Internet unschuldig an Verlusten der Musik-Labels

Entgegen Behauptungen der Musikindustrie besteht möglicherweise doch kein Zusammenhang zwischen Online-Tauschbörsen und den rückläufigen CD-Verkäufen.

Mit einer Befragung von rund 1.000 Online-Kunden hat der Marktforscher Forrester herausgefunden, dass der CD-Umsatzrückgang von 15 Prozent in den vergangenen zwei Jahren eine Folge der allgemein schlechteren Wirtschaftslage und der Konkurrenz-Medien wie Videospiele und DVDs ist. "Keine Frage, die Zeiten sind hart für die Musikindustrie, aber nicht wegen den Downloads", sagte Forrester-Analyst Josh Bernoff.

Bernoff zufolge müssen die Labels umgehend ein attraktives Internet-Angebot entwickeln, bei dem die Songs aller Labels verfügbar sind. Gleichzeitig müsse der Surfer über die Nutzung selbst entscheiden können. Forrester formuliert die Forderung der Musikfans nach universellem Zugang und individueller Nutzung auf jedem Gerät als die "Grundrechte der Musik" (Music Bill of Rights).

Erst wenn die Labels sich mit ihren Angeboten danach richten, werde es der Musikindustrie wieder besser gehen. Dann allerdings sehen die Analysten eine rosige Zukunft bei der der Umsatz mit Online-Musik allein in den USA die 2-Milliarden-Dollar-Grenze pro Jahr übersteigen wird.