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VincentVegas
Gast
Wie kann ich helfen?
Hallo zusammen! Eine gute Freundin von mir leidet schon länger unter wiederkehrenden Panikattacken. Sie hält dem bezüglich immer sehr dicht und von ihrer Angst wissen auch nur die wenigsten. Ich bekam das mit als Sie mal einen Nervenzusammenbruch bekommen hat. Scheinbar bin ich der Einzige, der da näher nachgefragt hat. Der Vater nimmt das Problem nicht war, der Bruder macht sich lustig darüber und die Mutter scheint es zu spüren, doch handelt nicht weil Sie nicht weiß wie und überspielt ihre Unwissenheit, in dem Sie die volle Verantwortung für den Behandlungsweg in den Händen ihrer Tochter lässt. Dabei wird das scheitern beim Psychologen zu ihrem (also der Freundin von mir) eigenen Versagen und die Mutter handhabt das unter der Erziehungsdomäne: Du musst Selbstständig werden, das ist das einzige was hilft!
Trotzdem wir uns erst ein gutes 3/4 Jahr kennen würde ich sagen, bin ich der jenige der das meiste Vertrauen genießt und. Egal! Ich kann ihre Angst nicht perfekt wiedergeben. Aber grob ist es so, dass die Panikattacken plötzlich kommen und es einfach eine Angst vorm Sterben ist. Häufig scheinen sie nicht zu sein. Doch es ist eine permanente Angst vorhanden, Angst zu bekommen. Auslöser sind zum Beispiel Wege die Sie alleine zurücklegen muss. So stellt Sie ihr Leben danach um, dass Sie nur mit Freunden zum Beispiel S-Bahn fährt. Ist eine effektive Lösung, doch beobachte ich, das Sie mehr und mehr Soziale Kontakte meidet. Also nicht mehr Abends weggeht und auch zunehmend körperlichen Kontakt meidet (also umarmen zur Begrüßung u.ä.). Soweit ich das jetzt von all diesen hunderten Websites die ich nach den Problemen durchforstet habe und die Geschichten von Leuten die ähnliches erlebten die ich las, beurteilen kann, ist ein emotionaler Abwertstrend zu erkennen. Was sich auch noch dadurch äussert, dass Sie zunehmend die Nacht alleine zum Tage macht, ab und zu trinkt und die Schule ausfallen lässt.
Ich hab ihr jetzt angeboten Sie zu zwei Selbsthilfegruppen zu begleiten, die ich ihr rausgesucht habe, um ihr den Stress der einsamen Fahrt zu ersparen. Das ich ihr das angeboten habe, schien Sie unheimlich aufgebaut zu haben. Doch ich bezweifel sehr, dass das von Dauer sein wird. Bis es aber möglich ist das erste mal in einer Sitzung der Gruppen dabei zu sein, ist es der 21. April; was kann ich machen um Sie in der Zeit zwischendurch aufzubauen? Ich versuch mich oft mit ihr zu treffen, telefoniere oft mit ihr und schreib ihr Mails mit belanglosen Inhalten die ein wenig durchschimmern lassen, das es Menschen gibt, die Sie noch brauchen. Bis jetzt schein sie ihr ganz gut gefallen zu haben.
Nur wie gehts jetzt weiter? Meine Schwester hatte auch mal ein halbes Jahrlang Panikattacken, die meine Eltern selbst zum Psychater gebracht haben und mich zu komatösen Schlaf in der Schule weil ich die Nächte auf meine Schwester aufpassen musste. Das war schlagartig mit der Aufgabe eines Verhütungsmittels erledigt. Nur in der aktuellen Situation gibt es kein Verhütungsmittel und ich zweifel auch daran das es einen so simplen Lösungsweg gibt.
Also ich bin für jeden noch so minimalen Tipp dankbar, der auch nur 5 Minuten Freude in ihr wecken könnte. Oder wenn jemand, der sowas als Angehöriger oder Betroffener durchgemacht hat einen besonders guten Therapeuten kennt, der nicht allzufern der Wetterau (Raum Friedberg-Frankfurt) entfernt seine Praxis hat, nennt ihn mir. Ich brauch Hilfe, ich nehm alles! Dankeschön!
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Maribel
Gast
AW: Wie kann ich helfen?
hey vincent,
bist du noch aktiv im forum?
hab erst jetzt deinen beitrag gesehn...
