Teil 3
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Guten Abend,
heute werden wir endlich unser erstes Programm schreiben. Ich schreibe diesen teil in ein extra Thread, da ich möchte, dass ihr schreibt wenn es bei euch
funktioniert ... oder auch nicht. Ich möchte einen Überblick haben, wer am Tutorial teilnimmt und auf evtl. Fehler eingehen. Wenn ich die Woche mal Zeit
habe, werde ich die entsprechenden Tutorialbeiträge mal zusammenfasse.
Ein kleiner Rat noch am Rande: Ich empfehle euch _dringend_ die Übungsaufgaben zu machen. ich biete euch hier die möglichkeit kostenlos und Professionell
programmieren zu lerenen. Das funktioniert natürlich nur, wenn ihr dementsprechend mitarbeitet. Im übrigend würde ich mich sehr freuen, wenn ihr euren
freunden, die auch programmieren lernen wollen, bescheid gebt, hier mitzumachen. Erstens ist das gut fürs forum. Zweitens gut für mich. Drittens steigt die
Qualität des tutorials und 4 können wir bei genügend großer masse, auch mal später komplizierte sachen wagen. OK fangen wir an: Wir lernen heute ein Programm
zu schreiben, es zu kompilieren und es auszuführen.
1. Öffne die Komanndozeile (MSDOS Eingabeaufforderung, cmd, Konsole, ...) und gib den befehl javac ein. Falls eine Fehlermeldung kommt, dass es diesen befehl
nicht gibt musst du noch die Umgebungsvariablen setzen. Suche das verzeichnis wo du das Java SDK installiert hast. Und suche dort das bin verzeichnis. MERKE
DIR DIESEN PFAD: Bei mir ist das: C:\Programme\Java\jdk1.6.0_02\bin. Gehe nun in Windows die Systemsteuerung auf "System". Dann auf Erweitert und danach Auf
Umgebungsvariablen: Bei Systemvariablen findest du einen Eintag "Path". Klicke auf bearbeiten und füge ans Ende der Zeile den Pfad wo Java SDK installiert
ist hinzu: Bei mir also C:\Programme\Java\jdk1.6.0_02\bin.
Achtung 1: Vor dem C:\Programme\Java\jdk1.6.0_02\bin muss ein ; stehen. Windows trennt verschiedene Einträge anhand des ;
Achtung 2: Um exakt zu sein musst du nicht Pfad zum SDK angeben sondern zu den ausführbaren Datein des sdks. das ist das "bin" am Ende des Pfades.
-- STARTE DEN RECHNER NEU --
2. Überprüfe erneut ob der Befehl javac nun funktioniert, ansonsten bearbeite nochmal schritt 1.
3. Erstelle ein Verzeichnis an einem ort deiner wahl und nenne es test.
4. Öffne den Texteditor. Ein anmerkung dazu: Wie bereits mehrfach geschrieben ist ein Programm eigentlich eine Textdatei: Deswegen müssen wir den Quellcode
auch als solche schreiben und speichern. Word oder andere Anwendungen können wir hierbei nicht gebrauchen. Dieses programme schreiben Formatierungen mit in
den text ... somit steht nicht nur der eingebene text in der datei sondern auch andere informationen mit denen der compiler nichts anfangen kann. Der Windows
Editor (Start -> Programme -> Zubehör -> editor) sollte für unsere ersten programme ausreichend sein.
5. Schreibe folgendes Programm ab:
Code:
public class Start {
public static void main(String[] args) {
System.out.println("Erstes Testprogramm");
}
}
Diesen Schritt den du grade gemacht hast, ist das eigentliche Programmieren ... den Quellcode schreiben.
6. Speicher das Programm als "java datei". Gehe einfach auf speichern, wähle das eben erstelle Verzeichnis aus und speicher das programm unter dem Namen:
"Start.java". Der dateiname muss exakt so heißen, also nicht "start.java" "test.java" oder "Start.java.txt" oder sowas. Groß und Kleinschreibung ist wichtig.
7. Öffne die Kommandozeile und navigiere durch das dateisystem in dein neues verzeichnis "test".
8. rufe dort den befehl dir auf und überprüfe ob sich dort die neu erstellte Datei "Start.java" befindet.
