Ergebnis 1 bis 3 von 3

Thema: 4 Monate auf See ohne Narung

  1. #1
    Ehrenmoderatoren Avatar von DDaddy

    Registriert seit
    1.3.02 - 19:28
    Beiträge
    2.464
    Thanks
    0
    Thanked 0 Times in 0 Posts

    Böse 4 Monate auf See ohne Narung

    Jeden Tag suchte er den Horizont ab: Keine Spur von Land, keine Schiffe, keine Menschenseele. So trieb Richard Van Pham im Pazifik, allein in seinem Segelboot, fast vier Monate - bis endlich Rettung kam.

    Die Tage habe er damit rumgebracht, nach Rettung Ausschau zu halten. Dann habe er geschlafen, wieder Ausschau gehalten, wieder geschlafen, erzählt der 62-jährige gebürtige Vietnamese, der jetzt nach fast vier Monaten auf hoher See von der US-Marine gerettet wurde. "Ich sah nie etwas," sagt Richard Van Pham der "Los Angeles Times". Dann, eines Tages, sei plötzlich ein Flugzeug am Horizont aufgetaucht, über ihn hinweggedonnert und habe leicht mit den Flügeln gewackelt - um "Hallo zu sagen". Zwei Stunden später war die Rettung da, ein Kriegsschiff der US-Marine, die "McClusky". "Ich war sehr, sehr glücklich."


    Der Rentner, der vor 26 Jahren als Flüchtling in die USA gekommen war und mit knappen Sätzen seine beinah unglaubliche Geschichte erzählt, war im Frühsommer im kalifonischen Long Beach mit seinem Segelboot zu einem Tagestrip gestartet: Mit der acht Meter langen "Sea Breeze" wollte er zu der nahe gelegenen Insel Santa Catalina segeln. Und noch am gleichen Abend zurück. Normalerweise dauert die Überfahrt etwa drei Stunden. Doch der Trip, den Van Pham angetreten hatte, führte ihn rund 4000 Kilometer weg von zu Hause. Ein Sturm zerfetzte sein Segel, der Mast stürzte um. Der Hilfsmotor sprang nicht mehr an, weil Wasser in den Tank eingedrungen war, und zu allem Übel funktionierte auch das Funkgerät nicht mehr. Aber Van Pham war am Leben - und wollte es auch bleiben. "Wenn du allein auf dem Meer bist, musst du nehmen, was du kriegst. Wer Angst hat, stirbt."

    Mit einfallsreicher Technik versorgte er sich mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser: Zunächst schleppte er einen großen Bottich an Deck, in dem er den Regen sammelte. Er angelte kleine Fische, einen Teil aß er selbst, die anderen hängte er über die Reling - als Futter für Seevögel, die er mit der Hand fing, ihnen den Hals umdrehte und sie briet. Feuerholz beschaffte er sich, indem er die Innenverkleidung des Bootes Stückchen für Stückchen abbaute. Manchmal gelang es ihm sogar, einer Meeresschildkröte, die in der Nähe der "Sea Breeze" schwamm, eine Holzlatte überzuziehen. Das bewusstlose Tier zog er dann an Bord und nahm es aus. Einen Teil legte er in Salz ein, um das Fleisch zu konservieren, den Rest aß er frisch.

    Ein stetiger Wind blies das Boot in Richtung Süden, immer weiter, bis Van Pham schließlich rund 450 Kilometer südwestlich von Costa Rica auf seine Retter traf. Da war er gerade dabei, sich eine Möwe und ein Stück Schildkröte zu braten. Doch statt sich sofort an Bord der Fregatte bringen zu lassen, forderte der Schiffbrüchige die Männer der "McClusky" auf, zur "Sea Breeze" zu kommen. Er freue sich, sie zu sehen, und er brauche ihre Unterstützung, um sein Boot wieder flott zu machen, ließ er die Marinesoldaten wissen. Doch die Maschinisten und Techniker, die den Schaden begutachteten, konnten nicht helfen. Sie drängten Van Pham, die "Sea Breeze" aufzugeben. Da das Kriegsschiff die Nussschale nicht ins Schlepptau nehmen konnte, willigte Van Pham schließlich ein, das Boot, das seine Heimat war, zu versenken. Das einzige, was er mitgenommen habe, sei die Greencard gewesen, die ihm den unbegrenzten Aufenthalt in den USA gestattet, schreibt die "Washington Post". Dann winkte er der "Sea Breeze" noch einmal kurz zu und ging unter Deck, als die Seeleute Feuer legten.
    Lernen durch Schmerz
    Motivation durch Entsetzen

  2. #2
    snyderman1234
    Gast Avatar von snyderman1234
    Oha, respekt. Ich hätte keine Woche überlebt.

  3. #3
    Die rechte oder linke Hand des Chefs Avatar von Fuchur

    Registriert seit
    22.2.02 - 23:34
    Beiträge
    2.600
    Thanks
    45
    Thanked 119 Times in 90 Posts
    Also ich hätte das bestimmt auch nicht lange mitgemacht!
    Dieser Post fällt unter "Freie Meinungsäußerung" und erhebt keinerlei Anspruch auf Richtigkeit,
    Übereinstimmung mit geltendem Recht oder sonstige Relevanz.
    Am besten ist es für den Leser, jede meiner Aussagen als Lüge zu interpretieren.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Ja
  •