Zschokke (1892) hat die ersten genauen Untersuchungen über die Beweglichkeit der Wirbelsäule gemacht. Für die Stabilität der Wirbelsäule sind die Dornfortsätze mit dem Lig. Supraspinale sehr wichtig. Mit dem Entfernen der ersten 5 Dornfortsätze brach die Wirbelsäule bei der Belastung von 80 kg. Mit dem Entfernen alle Dornfortsätze die Wirbelsäule brach unter dem Gewicht von 8-10 kg. Er entdeckte, dass die durchschnittliche Senken des Rückens bei intakten Dornfortsätzen unter der Gewicht von 50-80 kg 4 cm beträgt!!! ....
JEDES Pferd das ohne freie, natürliche Versammlung und länger als 15 Minuten pro Tag geritten wird, leidet Schmerzen! Und manche haben Rückenprobleme sogar wenn dieses beachtet wird. Das ist eigentlich sehr logisch, man braucht gar kein umfangreiches anatomisches Wissen um dieses zu verstehen. Was passiert mit dem menschlichem Gewebe unter Druck? Wie lange muss der Druck bestehen bis der Schmerz anfängt oder bis das Gewebe taub wird? Wir sind Säugetiere, es ist das gleiche Gefühl. Was passiert mit einem solch empfindlichen Organ ,wie es die Wirbelsäule ist, unter Gewicht? Was passiert bei Dorsoflexion? ....
Es besteht direkte Verbindung zwischen Biomechanik und pathologischen Veränderungen der Wirbelsäule. Townsend (1985) und Daemmrich (1993) haben rausgefunden, dass die Osteophyte an der Wirbelsäule meistens zwischen T10 und T17 eintreten und die größten Osteophyte befinden sich zwischen T11 und T13, also dem Bereich wo der Mensch auf dem Pferderücken sitzt, dem Teil mit dem Maximum der Lateroflexion und axiale Rotation. Kissing Spine Syndrom ist begründet auf dem wiederholtem, NICHT physiologischem Senken der Wirbelsäule. Das passiert in solchem exzessivem Maße beim Reiten. ...
Der Zeitpunkt des Wachstumsfugenschlusses der Epiphysenscheiben am Körper der Lendenwirbel von Vollblütern liegt zwischen 4,9 und 6,7 Jahren. !!! (Wissdorf, Gerhards, Huskamp, Deegen, 2002)
Der Zeitpunkt des Wachstumsfugenschlusses der Epiphysenscheiben am Körper der Lendenwirbel von Vollblütern liegt zwischen 4,9 und 6,7 Jahren. !!! (Wissdorf, Gerhards, Huskamp, Deegen, 2002)
Die Enden der Dornfortsätze des T3 gehen über in Tuberositas processus spinous. Sie bilden die Epiphyse welche ihre Entwicklung zwischen dem halben und ersten Lebensjahr beginnt, sie erreicht ihre Form mit dem Ende des Dritten Lebensjahr. Sie bilden wiederum die Epiphysenscheibe wessen Wachstum endet zwischen 7. und 15. Lebensjahr!!!! ( Grimmelmann, 1977)
Das führt zu dem Schluss, dass KEIN Pferd geritten werden sollte bis WENIGSTENS fünften Lebensjahr. Die übliche Praxis ist, dass die Pferde im dritten Lebensjahr gebrochen werden… viele von ihnen sogar in dem zweiten Lebensjahr.
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Durch die dorsoventrale Bewegungen der Wirbelsäule, ändert sich der Abstand zwischen den Dornfortsätzen. Dalin und Jeffcott (1980) haben den Abstand zwischen den Dornfortsätzen gemessen, in dem Bereich T10-L2. Bei der maximallen Dorsoflexion der Unterschied war 0,8-3,8 mm, bei maximallen ventroflexion 1,1-6,0 mm. Der kleinste abstand wurde in dem mittleren Bereich gemessen (T13-T15), das bedeutet in der Sattellage.
Durch die ventral gerichtete Dorsoflexion des Rückens, kommen die Dornfortsätze der Wirbelsäule sehr nah an einander, die Wirbelkörper bewegen sich ventral von einander und werden Lig. Longitudinale ventrale gehalten. Wenn das Pferd geritten wird (ohne freie, natürliche Versammlung) dann ist die Dorsoflexion EXTREM, und nach der kurzen zeit (abhängig vom Gewicht des Reiters) fühlt das Pferd SCHMERZ.
