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Thema: Die AACS Pandemie und die Userrvolte auf Digg.com

  1. #1
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    Die AACS Pandemie und die Userrvolte auf Digg.com

    Presseschau:
    Stimmen aus dem Net zur Userrevolte auf Digg.com:


    In den vergangenen 24 Stunden ist bemerkenswertes beim Link-Empfehldienst Digg passiert. Er könnte zum Monument für die Macht der Community werden.

    Johnny Haeusler und ich arbeiteten heute unwissend voneinander am gleichen Thema. Während er
    für den Spreeblick über die Vorkommnisse bei Digg schrieb
    , hab ich das fürs Gedruckte getan.

    Wir beide aber sind zum gleichen Ergebnis gekommen: Ratlosigkeit.

    Was ist passiert? Digg.com ist eine Plattform, auf der über eine Million Nutzer auf interessante Artikel im Netz hinweist. Die anderen Nutzer können dann Stimmen abgeben und so entsteht eine Hitparade der Nachrichten.

    Ich selbst halte von diesem Modell wenig. Denn je mehr Nutzer hinzukommen, desto boulevardesker und reißerischer werden die Meldungen, die oben landen. Und so erstickt das Modell am eigenen Anspruch: Je stärker des Wachstum, desto weniger ist es eine Nachrichtenplattform.

    Nun verwies irgendwann gestern Mittag US-Ortszeit ein Link auf eine Geschichte auf einer Hacker-Seite. Dort wurde verraten, wie der Kopierschutz der DVD-Technik HD-DVD zu umgehen ist. Ein Konsortium namens
    AACS-LA Advanced Access Content System Licensing Administrator (wer denkt sich eigentlich solche Namen aus?) kämpft um das Copyright im Namen der Besitzer. Diese sind: IBM, Intel, Panasonic, Microsoft, Warner Brothers, Sony, Toshiba und Walt Disney.

    Die AACS-LA schrieb also das US-Gegenstück zur Abmahnung und forderte Digg auf, den Link zu entfernen. Entsprechende Schreiben gingen wohl auch an Google und Wikipedia, sowie anscheinend einige Weblogs. Während das Blog
    Boingboing und auch Wikipedia den Link entfernten, scheint Google nicht reagiert zu haben.

    Digg entfernte den Link. Bald war ein neuer eingestellt. Auch der wurde entfernt. Und aus dem Kleinkrieg wurde eine Schlacht, als jemand auffiel, dass die Vermarkter von HD-DVD -LA im vergangenen Jahr im Digg-Videoblog warben. Hunderte von neuen Links tauchten auf, unterstützt von tausenden Stimmen.

    Nach acht Stunden gaben die Digg-Macher auf. Mit-Gründer Kevin Rose schreibt im Firmen-Blog:

    "But now, after seeing hundreds of stories and reading thousands of comments, you’ve made it clear. You’d rather see Digg go down fighting than bow down to a bigger company. We hear you, and effective immediately we won’t delete stories or comments containing the code and will deal with whatever the consequences might be.

    If we lose, then what the hell, at least we died trying."

    Vielleicht ist dies ein historischer Tag in der Geschichte des Internet. Denn hier zerrt ein Lynch-Mob vielleicht sein eigenes Kind ins Fegefeuer. Es ist zu vermuten, dass die AAundsoweiter klagen wird. Da es um Copyright geht, wird die Streitsumme höher liegen, als Digg jemals zahlen könnte. Und die Chancen auf einen Sieg von Digg stehen wohl eher schlecht: Die Verlinkung auf Hilfe zur Begehung von Gesetzesbrüchen ist nun einmal nicht erlaubt, weder in den USA noch in Deutschland.

    So mancher in der Digg-Gemeinde wird vielleicht darauf spekulieren, dass es dem Industriekonsortium zu riskant ist, vor Gericht zu ziehen. Immerhin dürfte ihr Image dann im Internet noch einmal richtig durchgerüttelt werden. Doch ob das Großkonzerne aus der Konsumelektronik und aus der Musikindustrie wirklich stört? Andererseits geht es hier vor allem um eine Zahl, mit der der Code geknackt werden kann - und ist solche eine Zahl überhaupt schützbar?

