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Paulus wußte von dieser verborgenen Angst im Herzen des Menschen und er gebrauchte sie, um ihnen ihre Bedürftigkeit des Evangeliums bewußt werden zu lassen: „Da wir nun den Schrecken des Herrn kennen, so überreden wir die Menschen...“ (2. Kor. 5,11 ). Es gibt in jedem Menschen eine unbewußte Angst vor Gott, egal wie ungöttlich er ist oder wie sehr er versucht sie zu unterdrücken. Flüche, Schwüre und Aussagen des Unglaubens eines Menschen sind Bemühungen des Ertränken der angeborenen Furcht vor Gott, welche ihn plagt, weil er weiß, daß er nicht im Einklang mit Ihm steht. Keiner kann die Macht Gottes ignorieren und erwarten Frieden zu haben: „Er ist ein Gott, gar erschrecklich in der Versammlung der Heiligen, und furchtbar über alle, die rings um ihn her sind.“ (Ps. 89,7). Es ist diese innewohnende Gottesfurcht, verborgen in jeder menschlichen Seele, an die Christus appelliert, wenn Er sagt: „Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Macht hat, in die Hölle zu werfen; ja, sage ich euch, diesen fürchtet!“ (Lukas 12,5).
Keine wirkliche Hoffnung ohne Gott.
Die wahre Hoffnung, von der die Bibel spricht, ist etwas Besseres als nur ein Wunsch, der keine Grundlage hat und vielleicht niemals in Erfüllung geht. Sie ist auch besser als lediglich eine Erwartung, denn das Erwartete ist nicht immer wünschenswert. Die Bibel zeigt, daß die Menschen in der Welt im allgemeinen keine wirkliche, festgegründete Hoffnung haben; die Menschheit geht in den Tod, und ohne die Erkenntnis über die von einer höheren Macht getroffene Vorkehrung gibt es keine Hoffnung für die Zukunft. Salomo bezeichnete die aussichtslose Lage des Menschen ohne das Eingreifen Gottes als „die größte Nichtigkeit, . . . alles ist Nichtigkeit“ (Pr 12:8; 9:2, 3).
Der treue Patriarch Hiob sagte, daß es sogar für einen Baum Hoffnung gebe, wieder auszuschlagen, doch mit einem Menschen, der sterbe, sei es für immer vorbei. Doch dann machte Hiob darauf aufmerksam, daß er von einem Menschen sprach, der auf sich selbst gestellt war und keine Hilfe von Gott hatte, denn Hiob drückte den Wunsch und die Hoffnung aus, daß Gott seiner gedenken möge (Hi 14:7-15). Der Apostel Paulus griff einen ähnlichen Gedanken auf, als er Christen darauf hinwies, daß sie aufgrund der Auferstehungshoffnung ‘nicht wie die übrigen, die keine Hoffnung haben, betrübt sein sollten’ (1Th 4:13). Er erklärte auch nichtjüdischen Christen, daß sie, bevor sie eine Erkenntnis über Gottes Vorkehrung durch Christus erlangt hatten, der Nation, mit der Gott in der Vergangenheit gehandelt hatte, entfremdet gewesen waren und daß sie als Heiden zu jener Zeit ‘keine Hoffnung hatten und ohne Gott in der Welt waren’ (Eph 2:12).
Diejenigen, die nicht auf Gott und auf seine Verheißung einer Auferstehung der Toten vertrauen, äußern ähnliche Gedanken wie die ungehorsamen Einwohner Jerusalems, die angesichts der drohenden Zerstörung, die als ein Gericht Gottes über ihre Stadt kommen sollte, keine Reue oder Trauer zeigten, sondern sich dem sinnlichen Vergnügen hingaben. Sie sagten: „Man esse und trinke, denn morgen werden wir sterben“ (Jes 22:13). Paulus warnte davor, daß man sich von solch einer Einstellung beeinflussen läßt, einer Einstellung, die hoffnungslose Menschen zum Ausdruck bringen (1Ko 15:32, 33).
Erwartungen oder Hoffnungen, die man nicht hegen sollte.
Paulus bestritt nicht, daß einige Erwartungen, die die Menschen in der Welt hegen, vernünftig und zum Teil lobenswert sind. Er zeigte vielmehr, daß ohne Gott jemandes Erwartungen bedeutungslos sind; ja am Ende sind sie wertlos.
Abgesehen von den allgemein üblichen weniger wichtigen Erwartungen der Menschen, gibt es Erwartungen oder Hoffnungen, hinter denen ein schlechter Beweggrund steckt. Manchmal mögen sich diese erfüllen, aber in Wirklichkeit geschieht das nur vorübergehend, denn ein Spruch lautet: „Die Erwartung der Gerechten ist Freude, aber selbst die Hoffnung der Bösen wird zugrunde gehen“ (Spr 10:2. In einem anderen Spruch heißt es: „Wenn ein böser Mensch stirbt, geht seine Hoffnung zugrunde; und auch auf Kraftfülle gegründete Erwartung ist zugrunde gegangen“ (Spr 11:7). Etwas, was man sich also aus selbstsüchtigen Gründen erhofft, wird zweifellos ebensowenig in Erfüllung gehen wie Hoffnungen, die auf einer verkehrten Grundlage beruhen, z. B. auf Materialismus, Lügen, einer falschen Verfahrensweise oder der Macht oder den Versprechungen von Menschen.