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Thema: Gedichte

  1. #31
    Ehrenmoderatoren Avatar von Gorby

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    Jede fragmentarische Lösung ist keine.

    Der Mensch ist nicht frei, wenn er einen leeren Geldbeutel hat


    Lech Walesa
    Was ist das für eine Woche die mit Montag beginnt.

  2. #32
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Ode an den glückhaften Tag

    Diesmal lasst mich
    glücklich sein,
    keinem ist etwas geschehen,
    und ich bin nirgendwo,
    einziges Ereignis ist,
    dass ich glücklich bin
    beim Gehen, beim Schlafen,
    beim Schreiben über das ganze
    Rund meines Herzens.
    Was soll weiter ich tun, ich bin
    glücklich,
    zahlloser bin ich
    als das Gras
    auf den Weiden,
    ich fühle die eigene Haut wie den runzligen Baum
    und unten das Wasser,
    hoch oben die Vögel,
    um meiner Hüfte das Meer
    wie einen Reif,
    aus Brot und Stein die Erde geschaffen,
    die Luft singt wie eine Gitarre.

    Du mir zuseiten im Sande
    bist Meeressand,
    du singst und bist Gesang,
    die Welt
    ist heut meine Seele,
    Lied und Sand,
    die Welt
    ist heute dein Mund,
    lasst mich
    an deinem Munde und im Sande
    glücklich sein,
    ja, glücklich sein, weil ich atme
    und weil auch du atmest,
    glücklich sein, weil ich
    dein Knie berühre
    und es ist,
    als berührte ich
    die blaue Haut und Kühle
    des Himmels.

    Heute lasst mich
    einzig nur
    glücklich sein
    mit allen oder ohne sie,
    glücklich sein
    mit dem Gras
    und dem Sand,
    glücklich sein
    mit der Luft und der Erde,
    glücklich sein
    mit dir, mit deinem Munde
    glücklich sein.

    (Pablo Neruda)

  3. #33
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Gedankenverschwendung

    An meinem Schreibtisch sitze ich allein
    und in meinem Kopf kreist nur die Frage:
    Wann kann ich wieder bei ihm sein?
    Und auf meinem Kalender streiche ich die Tage.

    So kann das jedenfalls nicht weitergehen,
    ich hab das Gefühl, als würde ich neben mir stehen.
    Und weiß genau, daß er mich nicht vermißt,
    weil er gerade mal wieder zocken ist.

    Aber ich hoffe doch sehr,
    daß manchmal vermißt mich auch er,
    daß wenn er alleine in seinem Bett liegt,
    er seinen letzten Gedanken an mich vergibt.

  4. #34
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Der Blick!
    Ich saß gemütlich vor dir
    du schautest zu mir
    dieser unglaubliche Blick
    war für mich in diesem Augenblick
    so warm und voller Vertrauen
    es viel mr schwer davon wegzuschauen
    In diesem Blick verfangen
    bekam ich dieses Verlangen
    noch mehr von dir zu erfahren
    Leider mußte ich dann losfahren
    Irgendwann werde ich diesen Blick verstehen
    denn wir werden uns Wiedersehen

  5. #35
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Flüstern
    Ich sehe die Sterne,
    auf dem schwarzen Podest,
    die Pleyaden bilden ein goldenes Nest.
    Wir sind ohne Bedeutung,
    die Planeten ziehen weiter ihre Bahnen,
    und lassen schlimmeres als unser Schicksal erahnen.
    Ich sehe den Mond,
    leuchtend hell in der Nacht,
    sein düsterer Antlitz ist nun Pracht.
    Er begleitet mich in den Schlaf,
    der ohne Dich keiner ist,
    ob er Dich wohl auch an meiner Seite vermißt?
    Ich sehe die Wolken,
    vereinsamt ziehen sie durch meine Gedanken,
    wie einer schönen Blume Ranken.
    Sie klammern sich an jeder Kleinigkeit fest,
    ich erinnere mich ständig zurück,
    dabei wollt ich vergessen das Glück.
    Ich höre den Wind,
    durch die Blätter rauschen,
    er flüstert etwas, zwingt mich zu lauschen.
    Seine Stimme Deinen Namen trägt,
    flüstert ihn immer wieder leise zu,
    Tränen in meinen Augen erscheinen im Nu.
    Du siehst dieselben Sterne, denselben Mond, das goldene Antlitz tragen.
    Du siehst dieselben Wolken, in Deiner Erinnerung graben.
    Du hörst denselben Wind, der sprach mit mir,
    doch welchen Namen flüstert er Dir?

