Franken: Illegaler Online-Handel mit "Maiskolben
Die Polizei in Unterfranken hat einer bundesweit agierenden Bande von Online-Betrügern das Handwerk gelegt. Ein 41-jährigen Mann hatte seit März gemeinsam mit einem 16 und einem 15 Jahre alten Schüler aus Baden-Württemberg und der Schweiz online erlaubnispflichtige Schusswaffen zum Verkauf angeboten.
Doch statt der angepriesenen Waffen verschickte das Trio den Kunden, die die Ware gleich beim Postboten per Nachname bezahlen mussten, Pakete mit "Füllmaterial" wie Maiskolben, Holzstücken oder Gras. Die "Soft-Air"-Waffen kosteten zwischen 200 und 350 Euro.
Weil der Franke unter Geldsorgen litt, war der 16-jährige Schwabe auf die Idee gekommen, einen fiktiven Waffenhandel aufzuziehen. Das Trio verließ sich offenbar darauf, dass die Empfänger aus Angst vor der Polizei keine Anzeige erstatten würden. Um den Betrug zu verschleiern, richtete der 15-jährige Schweizer verschiedene E-Mail-Adressen ein, bei denen die Interessenten bestellten.
Geschädigt wurden zahlreiche Kunden im ganzen Bundesgebiet, der Schaden geht in die Tausende. Der Polizei gelang es, den Weg des Geldes auf das Konto des 41-Jährigen zu verfolgen. Als Kopf der Bande gilt jedoch der 16-jährige Schwabe. Er überließ seinen beiden Komplizen je ein Viertel der Einnahmen und behielt selbst die Hälfte.
Der Franke hat den Betrug bereits gestanden. Dem Trio steht ein Sammel-Gerichtsverfahren bevor. Ihnen drohen Haftstrafen bis zu fünf Jahren.