    Es wird spannend werden in diesem Kampf, das ist klar. Er beweist aber eben, dass Geschäftsmodelle, die sich von einer Community leben, auch in der Hand dieser Gemeinschaft sind. Und wenn die Gemeinde an der steilen Klippe sagt "Spring", dann heißt es springen. Oder die Community - und damit die Geschäftsgrundlage - sind weg.

    Das ist eine Warnung für all die Großunternehmen, die wieder einmal glauben, das sei alles so leicht mit den Communities. Im Gegenteil: Es ist schwerer als alles andere. Denn je größer eine Gemeinschaft, desto schwerer ist mit ihr reden und Kirschen essen.

    Und werfen wir nur einmal einen Blick auf die Digg-Kopisten auf dieser Seite des Atlantik. Zum Beispiel Webnews, das zum Reich unserer Muttergesellschaft Holtzbrinck gehört: Ein Medienkonzern kann es sich nicht leisten, "kämpfend unterzugehen". Er würde den Link löschen - auf die Gefahr, die Community zu verlieren.

    Der Fall Digg dürfte nur der Anfang sein einer Vielzahl von Zerreissproben zwischen den Internet-Nutzern und denen, die mit ihnen Geld machen wollen.

    (Quelle: HD-DVD als Grave-Digg-er [Indiskretion Ehrensache])
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  2. #2
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    AW: Die AACS Pandemie und die Userrvolte auf Digg.com

    Kurze Zusammenfassung: Beim US Bookmarksammeldienst digg.com, gab es in den letzten Tagen massiv Ärger. Ein User hatte einen Code gepostet, mit dem man den Kopierschutz von HD-DVDs angeblich knacken kann. Daraufhin nahmen die Betreiber der Seite die Meldung runter, zu mal sie rechtlichen Ärger befürchten. Eine Vielzahl von Usern postet darauf den Code wieder und wieder, mokierte sich über Zensur und löste eine kleine Revolution aus. Am Ende gaben die digg.com Betreiber nach und harren jetzt der (rechtlichen) Dinge, die da eventuell kommen.

    Ich sehe das gar nicht so negativ wie es bei Johnny anklingt. Dass sich die User bei digg.com durchgesetzt haben, ist eine interessante Geschichte. Zum einen hätte digg.com die Geschichte auch aussitzen können. Sie sind mittlerweile groß genug, dass sie einen kleinen Sturm aushalten könnten. Man hätte vielleicht etwas Schlagseite bekommen, aber verschwunden wäre man deswegen noch lange nicht. In ein paar Wochen wäre die Sache vergessen gewesen.

    Man kennt das Spiel aus Foren und dem Usenet. Informationen, mit welchen Programmen oder Tricks man einen Kopierschutz umgehen kann, kursieren dort schon länger. Doch während solche "Hacker" Foren schwer zu finden sind und meist eine Zugangsbeschränkung haben oder vermeintliche Infos mit ********n geliefert werden, ist nun zum ersten Mal auf einer bekannten und offenen Plattform eine solche Information aufgetaucht. Und sie ist nicht gelöscht worden. Wenn man es ein wenig historisch überhöht darstellen möchte, dann hat das Volk gegen die Industrie einen Sieg geholt. Keinen großen, keinen wichtigen, aber einen Interessanten. Die Schwarmintelligenz hat es möglich gemacht.

    Nun sind Massenbewegungen auch immer etwas mit Vorsicht zu genießen. Ich bin kein Freund großer Menschenmassen, sie machen mir meist Angst, weil eine zunächst vielleicht sinnvolle Massenbewegung gern auch mal ins Hysterische umschlägt. Zudem sind Massen leicht zu manipulieren, dass kennen wir ja hier aus erster Hand. Eine interessante Frage ist aber, ob die Schwarmintelligenz des Netzes eine Masse darstellt, oder nur eine Ansammlung von Individuen, die zufälligerweise in einem Moment das gleiche Rechts/Unrechtsverständnis haben.

    Mein Massenverständnis, und wahrscheinlich das der meisten Menschen, steckt noch irgendwo in den 60er/70er/80ern fest. Man erreicht nur etwas "gegen die da oben", wenn man sich solidarisiert, an die Hand nimmt und auf die Straße geht. Möglichst noch mit einem Bettlaken, auf dem was Sinnvolles steht. Demonstrationen rochen in den 60ern noch nach Revolution, in den 70ern waren sie schon demokratischer Alltag. Oder anders ausgedrückt: Der Staat hatte erkannt, dass von einer Demo prinzipiell keine Gefahr ausgeht. Dementsprechend werden Demos vom Staat und der Wirtschaft ignoriert. Der Protest von Millionen von Menschen konnte weder den NATO Doppelbeschluss noch Hartz IV verhindern.