;-) maribel
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Seelenklemptner
Gast
AW: Wie kann ich helfen?
hallo vincent!
ich darf mich zuerst vortsellen, meine wenigkeit ist angehender sozialpädagoge und habe hauptsächlich mit psychisch gehandycapten menschen zu tun. zuerst meine ehrliche antwort: du selber kannst nichts unternehmen, diese aufgabe ist für einen psychologen auch schon ein schönes stück arbeit. aber wie es mir schein bist du von der aufgabe zu helfen schon sehr befangen. versuche nicht über deine grenzen oder dein wissen hinaus etwas zu beeinflussen es könnte auch schief gehen!
ich denke du bist selbst langsam selbst gefährdet! tut mir leid nim es nicht persönlich, aber hast du schon einma von einer helfersucht gehört? du selber scheinst schon so von den problemen anderer befangen dass es fast deinem eigenen problem wird. tret einen schritt kürzer wenn du an dieser aufagabe zerbrichst dann ist keinem von euch beiden geholfen.
mfg Seelenklemptner
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Maribel
Gast
AW: Wie kann ich helfen?
hi seelenklemptner,
ich finde es prinzipiell schon gut auf die gefahr der helfersucht aufmerksam zu machen, aber nach deinem beitrag hab ich einfach das bedürfniss noch einmal darauf hinzuweisen wie alleingelassen man sich oft mit einer angtstörung fühlt.! das kann schrecklich sein, und es ist so schwierig sich jemandem verständlich zu machen, dauernd kommt man sich blöd vor weil die symptome oft so widersprüchlich sind und immer soll man "nichts so hystreisch sein" und "sich zusammenreissen!! schließlich schämt man sich nur noch, ist enttäuscht, verletzt, entmutigt, überfordet... in windeseile ist man sozial isoliert und ebensoschnell in eine depression gerutscht, ich weiß dass von betroffenen aus meinem freundeskreis, gottseidank hab ich selbst bei familie und freunden sehr starken halt gefunden, und mit diesem rückhalt konnte ich mir schließlich selbst aus der angst heraushelfen,sogar ohne medikamente und nur wenigen stunden therapie.
ich habe vincents beitrag so interpretiert, dass er seiner freundin einfach beistehen will, weil es sonst niemand tut...zugegeben, vielleicht einen hauch zuviel, es ist schon verlockend die verantwortung abzuwälzen wenn sich jemand so annimmt...aber aus einem posting kannts du wohl kaum rauslesen das vincent befangen ist und wahrscheinlich ein helfersyndrom hat....
lg
maribel
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Seelenklemptner
Gast
AW: Wie kann ich helfen?
naja du kannst dass vielleicht nict aber diese hilfe hört sich schon sehr extrem an. was aber auch wiedderum stimmt ist diese sache mit dem nicht wargenomenem problem. natürlich können andere leute das nicht verstehen wie jemanden so einen aufstand um ein bisschen angst machen kann. was ich geraten war aber eindeutig: sie sollte die finger davon lassen leute selbst zu terapieren. diese art der selbstheilung könnte voll in die hose gehen! udn deshalb hab ich auch geraten sie soll die freundin schon zu den terminen begleiten. aber sie sollte sie nicht in eine selbsthilfegruppe stecken, weil diese problem zu masiv ist und in einzelsitzungen btreut und gelöst werden sollte.
mfg seelenklemptner
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VincentVegas
Gast
AW: Wie kann ich helfen?
Ja top, danke für die Antworten! Ist jetzt aber schon ein bischen länger her! Inzwischen sieht es so aus: Die Selbsthilfegruppe war nicht altersangemessen, aber wohl die Erfahrung wert. Der einmalige Besuch hat wohl auch gereicht, um ihr klar zu machen, das Sie nicht die Einzige ist die mit der Panik zu kämpfen hat. Die Psychaterin oder die Zeit hat es wohl soweit hinbekommen das die Attacken Vergangenheit sind, aber die Angst vor der Angst noch vorhanden ist. Das ist aber wesentlich leichter zu handhaben. Mit dem Einen oder Anderen Gespräch ist die Mut zum weitermachen restauriert. Problematisch ist halt immernoch eine überdurchschnittliche Schwellenangst. Beispiel: Ihre jetzt beginnende Ausbildung. Neue Menschen und der Weg dorthin. Aber das wird sich in den Griff kriegen lassen. Ich werd mal wohl die ersten Wochen ne halbe Stunde früher zur Uni aufbrechen und sie begleiten. der Weg ist der selbe!
Ich freu tierisch das der Peak wohl geschaft ist und ich hab dadurch ne verdammt gute Freundin gewonnen.
Zu der Helfersucht: Ich glaub auch das ich ihr unterlegen bin. Menschen in Kriesensituationen beizustehen vermittelt ein Gefühl von Glück. Klar, wie bei jeder Sucht! Aber mir sind Risiken nicht bewusst und Nebenwirkungen sind mir auch noch nie aufgefallen, von daher tolleriere ich Sie!
Natürlich nimmt es mich schwer mit wenn Leute in meinem Umfeld leiden, aber ich war jetzt noch nicht soweit, dass ich mein eigenes Leben (oder nennen wir es Karieregang weil leben so dramatisch klingt) dadurch ernsthaft vernachlässigt habe.
Nun so weit, dankeschön und nen schönen Abend noch. Aber klärt mich noch mal über die Helfersucht auf.
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