  6. #36
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Ich seh' Flocken fallen, vom Himmel hoch,
    in sanften Wiegen, leicht und gemach.
    Sie decken Wälder und Wiesen zu
    mit ihrer weißen Pracht.

    Der Schneemann, belebt von Kinderhand,
    hebt lachend seinen Stock.
    Ein Häschen hoppelt zu ihm heran,
    schaut mutig zu ihm hoch.

    "Ach Schneemann, du großer, starker Wicht,
    gib mir deine Nase jetzt.
    Siehst du nicht, dass ich hungern muss
    hältst du die Rübe fest?"

    Der Schneemann erbarmt sich des Häschen Leid
    und schüttelt seinen Schopf.
    Die Rübe fällt ihm aus dem Angesicht,
    dem Häschen fast auf den Kopf.

    "Dank dir lieber Schneemann, Dank.
    Du rettest das Leben mir.
    Der Winter ist so furchtbar kalt,
    ich will wärmen dich dafür."

    Der Schneemann lächelt von oben herab
    und brummt dem Häschen zu:
    "Die Wärme ist für dich angenehm,
    aber mir gibt die Kälte Ruh."

    "Zieh' weiter, mein Häschen, zieh weiter geschwind,
    such dir einen Schlafplatz zur Ruh'.
    Und träum von mir, deinem großen Freund.
    Die Sterne schauen dir zu."

    "Sie blinken herab in dunkler Nacht,
    und leuchten am Firmament.
    Sie schenken dir Träume, wie du sie magst,
    bis an dein Lebensend."

  7. #37
    Doppelherz, äh Gott/Göttin Avatar von PuT

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    Mit Dir

    Mit Dir ist alles so leicht,
    es gibt nichts was mir schwer fällt.
    Wenn Du da bist,

    Du bringst mich zum Lachen,
    wenn ich traurig bin.

    Wenn ich weine,
    tröstest Du mich.

    Ich danke Dir.

    Wofür?

    Dafür das es Dich gibt,
    dass Du bei mir bist,
    wenn ich Dich brauche!
    Cogito ergo sum
    (Ich denke, also bin ich.)




  8. #38
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Stein
    Sprach Mensch zu Stein
    auch ich möchte gerne Stein sein
    ich möchte liegen hart und unverrückt
    ohne mich zu bewegen.

    Die Welt dreht sich
    doch nicht um mich
    ich laß sie drehen
    sie hat meinen Segen.

    Ich lieg und spür kein Leid
    ich habe Schutz und Zeit.
    Meine Haut ist hart
    nicht wie des Menschen zart
    mein Kern wird genauso sein
    niemand ist zu mir gemein.

    Sprach der Stein zu dem Mensch
    Recht kann ich dir nicht gehen
    du hast das Leben
    du hast die Wahl
    und was du hälst für eine Qual
    danach ich mich sehne.

    Ich möchte ein Mensch sein
    ohne rauhe Schale, doch ein Herz rein
    ein Herz, das ich nicht habe,
    eine Seele, die ich nicht trage.

    Und eins, daß du nicht bedacht:
    wenn auch ich ohne weiche Stell.
    mich erwischt es schnell
    wenn einer härter ist als ich.

    Ich zerbreche, ich zerspring,
    in Steinchen, nicht groß, gering,
    doch wenn du verletzt,
    so wie jetzt,
    dann bekommst du nur Narben.

    Du spürst Schmerz, du siehst Gewalt
    Zorn und Trauer dich erschüttern
    und nur durch diese kannst Liebe du empfinden
    Ich bleib nur ein Stein.