    Im Netz passiert was anderes. Niemand verabredet sich, keiner schreibt Flugblätter, aber es finden sich in Windeseile hunderte, wenn nicht tausende von Menschen, die mit der ihnen zur Verfügung stehenden minimalen Meinungsmacht in wenigen Stunden ein Thema so aufbauschen können, dass es für Firmen eng werden kann. Das konnte man ja selbst im deutschen Blogdorf schon mehrfach erleben. Doch diese Form der politischen oder gesellschaftlichen Meinungsäußerung ist neu. Sie formiert sich unsichtbar, sie kann nicht gefilmt werden, man muss keine Genehmigungen einholen und kann nicht von der Polizei kontrolliert werden.

    Diese Form der "Masse" ist neu und, so weit ich weiß, wenig bis gar nicht erforscht. Es ist keine Masse im klassischen Sinn, denn würde man versuchen, auch nur einen Teil derjenigen, die Mails an digg.com geschickt haben zu einem klassischen Protest auf der Straße vor deren Zentrale zu bewegen - kaum einer würde kommen. Ein wenig scheint diese Masse wie ein Flashmob zu funktionieren. Man taucht blitzartig auf, macht einen Heidenlärm und verschwindet ebenso schnell wieder.

    Ich finde das spannend, weil sich eine völlig neue Form des Protests zu formieren scheint. So etwas hat es in der Geschichte der Menschheit in der Form noch nicht gegeben und es wird interessant sein, wie man in Zukunft versuchen wird, den Informationsfluss zu steuern. Denn je mehr Menschen ungehinderten Zugang zu Informationen haben werden, desto mehr Informationen werden verfügbar sein. Je mehr davon verfügbar sind, desto schwerer wird es werden Gesetze, die die Freiheits- und Bürgerrechte beschneiden, en passant mal so eben durchzuwinken. Das konnte man in den letzten Monaten auch in Deutschland ansatzweise bei den geplanten Überwachungsgesetzen beobachten. Weniger demokratische Länder sind sich des Dilemmas, dass ihnen das Internet beschert bewusst, und versuchen den Zugang zu Informationen zu beschränken. Während auf der eine Seite in China zehntausende von Menschen täglich das Netz nach nicht genehmen Informationen durchforsten und bestimmte Seite sperren, arbeiten mindestens genauso viele Menschen daran, diese Infos auf einem anderen Weg wieder verfügbar zu machen.

    Die Sache bei digg.com ist im Grunde unwichtig, aber die Bewegung, die dahinter steckt, ist es nicht und mit den bisherigen Definitionen von "Volks-" oder "Massenbewegung" kommt man da nicht weiter.

    (Quelle: Irgendwas ist ja immer)
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  3. #3
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    AW: Die AACS Pandemie und die Userrvolte auf Digg.com

    Scenes from the Digg Implosion

    May 1, 2007 — 10:11 PM PDT — by Pete Cashmore

    This Digg disaster is unbelievable: we thought things looked insane a few hours ago, but now the Diggers have stepped things up an notch, with the HD number posted many millions of times across the site. Kevin Rose, it seems, has gone from being a deity to a dictator in the eyes of the teen and college-dominated user base.
    We grabbed a new shot of the homepage with the HD-DVD-related stories outlined in red. How many stories? Every single one, going back at least 5 pages (numbers blurred, to keep us legit). For an idea of when this madness will end, take a look at the Upcoming Stories section - all but one are HD-DVD related, and I think that last one was buried right after we grabbed the shot. This situation will go on for many more hours unless Digg steps in - and as I mentioned, stepping in may make them liable.
    We originally thought that rapidly dropping Digg counts (a homepage story had 17 Diggs a second ago) were the result of intervention, but based on numerous other site issues, I think it’s probably just the Digg servers failing to keep up.

