt,
flüstert ihn immer wieder leise zu,
Tränen in meinen Augen erscheinen im Nu.
Du siehst dieselben Sterne, denselben Mond, das goldene Antlitz tragen.
Du siehst dieselben Wolken, in Deiner Erinnerung graben.
Du hörst denselben Wind, der sprach mit mir,
doch welchen Namen flüstert er Dir?
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Ich seh' Flocken fallen, vom Himmel hoch,
in sanften Wiegen, leicht und gemach.
Sie decken Wälder und Wiesen zu
mit ihrer weißen Pracht.
Der Schneemann, belebt von Kinderhand,
hebt lachend seinen Stock.
Ein Häschen hoppelt zu ihm heran,
schaut mutig zu ihm hoch.
"Ach Schneemann, du großer, starker Wicht,
gib mir deine Nase jetzt.
Siehst du nicht, dass ich hungern muss
hältst du die Rübe fest?"
Der Schneemann erbarmt sich des Häschen Leid
und schüttelt seinen Schopf.
Die Rübe fällt ihm aus dem Angesicht,
dem Häschen fast auf den Kopf.
"Dank dir lieber Schneemann, Dank.
Du rettest das Leben mir.
Der Winter ist so furchtbar kalt,
ich will wärmen dich dafür."
Der Schneemann lächelt von oben herab
und brummt dem Häschen zu:
"Die Wärme ist für dich angenehm,
aber mir gibt die Kälte Ruh."
"Zieh' weiter, mein Häschen, zieh weiter geschwind,
such dir einen Schlafplatz zur Ruh'.
Und träum von mir, deinem großen Freund.
Die Sterne schauen dir zu."
"Sie blinken herab in dunkler Nacht,
und leuchten am Firmament.
Sie schenken dir Träume, wie du sie magst,
bis an dein Lebensend."
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Mit Dir
Mit Dir ist alles so leicht,
es gibt nichts was mir schwer fällt.
Wenn Du da bist,
Du bringst mich zum Lachen,
wenn ich traurig bin.
Wenn ich weine,
tröstest Du mich.
Ich danke Dir.
Wofür?
Dafür das es Dich gibt,
dass Du bei mir bist,
wenn ich Dich brauche!
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Stein
Sprach Mensch zu Stein
auch ich möchte gerne Stein sein
ich möchte liegen hart und unverrückt
ohne mich zu bewegen.
Die Welt dreht sich
doch nicht um mich
ich laß sie drehen
sie hat meinen Segen.
Ich lieg und spür kein Leid
ich habe Schutz und Zeit.
Meine Haut ist hart
nicht wie des Menschen zart
mein Kern wird genauso sein
niemand ist zu mir gemein.
Sprach der Stein zu dem Mensch
Recht kann ich dir nicht gehen
du hast das Leben
du hast die Wahl
und was du hälst für eine Qual
danach ich mich sehne.
Ich möchte ein Mensch sein
ohne rauhe Schale, doch ein Herz rein
ein Herz, das ich nicht habe,
eine Seele, die ich nicht trage.
Und eins, daß du nicht bedacht:
wenn auch ich ohne weiche Stell.
mich erwischt es schnell
wenn einer härter ist als ich.
Ich zerbreche, ich zerspring,
in Steinchen, nicht groß, gering,
doch wenn du verletzt,
so wie jetzt,
dann bekommst du nur Narben.
Du spürst Schmerz, du siehst Gewalt
Zorn und Trauer dich erschüttern
und nur durch diese kannst Liebe du empfinden
Ich bleib nur ein Stein.
Carsten Thurau
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Der Rabe und der Fuchs
Auf einem Baume Meister Rabe hockt,
im Schnabel hält er einen Happen Käse.
Vom Käseduft herbeigelockt,
spricht Meister Fuchs so fein, als ob er läse:
Ei, guten Morgen, Herr von Rabe,
was seid Ihr hübsch, welch stattliches Gehabe!
Nein, ohne Lüge, Eurer Stimme Pracht,
wär sie so schön wie Dero Federpracht,
des Waldes König wäret, ohne Zweifel, Ihr!
