Prolog
In den ersten Zeilen des Werkes formiert sich die autobiographische Sehnsucht des Autors nach Gesellschaft und gemeinschaftlicher Zuneigung. So wird als Stilmittel die ständige Wiederholung des zu erfüllenden Ziels zelebriert „Heute ist GangBang“, „ja … heute ist GangBang“, „jetzt wird ge****t!“, „jetzt wird ge****t!“. Die rhetorische Frage ob man „mit am Start“ sei, also ebenso nach dem Gruppengefühl zu streben vermag, unterstreicht die Sehnsucht der Darsteller nach einem Gemein-schaftserlebnis. Gepaart wird diese zivilisatorische Zielsetzung, der Bildung von Gemeinschaft, Gruppe und Gesellschaft, mit dem urtypischen Fort-pflanzungstrieb und somit zeigt auch dieses Stilmittel der gegensätzlichen Abläufe die Potenz der in Aussicht gestellten Ereignisse.
Haupthandlung
Ein Schwanz in den Arsch
ein Schwanz in den Mund
ein Schwanz in die Fotze
jetzt wird richtig gebumst
In der anfänglichen Haupthandlung, die sich mehrfach im Werk wiederholt, kommt der zivilisatorische Wunsch nach einer gesellschaftlichen/gemeinschaftlichen Handlung bekräftigt zum Ausdruck. So wird das evolutionäre Ziel der Fortpflanzung nicht wie weit verbreitet bei einem gepflegten GangBang, also einer Penetration von erotisierenden Körperöffnungen ein und der selben Person, in nach Rangordnung gestaffelter Reihenfolge verfolgt, sondern durch eine revolutionäre, basis-demokratische Gleichheit und somit Gleichzeitigkeit.
Das in der Literatur weit verbreitete Prinzip des Dreiecks spiegelt sich in den finalen Worten „Arsch“, „Mund“, „Fotze“ wieder. In der lautmalerischen Aufzählung deutet die Reihenfolge auf eine Steigerung ins Feminine, also eine Verherrlichung des Weiblichen. So zeigen die Worte einen Übergang ins Himmlische/Weibliche und als Ausgangs-punkt die irdische Handlung. Im Volksmund spricht man daher auch vom „Arsch der Welt“ oder „am Arsch der Welt“. Das Weltliche wird aber durch die Menschwerdung – also die Selbsterkenntnis/Äußerung der Selbsterkenntnis – im Symbol des Mundes aufgezeigt und somit zu einer Möglichkeit der intelligenten Verlautbarung und Selbsterklärung.
Der Mund findet seinen Weg zur himmlischen Handlung im Symbol der „Fotze“ und übergangsweise in dem Wort „Mundfotze“, welches beide Symbole enthält. Das bürgerlich mit dem Wort „Fotze“ genannte primäre Geschlechtsorgan der Frau ist damit auch das Symbol des Weiblichen, welches in der Literatur auch oft mit dem „Himmlischen“ besetzt wird. Der Satz „jetzt wird richtig gebumst“ enthält eine versteckte Gesellschaftskritik. So wird der Koitus zwischen zwei Person als gegen die Gesellschaft gerichteter Akt – sprich asozial – gesehen und nur die gemeinschaftliche Penetration als gesellschaftliches Ziel dargestellt.
Das lautmalerische Element „gebumst“ mit dem Wort „bum!“ unterstreicht diese Forderung mit einem Knall, der das gewalttätige Element verkörpert und somit eine unterschwellige Drohung nach Revolution und Umsturz. Das hohe Ziel, welches als weibliche Dreilochstute bildlich dargestellt wird, verkörpert die Gesellschaft, die neudeutsch „ge****t“ wird. Der proletarische Ruf nach Umsturz und lauten Forderungen nach einer Gesellschaft im Stil eines „richtigen GangBang-****s“, zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk des jungen Autors.
es ist Gang-ga-gang
gang-ga-gang-gangbang
Bushido, Saad
und Bass Sultan Hengzt
In den nächsten Zeilen zeichnet der Autor eine Zukunftsvision, in dem er das Gesellschaftsmodell eines GangBangs durch das Stilmittel der Alliteration untermalt und gleichzeitig die Behauptung aufstellt, es sei schon „GangBang“. Die politischen Führer und somit bildlichen Akteure des GangBangs werden im Folgenden genannt und eine Zuteilung ist zu vermuten.