Die Bandscheiben sind schwer unter dorsalen Druck. Pferde welche nicht durch die Angst und die Strafe eingeschüchtert sind, zeigen den Schmerz DEUTLICH.
Freie Pferde zeigen den freien Willen, Sklaven haben keinen Willen. ....
Insertionsdesmopathie ist die pathologische Veränderung an den Bänder, Sehnen und Gelenkkapsel. Knochen und Periosteum sind meist involviert. Bei übermäßigen Stress an solcher einen Stelle, Traumen der Weichgewebe und der Knochen finden statt und ein Abriss ist auch möglich. In den schweren Fällen kann das Knochengewebe vollständig abreisen, welches dann zu Abrissfraktur führt.
Abrissfraktur ist eine Verletzung des Knochens and der Stelle wo die Sehne oder Band mit dem Knochen verbunden ist. Folgende histologische Veränderungen sind BEWIESEN:
- Auflockerung der kollagenen Faserbündel
- Verfettung und hyaline Verquellung von Bändergewebe
- Herdförmige Massennekrosen im Bereich von Bänder und Knochen
- Teile der hyalinen kollagenen Bindegewebe mit Massenchondromen.
AM ANFANG DER KRANKHEIT KANN EINE VERÄNDERUNG NICHT MIT RÖNTGEN NACHGEWIESEN WERDEN!!!
Nur wenn Abriss bereits passiert ist.
Desmopathie am Lig. Supraspinale sind in dem Bereich T15-L3 festzustellen und machen sich bemerkbar durch die Schwellungen und Schmerzreaktionen des Pferdes während der Palpation.
Dr. Gabriele Hüntemann hat 2007 eine Untersuchung über Insertionsdesmopathie des Lig. Nuchae and der Gruppe von 180 Pferde gemacht, zusammen mit Prof. Dr. Brunnenberg, Prof. Dr. Hartung und Prof. Dr. Keller.
Symptomen waren: die Pferde „geben nicht den Rücken“ beim Reiten, haben Schwierigkeiten beim Biegen, zeigen Kopfschütteln, biegen sich nach außen, springt im Galopp.
ALLE PFERDE MIT DIESEN SYMPTOMEN HATTEN NACHWEISLICH MITTLEREN BIS SCHWEREN MEDIZINISCHEN BEFUND AN DEN DORNFORTSÄTZEN. DIESE SYMPTOME DIE TYPISCH FÜR DIE PFERDE MIT RÜCKENSCHMERZEN SIND, STEHEN IM DIREKTEN ZUSAMMENHANG MIT DEN VERÄNDERUNGEN WIE INSERTIONSDESMOPATHIE DES LIG. NUCHAE AT OS OCCIPITALE.
Verletzungen der Weichgewebe sind Hauptursache für die Rückenschmerzen beim Pferd. Jeffcott (1980) hat eine Untersuchung an 443 Pferden gemacht.
38,8% hatten Verletzungen der Weichgewebe, 22, 37% hatten Distorsion der Muskeln und Bänder als die Folge eines Traumas. Hier ist die Analyse der Diagnosen bei 443 Pferden:
Bänder Distorsion 117 Pferde 22, 37%
Stress Myopathie 7 Pferde 1, 34%
WEICHGEWEBEVERLETZUNG 203 Pferde 38,80%
Sakroiliitis 69 Pferde 13,19%
Luxation der lumbaren Wirbelsäule 1 Pferd 0.19%
Neuritis der Cauda equina 3 Pferde 0.57%
Abszess des Rückenmarks 2 Pferde 0,38%
Chir. Komplikationen 4 Pferde 0,76%
Skoliose 1 Pferd 0,19%
Lordose 7 Pferde 1,34%
Andere Gestaltveränderungen 7 Pferde 1,34%
Frakturen der Wirbelkörper 5 Pferde 0,96%
Frakturen der Dornfortsätze 8 Pferde 1,53%
Spondylopathie 14 Pferde 2,68%
Andere deg. Veränderungen 2 Pferde 0,38%
VERLETZUNGEN DER Wirbelsäule 202 Pferde 38,6%
Lähmung der Gelenke 20 Pferde 3,82%
Lahmheit der distalen Extremitäten 11 Pferde 2,10%
Temperament Schwierigkeiten 24 Pferde 4,59%
Zahnprobleme 11 Pferde 2, 10%
Anzahl der Diagnosen : 523!