Der Rabe schnappt fast über vor Begier;
gleich soll der Wohllaut seiner Stimme schallen:
Er reißt den Schnabel auf und läßt den Käse fallen;
den schluckt der Fuchs; es schmunzelte der Heuchler
und sprach: Mein Herr, ein jeder Schmeichler
lebt gut und gern von dem, der auf ihn hört:
die Lehre ist doch wohl ein Stückchen Käse wert!
Der Rabe wütend und verdrossen,
schwor ab, jedoch zu spät, für immer solchen Possen.
Jean De La Fontaine
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Die Liebe
Die Liebe hemmet nichts; sie kennt nicht Tür noch Riegel
Und dringt durch alles sich;
Sie ist ohn' Anbeginn, schlug ewig ihre Flügel
Und schlägt sie ewiglich.
Matthias Claudius
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Advent
Es ist die trübste Jahreszeit.
Ich werde täglich blasser.
Kaum, daß es einmal richtig schneit,
Ist es schon Matsch und Wasser.
Das macht mir meine Strümpfe naß,
Und rieselt in den Sohlen.
Und, wie gesagt, man wird so blaß -
Und dieses Mehr an Kohlen!
Die Bettler sind noch mal so groß
Als zu normalen Zeiten.
Ich werde ihren Blick nicht los,
Mit dem sie mich begleiten.
Wer diese öden Blicke kennt
Und hat nichts zum Verschenken,
Der kann sich bei dem Wort Advent
Nichts Trauliches mehr denken.
Werner Finck (1902 - 1978), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller
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Freude
Ich schenke dir Freude,
so einfach spontan,
frei aus dem Bauch
und ganz ohne Plan,
Freude,
die in meine Welt dich entführt,
die dir gut tut
und tief im Herzen berührt,
ich schenke dir Freude,
die deine Sorgen vertreibt,
die hoffnungsfroh
dir in Erinnerung bleibt,
ich wünsche dir alles,
was du jemals vermißt,
und mir wünsch ich
daß du für immer
bleibst wie du bist.
Unbekannt - ein Beitrag von - danke, Tine!
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Achim Wagner
Von den Sternen
In klaren Nachthimmeln
wirst du mich sehen
in einer Hängematte
liegend,
aufgespannt zwischen zwei Sternen,
heruntergleitend,
wenn du mich brauchst,
deine Alpträume auf
Sternschnuppen zu binden,
die sie zu Orten entführen,
von denen sie nicht
wiederkommen,
die Tränen aus deinen
Augen zu küssen
sie zu Wolken flechten,
die Himmel zu bevölkern.
Wenn du die Augen öffnest,
wirst du mich sehen,
in einer Hängematte,
aufgespannt zwischen zwei Sternen.
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Liebe ist nur Schein
Ich schließe meine Augen.
In ihnen sind Tränen,
Tränen aus Liebe.
Doch Liebe ist Lüge.
Mein Herz wurde gebrochen,
es wurde zerstört
und nun weint es still für sich allein
und krampft sich fest zusammen.
Meine Gefühle wurden betrogen.
Lange wurden sie angelogen.
Ich dachte es war Liebe,
doch ich liebte allein.
Deine Liebe war nur ein Schein.
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Um keine Krone
Gib dein Herz um keine Krone,
gib es einen der dich liebt,
gib es nur dem zu Lohne,
der dafür das seine gibt!
Bunny
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Mädchenlied
O, laßt mich noch in meiner dunklen Ruh,
in meinen Träumen laßt mich wandeln - geht!
dem hellen Wachsein leb ich stetig zu,
dem Endlichen, das mir zum Ziele steht.
Laßt mir der Ahnung mattes Dämmerlicht -
Schon steigt die Sonne, die mich ganz erweckt,
nach mir die heißen Strahlenhände reckt,
mich umzuwandeln - : noch ertrag ich's nicht.
Bin eingesponnen süßer Dämmerung,
dem Wunder nah, dem Zauber schlafvermählt,
der mich so sanft in seinen Armen hält -
o laßt mich noch - und denkt: ich bin so jung. Eva van Diemen