    Carsten Thurau

  9. #39
    Ehrenmoderatoren Avatar von Gorby

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    Der Rabe und der Fuchs
    Auf einem Baume Meister Rabe hockt,
    im Schnabel hält er einen Happen Käse.
    Vom Käseduft herbeigelockt,
    spricht Meister Fuchs so fein, als ob er läse:
    Ei, guten Morgen, Herr von Rabe,
    was seid Ihr hübsch, welch stattliches Gehabe!
    Nein, ohne Lüge, Eurer Stimme Pracht,
    wär sie so schön wie Dero Federpracht,
    des Waldes König wäret, ohne Zweifel, Ihr!
    Der Rabe schnappt fast über vor Begier;
    gleich soll der Wohllaut seiner Stimme schallen:
    Er reißt den Schnabel auf und läßt den Käse fallen;
    den schluckt der Fuchs; es schmunzelte der Heuchler
    und sprach: Mein Herr, ein jeder Schmeichler
    lebt gut und gern von dem, der auf ihn hört:
    die Lehre ist doch wohl ein Stückchen Käse wert!
    Der Rabe wütend und verdrossen,
    schwor ab, jedoch zu spät, für immer solchen Possen.



    Jean De La Fontaine
    Was ist das für eine Woche die mit Montag beginnt.

  10. #40
    Ehrenmoderatoren Avatar von Gorby

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    Die Liebe
    Die Liebe hemmet nichts; sie kennt nicht Tür noch Riegel
    Und dringt durch alles sich;
    Sie ist ohn' Anbeginn, schlug ewig ihre Flügel
    Und schlägt sie ewiglich.



    Matthias Claudius
    Was ist das für eine Woche die mit Montag beginnt.

  11. #41
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Advent

    Es ist die trübste Jahreszeit.
    Ich werde täglich blasser.
    Kaum, daß es einmal richtig schneit,
    Ist es schon Matsch und Wasser.

    Das macht mir meine Strümpfe naß,
    Und rieselt in den Sohlen.
    Und, wie gesagt, man wird so blaß -
    Und dieses Mehr an Kohlen!

    Die Bettler sind noch mal so groß
    Als zu normalen Zeiten.
    Ich werde ihren Blick nicht los,
    Mit dem sie mich begleiten.

    Wer diese öden Blicke kennt
    Und hat nichts zum Verschenken,
    Der kann sich bei dem Wort Advent
    Nichts Trauliches mehr denken.
    Werner Finck (1902 - 197, deutscher Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller

  12. #42
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Freude

    Ich schenke dir Freude,
    so einfach spontan,
    frei aus dem Bauch
    und ganz ohne Plan,
    Freude,
    die in meine Welt dich entführt,
    die dir gut tut
    und tief im Herzen berührt,
    ich schenke dir Freude,
    die deine Sorgen vertreibt,
    die hoffnungsfroh
    dir in Erinnerung bleibt,
    ich wünsche dir alles,
    was du jemals vermißt,
    und mir wünsch ich
    daß du für immer
    bleibst wie du bist.
    Unbekannt - ein Beitrag von <Christine.Wunn@t-online.de> - danke, Tine!

  13. #43
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Achim Wagner

    Von den Sternen

    In klaren Nachthimmeln
    wirst du mich sehen
    in einer Hängematte
    liegend,
    aufgespannt zwischen zwei Sternen,
    heruntergleitend,
    wenn du mich brauchst,
    deine Alpträume auf
    Sternschnuppen zu binden,
    die sie zu Orten entführen,
    von denen sie nicht
    wiederkommen,
    die Tränen aus deinen
    Augen zu küssen
    sie zu Wolken flechten,
    die Himmel zu bevölkern.
    Wenn du die Augen öffnest,
    wirst du mich sehen,
    in einer Hängematte,
    aufgespannt zwischen zwei Sternen.

  14. #44
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    Liebe ist nur Schein

    Ich schließe meine Augen.
    In ihnen sind Tränen,
    Tränen aus Liebe.
    Doch Liebe ist Lüge.
    Mein Herz wurde gebrochen,
    es wurde zerstört
    und nun weint es still für sich allein
    und krampft sich fest zusammen.
    Meine Gefühle wurden betrogen.
    Lange wurden sie angelogen.
    Ich dachte es war Liebe,
    doch ich liebte allein.
    Deine Liebe war nur ein Schein.

  15. #45
    Ehrenmoderatoren Avatar von Gorby

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    Um keine Krone
    Gib dein Herz um keine Krone,
    gib es einen der dich liebt,
    gib es nur dem zu Lohne,
    der dafür das seine gibt!

    Bunny
    Was ist das für eine Woche die mit Montag beginnt.

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