    (Quelle: Scenes from the Digg Implosion )
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  4. #4
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    AW: Die AACS Pandemie und die Userrvolte auf Digg.com

    DVD DRM row sparks user rebellion

    Readers did not 'dig' censorship

    Attempts to gag the blogosphere from publishing details of a DVD crack have led to a user revolt.
    The row centred on a 'cease and desist' letter sent by the body that oversees the digital rights management technology on high-definition DVDs.
    It requested that blogs and websites removed details of a software key that breaks the encryption on HD-DVDs.
    The removal of the information from community news website Digg was a step too far for its fans.
    As quickly as stories relating to the issue were removed, they were re-submitted in their thousands, in an act described by one user as a "21st Century revolt".
    The site collapsed under the weight of the attack at one point.
    Angry hacker
    High-definition DVD formats are battling for attention


    The founder of Digg has now decided not to censor the information, telling users: "If we lose, then what the hell, at least we died trying".
    Digg is a community-based news site with an emphasis on technology stories. Unlike traditional websites, editorial control is governed by users, who rank stories themselves.
    Its combination of social bookmarking and blogging have made it popular and it now accounts for 1% of the total internet traffic in the US.
    The controversy it has become embroiled in centres on a decision by the Advanced Access Content System Licensing Administrator (AACS), the consortium behind the DRM for HD-DVD disks, to gag websites and bloggers that published information about a software key that disables the copyright protection on the discs.
    In a letter to a variety of websites and blogs the AACS requested that information relating to the crack be removed.
    It said sites were "providing and offering to the public a technology, product, service, device, component, or part thereof that is primarily designed, produced, or marketed for the purpose of circumventing the technological protection measures afforded by AACS".
    It goes on to say that doing so contravenes the US Digital Millennium Copyright Act and therefore "violates the rights of the AACS".
    The issue with encryption first emerged at the end of last year when the AACS admitted that a hacker had bypassed security on some HD-DVD titles.
    The hacker, known as muslix64, has been able to access the encryption keys which pass between certain discs and the player.
    Once those keys have been obtained the disc can be stripped of its encryption enabling the digital content to be played on any machine.
    The hacker said he had grown angry when a HD-DVD movie he had bought would not play on his monitor because it did not have the compliant connector demanded by the movie industry.
    Since then links to the original crack and information about it has steadily been leaking out on the web.
    The latest leak, causing the uproar, is of a key which unlocks all HD-DVD movies produced to date. The key was found and leaked by a hacker called Arnezami.
    Some bloggers - including well-known web activist Cory Doctorow - have decide to remove the information in light of the AACS letter.
    Others, in defiance of the orders, are openly posting the key on their websites or linking to the website detailing the original crack.
    Digg rebellion
    Initially, news website Digg decided to remove stories referencing the key.
    "Whether you agree or disagree with the policies of the intellectual property holders and consortiums, in order for Digg to survive, it must abide by the law," chief executive officer Jay Adelson told readers.

    Users, angered by the censorship, were determined to keep the story about the encryption-breaking code in the headlines which prompted a hasty change of heart by the website.
    "After seeing hundreds of stories and reading thousands of comments, you've made it clear. You'd rather see Digg go down fighting than bow down to a bigger company.
    We hear you, and effective immediately we won't delete stories or comments containing the code and will deal with whatever the consequences might be," said founder Kevin Rose. The debate has put the initial crack and, what some see as the heavy-handed tactics of the licensing authority to combat it, back in the headlines. It will also spark a fresh debate on how far user-generated content can be censored.

    (Quelle: BBC NEWS | Technology | DVD DRM row sparks user rebellion )
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  5. #5
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    AW: Die AACS Pandemie und die Userrvolte auf Digg.com

    Internetnutzer ließen sich Zensur nicht gefallen

    Donnerstag, den 3. Mai 2007 um 02:15 Uhr von Felix Kubach
    Eine schöne Geschichte über die Macht der Nutzer des Web 2.0: Auf der Nachrichtenseite Digg.com hatte ein junger Mann aus Ecuador am Abend des 31.4.07 in seinem Blog den Code zum Knacken des Kopierschutzes von HD-DVDs publiziert. Logischerweise versucht die Filmindustrie seit Monaten, genau das zu verhindern und drohte bereits in jedem der öffentlich gewordenen Fälle sofort mit harten juristischen Folgen. Verständlich deshalb: Digg sperrt nach einer Dreiviertelstunde den Eintrag. Doch die Nutzergemeinde lehnt sich dagegen auf, stellt die Kopie des einmal veröffentlichten Codes immer wieder neu ein. Digg-Moderatoren und User bekriegen sich gegenseitig, Digg entfernt Kommentare und Nutzerprofile im Akkord, Boykottaufrufe der Nutzer folgen. Schließlich, nach 24 Stunden kapituliert Digg und beendet die Zensur, „mit allen möglichen Konsequenzen“… Kevin Rose, Gründer von Digg, meldet sich zu Wort: „You’ve spoken and we’ve heard you […] If we lose, then what the hell, at least we died trying.”
    via spiegel.de
    “If we lose, then what the hell, at least we died trying.” screenshot blog.digg.com (Quelle: Readers Edition » Internetnutzer ließen sich Zensur nicht gefallen)
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  6. #6
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    AW: Die AACS Pandemie und die Userrvolte auf Digg.com