9. Führe folgenden Befehl aus:
javac Start.java
Wenn alles OK ist, gibt das Programm _NICHTS_ aus. Wenn was falsch läuft kommt eine Fehlermeldung.
Diesen Schritt den du grade gemacht hast, war das kompilieren.
10. führe das eben erstelle Programm im interpreter aus: Überprüfe mit dem Befehl "dir" ob bei der Kompilierung eine neue datei namens Start.class erstellt
wurde.
Wenn ja, führe den Befehl
java Start
aus. Dieser Befehl startet die Interpretierung des Kompilates. Auf der Konsole sollte nun "Erstes Testprogramm" erscheinen.
-- HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ... DU HAST DEIN ERSTES PROGRAMM GESCHRIEBEN --
So, das wars auch schon. mehr ist nicht nötig: Ich fasse nochmal Zusammen:
1. Den Quelltext schreiben.
2. Das Programm kompilieren
3. Das Programm ausführen
Wie man leicht erkennen kann, lautet der Compilerbefehl javac und der Interpreterbefehl java.
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Aufgabe 1: Übe ein Programm zu schreiben, es zu kompilieren und es auszuführen, bis du die kompilier und ausführbefehle kannst.
Aufgabe 2: Schau dir den Quellcode an: Findest du die Zeichenkette "Erstes Testprogramm" im quelltext wieder ? Ersetze diese durch deinen namen. kompiliere
das programm neu und führ das programm erneut aus. Erscheint jetzt als ausgabe dein Name? Was macht demnach der befehl: System.out.println("Erstes
Testprogramm"); ?
Aufgabe 3: Schreibe folgendes Programm:
Code:
public class Start {
public static void main(String[] args) {
System.out.println("1. Ausgabe");
System.out.println("2. Ausgabe");
System.out.println("3. Ausgabe");
}
}
kompiliere es und führe es aus. Was kannst du bzgl. der sequenziell abarbeitung (=Nach einander Ausführung) für eine Aussage treffen.
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Computer sind endliche Gebilde ... ein Computer hat X GB Ram, y GB Festplatte , .... Es ist also auf einem Computer nur möglich _ENDLICH_ viele Daten zu
einem Zeitpunkt auf dem Rechner zu speichern. Betrachten wir mal die Zahl PI. Diese ist unendlich lang. Das heißt, wir können sie NICHT komplett auf dem
rechner speichern, sondern nur eine bestimmte Anzahl von Stellen. Was passieren kann, wenn man vom endlichen ins unendliche (und umgekehrt) wechselt, zeigt
folgendes Gedankenexperiment:
Vorrausetzung: Wir haben einen Haufen mit unendlich vielen Kugeln und einen Unendlich großen, anfangs leeren, Topf.
1. Experiement: Wir legen Schritt für Schritt eine Kugel vom Haufen in den Topf und machen das unendlich oft: Wieviel Kugeln sind nach dem unendlichsten
Schritt in dem Topf ?
--> Unendlich viele
2. Experiement: Wir legen Schritt für Schritt 2 Kugeln vom Haufen in dem Topf und nehmen danach sofort wieder eine Kugel hinaus. Also: Zwei rein .. eine raus
.. zwei rein .. eine raus ... usw. Das machen wir unendlich oft.
Wieviel Kugeln sind nach dem unendlichsten Schritt in dem Topf ?
--> Unendlich viele
3. Experiment: Genau wie das 2. Aber wir numerieren vorher die Kugeln... das heißt:
1. Schritt: Wir legen kugel 1 und 2 rein und nehmen Kugel 1 raus.
2. Schritt: Wir legen kugel 3 und 4 rein und nehmen Kugel 2 raus.
3. Schritt: Wir legen kugel 5 und 6 rein und nehmen Kugel 3 raus.
... usw.
Offenbar wird es von schritt zu schritt immer eine Kugel mehr. Wie im Experiment 1 und 2. Das ganze machen wir unendlich oft.
Aufgabe 4: Wieviel Kugeln sind nach dem unendlichsten Schritt in dem Topf ?
Tipp: es sind nicht unendlich viele.
Viel Spaß beim testen, ...
euer Marc