OHNE DIAGNOSE: -------------------- 37 Pferde ------------------ 7% !!!
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Rhabdomyolyse ist der rapide Abbau des Skeletonmuskelgewebes durch dessen Verletzung. Pferde mit Rhabdomyolyse zeigen klare klinische Symptome: Schwitzen, Angst, Zittern, Steifheit bis zu Myoglobinurie. Also Tachykardie, Tachypnea und leichtes Ansteigen der Körpertemperatur kann eintreten. Die Pferde bewegen sich unwillig, in den Fällen der großen Erschöpfung kann die Diaphragma zum Flattern anfangen und das Pferd kann sterben. (Andrews 1994, Snow und Valberg 1994)
Rhabdomyolyse kann am Anfang des Reitens oder am Ende des Reitens oder anderen schweren Arbeiten mit dem Pferd eintreten. Und weil die Pferde die Bewegung ablehnen, es kann passieren, dass die Rhabdomyolyse mit Tetanus, Hypokalzämie oder Lähmung verwechselt wird. Manche Pferde zeigen solche starke Schmerzen, dass dies sogar mit Kolik verwechselt wird.
Hodgson (1993), Snow und Valberg (1994) haben rausgefunden, dass die akute Rhabdomyolyse meistens nach schwerer Arbeit (Reiten) auftritt. Es passiert durch die Beeinträchtigung der wichtigen Membranpumpen, wie der Natrium/Kalium Pumpe, Kalzium/Magnesium Pumpe und Kalzium/ATPase Pumpe. Die hohe Kalziumkonzentration erschwert die Oxidation der Mitochondrien, zerstört zelluläre Membranen durch Aktivierung der Phospholipase, zerreißt die Myofibrillen durch Aktivierung von Proteasen und zerstört so das Zytoskelett.
Auch Lewis (1989) bezeichnet als „Tying-up-Syndrom“ eine Erkrankung der Skelettmuskulatur, die nach langer, erschöpfender Arbeit wie Reiten auftritt.
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Das KSS tritt hauptsächlich im Bereich der Sattellage zwischen T12-T17 (Jeffcott 1980, Hickman 1975, Townsend 1986).
Klinisches Bild des KSS zeigt Annährung der thorakalen und lumbaren Dornfortsätze welche in fortgeschrittenem Prozess überreiten und anschießend zusammenwachsen.
Disposition zu dem KSS hängt NUR davon ab wie das Pferd benutzt wurde und hat nichts zu tun mit der Rasse oder Genen. In dem Springen, Military und Vielseitigkeitssport benutzte Pferde haben zusammen verschobene Dornfortsätze und neigen mehr zu dem KSS.
Als die auslösende Ursache für KSS wird das Reitergewicht angesehen, da KSS am häufigsten im Bereich der Sattellage auftritt. (JEFFCOTT 1980a, 1993; v.SALIS; HUSKAMP 197

Und wenn man die Zeit welche Dornfortsätze zum Wachsen brauchen in Betracht zieht, dann können wir annehmen, dass alle Pferde angeritten vor der Vollendung des fünften Lebensjahr, diese Symptome aufweisen sollten.
Symptome des KSS:
- Jeffcott betrachtet Berühren der Dornfortsätze als Ursache für Rückenschmerzen beim Pferd und das Pferd zeigt dieses in der Veränderung des Verhaltens und Wiederwillen.
- Von Salis, Huskamp und Jeffcott sind gleicher Meinung über die folgenden Symptome, unter anderem Wegdrücken des Rückens beim Aufsatteln.
- Aufblasen beim Angurten
- Das Pferd folgt Zügelkommandos nur mit Schwierigkeiten
- Reduzierte Hinterhandaktion besonderes beim Springen
- Wiederkehrende Hinterhandlahmheiten
- Das Pferd verweigert Hintergliedmasse dem Hufschmied zu geben
- Keine klare Gänge
- Das Pferd verweigert den Sprung