    Digg.com auf den Spuren von Lost [Update]

    Geschrieben von Herbert
    Wednesday, 2. May 2007
    Uneasysilence hat einen sehr guten Artikel über die Probleme mit Digg.com und dem HD DVD Encryption Key geschrieben. So beschreibt Dan, dass Digg Inhalte im Bezug auf HD DVD Encryption Keys zensiert. Was so viel heißt wie User werden geblockt, Counter werden manipuliert und einiges mehr. Der Grund dahinter liegt angeblich in der Cooperation von Revision3 mit der HD DVD Promotion Group.
    Tatsache ist, das komische Dinge auf Digg.com im Bezug auf den HD DVD Encryption Key vorgehen und man sich die Frage stellen sollte ob es vertretbar ist, als Anbieter von Digg.com so etwas durchzuführen.
    Es erinnert mich aber an Lost (4 8 15 16 23 42). Auch wenn es nicht unbedingt das Ende von Digg.com ist so beginnt das Nachdenken und die Mysterien auch mit einer Nummer
    Mehr dazu auf Uneasysilence und den Kommentaren dieser Seite.
    Update:
    Die Community siegt, so hat Kevin Rose bekannt gegeben lieber Digg.com sterben zu lassen bzw. mit allen Konsequenzen zu rechnen anstatt den Wunsch der Community zu verweigern.
    Wikipedia ist noch nicht so weit, hier wird noch heftigst diskutiert ob es erlaubt sein soll den HD DVD Encryption Key zu veröffentlichen.
    Eigentlich egal - komplett löschen kann man den Key sowieso nicht mehr und mit guten Ideen auch nicht in ein Fettnäpfchen treten und verklagt werden - so geschehen unter dem Titel World History and Culture
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  7. #7
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    AW: Die AACS Pandemie und die Userrvolte auf Digg.com

    Sicher, Digger


    Riot 2.0: Wie sich die US-Site digg.com dem Willen ihrer Nutzer beugen und einen Code veröffentlichen musste, der gegen geltendes Recht verstößt.

