Behörden: Größte Razzia gegen Computerhacker in Deutschland
Donnerstag 18 März, 2004 16:53 CET
Düsseldorf (Reuters) - Bei der bislang größten Durchsuchungsaktion gegen Computerhacker in Deutschland ist die Polizei in 15 Bundesländern gegen 126 Verdächtige vorgegangen.
Die Aktion unter Leitung der Staatsanwaltschaft Köln habe sich gegen Mitglieder des Internet-Forums "Liquid FXP" gerichtet, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstag mit. Diese stehe unter Verdacht, über eine Art Tauschbörse Raubkopien von Software, Spielen, Filmen und Musik vertrieben zu haben. Gegen die Beschuldigten werde wegen des Verdachts der Computersabotage, Datenveränderung und anderer Straftaten ermittelt. Bei den Durchsuchungen am Dienstag sei umfangreiches Beweismaterial wie Festplatten, DVDs und CDs beschlagnahmt worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Köln gab es keine Festnahmen. Die Durchsuchungsaktion sei die bislang größte dieser Art hierzulande gewesen, sagte eine BKA-Sprecherin.
Der Gruppierung würden 476 Mitglieder aus insgesamt 33 Staaten angehören, teilte das BKA mit. Sie seien in annähernd 12.000 Server in 83 Staaten illegal eingedrungen und hätten dort eigene Server installiert, um auf diesen die Raubkopien für alle Mitglieder einzustellen. In Deutschland seien 619 Server von 344 Firmen und Institutionen betroffen gewesen. "Nach bisherigen Erkenntnissen wurden auf den gehackten Servern von der Gruppierung über 2500 verschiedene Computerprogramme, Spielfilme und Musikdateien gespeichert", hieß es. Dabei habe es sich nach einer ersten Überprüfung der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen überwiegend um Raubkopien gehandelt