So wird der Revolutionär Bushido mit höchster Wahrscheinlichkeit dem „Arsch“ zugeteilt werden, also als Vertreter des Irdischen dargestellt. Dem Akteur Saad wird als „Mund“ die Symbolik der Entwicklung und der Intelligenz zu teil. Dem dritten Akteur Bass Sultan Hengzt rechnet man die „Fotze“ also das Weiblich/Himmlische zu. Seine Wichtigkeit kommt in seinem langen Namen zum Ausdruck und dem Begriff „Hengzt“ als abgewandelte männliche Gattung des Pferdes, welches über üppige primäre Geschlechtsorgane (******/Pferde******) verfügt so das vereinende Gegenstück zu der „Fotze“ bildend. Gut und Böse. Himmel und Hölle werden so im Namen und der Reihenfolge verkörpert. Der Autor hat sich hierbei ohne Zweifel am Goethischen Faust orientiert.
Leg dein Geld auf den Tisch
jetzt is Zeit für die drei Ticker
ich mach Gangbang
und schick euch in die 30iger
Die nächsten Zeilen beginnen mit dem Machtsymbol des Geldes gepaart mit dem Tisch als Symbol der Ernährung und Kraft. Es ist eine Forderung nach Reinheit und Askese. Die Lossagung vom Geld mit der Hoffnung auf gemeinschaftliche Sättigung. Der Satz „jetzt is Zeit für die drei Ticker“ schreit nach dem Aufstand des Volkes und der Lösung des weltweiten Ernährungsproblems. Laut Bushido ist die Zeit der Drei – der Gesellschaft und somit auch des Arschs, des Mundes und der Fotze – gekommen.
Der Ausruf „ich mach Gangbang“ formuliert seine politische Forderung und ist verbunden mit der Zeile „und (ich) schick euch in die 30iger“ als Mahnung und die gescheiterte Weimarer Republik und somit die erste deutsche Demokratie. So deutet er die nicht erfolgte Basisdemokratie (Sowjetsystem) an und startet den neuerlichen Versuch der gesellschaftlichen Besinnung. Die Möglichkeit eines gleichzeitigen GangBangs (drei Löcher, drei Symbole) ist in den 30er Jahren nicht gegeben, da die homoerotische Ausprägung der politischen Führer (SA, Röhm) nur eine Zweiloch-penetration zulies und die Vollendung durch das weibliche Prinzip nicht durchsetzbar war. Der Absatz endet mit der Wiederholung des zweiten Teils und damit mit der Aufzählung der Akteure.
1. Vers
yeah - ich komm in deine Stadt
dein Bezirk wird ganz ruhig
bring mir die Typen,
die du kennst
ich nehm sie alle durch
Untypisch für die voran gegangene Reihenfolge wird dieser Vers durch die Verkörperung des Mundes „Saad“ vorgetragen und beginnt mit unterschwelligen Hinweisen auf die Folgen für konterrevolutionäre Akteure. Der Sprecher der Revolution Saad übernimmt eine Stadt und sorgt für die Befriedung von ganzen Bezirken. Er bittet um positives Denunziantentum und, im Sinne der Gesellschaft, um die Auslieferung der Konterrevolutionäre. Mit dem Satz „ich nehm sie alle durch“ möchte er diesen das asoziale Streben gegen die Revolution durch Penetrationserfahrungen austreiben und aktiv Überzeugungsarbeit leisten.
Ich setze das um
was du Leuten vormachst
du brauchst nicht viel zu reden
ich **** euch noch vor 8
Im Folgenden bekräftigt er seine Ankündigungen und fordert aktives Handeln und das Ablegen von passiver Starre. Im Sinne eines maoistischen „Großen Sprungs“ nimmt er die Ziele der Revolution vorweg und möchte diese noch vor acht Uhr erreichen. Da im westeuropäischen das 24-Stundensystem üblich ist, ist damit die Idee der frühen Revolution durch Nutzung der „Morgenlatte“ und somit standkräftigem „****en“ geboren. Eine kühne Planung, welche den Elan der GangBang-Theorie verkörpert.
ich zeig dir was passiert
wenn wir beide Streit haben
deine Tochter wird für
meine Jungs zum Leihwagen