    Die Aufforderung „digg this“ bezeichnet das Senden eines Weblinks zu digg.com, dem nutzergesteuerten Nachrichtendienst, der als eine der Vorzeige-Applikationen der Zweinuller-Web-Generation gilt. Artikel oder Sites, die ihren Weg zu digg finden, können dort von anderen digg-Nutzern bewertet werden, die „besten“ schaffen es auf die digg-Startseite und sichern sich damit Klicks ohne Ende.
    Als nun vorgestern verstärkt ein Code bei digg auftauchte, der es ermöglicht, HD DVDs zu dekodieren, abzuspielen und zu kopieren, sahen sich die digg-Betreiber dazu verpflichtet, sämtliche Artikel mit Links zum Code sowie einige Nutzer-Accounts zu löschen, denn das Umgehen des AACS-Kopierschutzes verstoße gegen geltendes Recht.
    digg-Gründer und CEO Jay Adelson informierte seine Nutzer gestern um 13h lokaler Zeit über das Vorgehen seiner Firma und erklärte, dass sich digg an Gesetze halten müsse, um zu überleben. Ein Schritt, den auch Cory Doctorow von boingboing nach Androhung juristischer Schritte durch die AACSLA-Anwälte gehen musste (er verwies stattdessen auf die entsprechenden Google-Suchergebnisse). Und auch die Wikipedia bemüht sich um die Vermeidung von kostspieligen Prozessen.
    Das alles war jedoch den digg-Nutzern herzlich egal und so bombardierten sie die Site mit hunderten Links zum Code, ein Vorgehen, dass noch stärkere Ausmaße annahm, nachdem sich jemand daran erinnerte, dass die HD-DVD Promotion Group im vergangenen Jahr den digg-Videocast Diggnation gesponsort hatte.
    Um 21h lokaler Zeit beugte sich digg gestern dem Ansturm der Nutzer:
    Today was a difficult day for us. We had to decide whether to remove stories containing a single code based on a cease and desist declaration. We had to make a call, and in our desire to avoid a scenario where Digg would be interrupted or shut down, we decided to comply and remove the stories with the code.
    But now, after seeing hundreds of stories and reading thousands of comments, you’ve made it clear. You’d rather see Digg go down fighting than bow down to a bigger company. We hear you, and effective immediately we won’t delete stories or comments containing the code and will deal with whatever the consequences might be.
    If we lose, then what the hell, at least we died trying.
    Tausende Kopierschutz-Gegner dürften nun über ihren errungenen Sieg jubeln. Die Masse ist eben nicht zu stoppen, die Nutzer allein bestimmen den Fluss der Information, nicht die Aggregatoren. Der Damm ist gebrochen, denn der erste gefundenen Schlüssel wird nur einer von vielen folgenden sein und für die AACSLA, die nicht nur für die Verschlüsselung von HD-DVDs sondern auch Blu-ray-Disks verantwortlich ist, könnte dies das Ende bedeuten.
    Für digg oder auch die Wikipedia jedoch könnte dieses Ende noch viel früher kommen, denn keines der beiden Unternehmen würde einen derartig mit Industriegeld ausgestatteten Rechtsstreit überleben können.
    Und so geht der Krieg um die Rechte am Inhalt auf einer neuen Ebene weiter und ich bin nicht sicher, ob sie mich wirklich zum Jubeln animiert. Dabei geht es nicht um die längst geklärte Tatsache, dass es keinen „unhackbaren“ Kopierschutz geben kann und auch nicht darum, dass ich DRM auch ökonomisch für einen Fehler halte. Im vorliegenden Fall hat die „Revolte“ meine Sympathie, denn schließlich aggregiert digg Neuigkeiten und wenn das alles keine Neuigkeiten sind, was dann? Auch die Wikipedia muss ihrem Anspruch gerecht werden und Zeitgeschehen dokumentieren können. (Und was ist eigentlich mit Google? Ist die Suchmaschine völlig frei von Haftung für illegale Links, wenn sie es denn sind?) Soweit also, in diesem Fall, eigentlich alles okay.
    Ich bekomme aber langsam ein ungutes Gefühl dabei, wenn ich aufgebrachte Online-Massen dabei beobachte, wie sie für ihre Sicht der Dinge ohne Rücksicht auf möglicherweise dauerhaft schmerzhafte Verluste kämpfen, und zwar oft dann am heftigsten, wenn es darum geht, etwas umsonst zu bekommen. Der Motor der Revolution scheint der gleiche zu sein wie der der herrschenden Produzentenklasse: Gewinnmaximierung.
    Vielleicht, das ist zu hoffen, führt die Stimme der Masse dazu, dass sich Gesetzgeber sowie Hersteller endlich bewusst werden, welch dringender Handlungsbedarf besteht. Wahrscheinlich aber, das ist zu befürchten, geht dieser nur wieder in die bisher eingeschlagene Richtung und sorgt für noch mehr Repression und Kontrolle, denn es wird schwer fallen, die Geschehnisse als einen Akt der Informationsbefreiung und einen Kampf für Meinungsfreiheit zu erklären. Jedem Produzenten von Inhalten oder Hardware wird es ein Leichtes sein, den Kopierschutz mit einem Türschloss und das Aushebeln mit einem Einbruch zu vergleichen.
    Ich bin, wie man merkt, etwas ratlos. Und habe schon immer Angst vor der Masse gehabt.


    (Quelle: Spreeblick » Blog Archive » Sicher, Digger)
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  8. #8
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    AW: Die AACS Pandemie und die Userrvolte auf Digg.com

    Der HD-DVD Code vs. Digg & Wikipedia


    Die All Time Top 10 der digg.com Technology Sparte sehen seit heute etwas eintönig aus. 8 von 10 Entries drehen sich um einen ominösen, 32-stelligen Hex-Code... 09-f9-11-02-9d-...

    Wie konnte das passieren?
    Gestern gab es den ersten Post auf digg.com welcher auf den mittlerweile berühmten Code verwiesen hat. Der Post wurde danach durch das Team von Digg wieder offline genommen. Der Buzz wurde immer lauter -- digg.com zensiere! So kamen immer mehr Posts auf und der Krieg zwischen der 1 Million User-Community und Digg war entbrannt.

    Fast gleichzeitig wurde auch der HD-DVD Eintrag auf Wikipedia um den besagten Code erweitert -- und wieder entfernt. Mittlerweile ist der Eintrag auf Wikipedia gesperrt.

    Warum das alles?
    Digg und Wikipedia schützen sich logischerweise vor Verletzungen von Copyrights. Die Community hingegen wehrt sich gegen die Zensur. Trotzdem ist es denke ich vermessen zu glauben, dass solche Aktionen irgendeinem etwas bringen. So wird man den 32-stelligen Code nicht aus dem Internet verschwinden lassen können. Bei Wired schlummert die Entdeckung des Codes seit dem 13. Februar '07, Google findet 34'700 Ergebnisse.

    Und Digg hat mittlerweile die Waffen gestreckt. Der Gründer Kevin Rose prangert auf dem Digg-Blog die Aktionen an, sagt aber auch dass Digg dann eben untergehen soll wenn es der Wunsch der Community ist.


    Mir persönlich gefällt die Interpretation 'World Culture and History' besonders gut...


    (Quelle document.write("Markus Tressl");: Der HD-DVD Code vs. Digg & Wikipedia )
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  9. #9
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    AW: Die AACS Pandemie und die Userrvolte auf Digg.com

    Digg verliert Kampf um Zensur

    HD-DVD-Schlüssel ruft verärgerte Nutzer auf den Plan

    Nachdem ein Beitrag auf der Nachrichten-Webseite Digg.com gelöscht wurde, protestierten verärgerte Nutzer, indem sie den entsprechenden Link immer wieder einstellten. Mittlerweile lenkte Digg.com ein und will nicht weiter zensieren. Man werde sich den Konsequenzen stellen, heißt es von Digg-Gründer Kevin Rose.
    Anlass für den Nutzer-Aufstand war ein Eintrag auf Digg, der auf einen Schlüssel verwies, um HD-DVDs mit nicht vom AACS-Konsortium lizenzierter Software wiederzugeben. Faktisch wird dabei also der Kopierschutz umgangen, dies ist jedoch nicht zwangsläufig mit dem Erstellen illegaler Kopien verbunden, sondern auch nötig, um beispielsweise HD-DVDs unter Linux anzusehen, da es für dieses Betriebssystem keine lizenzierte Abspiel-Software gibt. Ähnlich sah es schon vor Jahren mit DVDs und dem DeCSS-Code aus.

    Auf Digg kann jeder Nachrichten einstellen, andere Nutzer bewerten diese, um sie so auf die Digg-Homepage zu bringen. Der erste Eintrag zum Umgehen des Kopierschutzes wurde von den Digg-Moderatoren gelöscht - was dazu führte, dass Nutzer entsprechende Links immer wieder einstellten. Man sei vom AACS-Konsortium auf einen Urheberrechtsverstoß hingewiesen worden und werde entsprechende Nachrichten daher nicht akzeptieren, hieß es daraufhin von den Digg-Machern, verbunden mit der Bitte um Verständnis.

    Doch die Nutzer gaben offensichtlich nicht auf - und Digg lenkte ein. Digg behält sich zwar vor, bestimmte Einträge - beispielsweise Verweise auf pornografische und illegale Inhalte - zu löschen, in dem aktuellen Fall werde man aber keine Nachrichten mehr entfernen, schrieb Digg-Gründer Kevin Rose daraufhin. Die Nutzer wollten den Dienst wohl lieber kämpfend sterben sehen, als unter dem Druck einer größeren Firma klein beizugeben und daher Zensur zu akzeptieren, so Rose.

    Dies könnte nun freilich tatsächlich zu einer Klage durch das AACS-Konsortium führen, dieses forderte schließlich auch schon Google auf, entsprechende Links zu entfernen. Digg will sich nun den möglichen Konsequenzen stellen. Zumindest sei man dann beim Versuch gestorben, sollte es schief gehen, so Rose. (js)

    (Quelle: Digg verliert Kampf um Zensur - Golem.de )
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