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Thema: Sozialstaat Deutschland

  1. #1
    Derlage
    Gast Avatar von Derlage

    Sozialstaat Deutschland

    Meiner Meinung nach, ist Deutschland zu sozial eingestellt. Ich habe 2 Jahre lang für die Diakonie gearbeitet. Und zwar im Tischlerhandwerk. Natürlich nur auf 2 Jahre befristet und dann abgeschossen.

    Auf jedenfall habe ich mitbekommen, wie es da so abgeht. Die Jugendlichen, die Probleme aller Art haben, haben ständig was angerichtet, um weiter betreut zu werden. Von eingetretenen Türen bis zu Einbrüchen, von Gipswände mit dem Hammer zerbröseln bis zum Parkbankzerstören...alles war dabei. Sowas darf man nicht weiter unterstützen. Und die Betreuer sitzen mit denen in den schönen Reihenhäusern und schauen sich talkShows an. Und uns einer repariert nebenbei das Zerstörte. Da muss mal einer auf den Tisch hauen und Gesetze umschreiben.

    Was meint Ihr dazu?

  2. #2
    ...on the long way home! Avatar von sonne71

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    Die Jugendlichen, die Probleme aller Art haben, haben ständig was angerichtet, um weiter betreut zu werden.
    Verstehe ich das richtig ? Wer was anstellt wird weiter betreut, wer sich korrekt verhält wird aus der Maßnahme entlassen ?

    Das ist natürlich heftig. Aber was wird aus den Jugendlichen wenn sie nicht weiter an der Maßnahme teilnehmen dürfen ? Vermutlich stehen sie auf der Strasse und bauen noch mehr Mist.

    Aber es kann natürlich nicht sein das die Betreuer sich nicht kümmern und ihr die Schäden richten müsst. Schliesslich werden sie dafür bezahlt.

    Was waren das dort für Jugendliche ? Aus welchem Grund wurden sie dort betreut bzw. unter welchen Vorraussetzungen kamen sie zur Diakonie?
    Ich werde immer laut durch's Leben ziehn,
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    ist mir das heute noch scheißegal!

  3. #3
    Derlage
    Gast Avatar von Derlage

    Sozial

    Gute Frage. Ich denke mal, dass die Jugendlichen alltägliche Probleme hatten. Alkoholprobleme in der Familie, Agressionen,...sowas halt. Ich hatte da keinen Einblick. Ich hatte ja genug zu tun. :-)
    Ich will hier keine Betreuer anschuldigen. Aber schlimm war es schon. Jedenfalls habe ich für ältere Leute oder behinderte Leute tausendmal lieber gearbeitet, als für solche Chaos-Kinder. Wenn die sich bessern, werden die entlassen. Dann sorgt man sich vielleicht noch um eine Ausbildung und dann bekommen die in der Zeit vielleicht noch eine Wohnung gestellt. Aber da weiss ich nicht soviel drüber.
    Ich kenne aber auch einen anderen Fall. Ein Junge, der vielleicht 15 oder 16 Jahre alt war, hatte schon ne eigene Wohnung auf dem Diakonie-Gelände. Vielleicht aus Therapie-Zwecken...keine Ahnung. Aber was der alles hatte. Die Wohnung sah zwar aus wie Sau, aber so ein Mountain-Bike oder die neueste Play-Station mit x-beliebigen Spielen, möchte ich mir auch mal leisten...

    Aber dafür arbeite ich viel zu gern und verdiene mein eigenes Geld...

  4. #4
    ...on the long way home! Avatar von sonne71

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    Die Wohnung sah zwar aus wie Sau, aber so ein Mountain-Bike oder die neueste Play-Station mit x-beliebigen Spielen, möchte ich mir auch mal leisten...
    Tja, kommt einem nicht richtig vor wenn man so etwas sieht. Aber möchtest Du mit ihm tauschen ? Eine vielleicht reichlich beschissene Kindheit, Erlebnisse die dazu geführt haben das er keinen "normalen" Werdegang nehmen konnte...und wer weiss was noch - aber dafür ein paar hochwertige materielle Dinge?
    Ich weiss wohl das ich nicht tauschen möchte und ihm die Sachen gönne. Materielle Dinge können keine verkorkste Kindheit wieder gut machen.
    Ich arbeite auch gerne für mein Geld, dort ist vielen die Chance vielleicht noch verwehrt weil sie es nicht vorgelebt bekommen haben. Und wenn sie es dort lernen und ihnen Schule oder Ausbildung vermittelt wird - um so besser.
    Schade ist wirklich wenn die Betreuer nicht mehr Engagement zeigen. Denn ob nun alte oder behinderte Menschen oder "Chaos-Kinder" - alle habendas gleiche Recht auf die bestmögliche Betreuung. Und wenn ich da meinen Arbeitsplatz habe, nehme ich meine Aufgaqben auch wahr.
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  5. #5
    hanshelm
    Gast Avatar von hanshelm
    Hi


    ... was mich ein wenig stört ist die Überschrift , weil sie irgendwie so pauschalisierend ist , denn es geht hier ja um einen expliziten Fall nicht um allgemein Deutschland


    aber egal : ... Ich denke , dass diese Einrichtung nicht zu sozial ist , sondern einfach nur schamlos von den Jugendlichen ausgenutzt wird ...

    also sollte man nicht ihre Soziale Einstellung hinterfragen , sondern sich überlegen wie man diesem Missbrauch entgegenwirken könnte

    Was meint ihr , könnte so einen Missbrauch verhindern - ich bin schon stark am überlegen ?



    hanshelm

  6. #6
    ...on the long way home! Avatar von sonne71

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    Konsequenz ist für mich das Zauberwort - also nicht so handeln wie oben beschrieben (du hast Mist gebaut, Du bist noch nicht soweit uns zu verlassen), sondern ganz klare Regeln aufstellen und wer sie missachtet muss Konsequenzen in Kauf nehmen ( z.B. die zerstörten Sachen mit Hilfe einer Fachkraft selber wieder reparieren ).
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  7. #7
    Derlage
    Gast Avatar von Derlage

    Reden Zu Sozial für Asoziale

    Ehm. Einspruch! Wir hatten den Fall, dass eine schöne Eichenholzrahmentüre(!!!) so zertreten wurde, dass man im geschlossenen Zustand ohne weiteres durchschreiten konnte. Ok? Zufällig war der Therapeut mal Schreiner und wollte sie mit den Jugendlichen reparieren. Wir von der Betriebsschreinerei hätten sie gleich neubestellt. Da war nichts mehr mit reapieren. In diesem Falle war es eine Toilettentüre. Die hätte ich erst gar nicht repaieren lassen. Die Jugendlichen hätten unter meiner Anordnung auch so auf Toilette gemusst...oder zum Duschen...sollen sie doch selber klarkommen. Das Diakoniegelände muss man mal abschreiten. Überall wird geflickt und geschustert. Das ist nimmer schön.

    Sowas darf man sich nicht gefallen lassen. Aber wir zahlen das ja, damit es immer weiter geht...

    Meine Überschrift finde ich ok. Der Staat ist zu sozial.

    Ein Kollege war mal so sauer, dass er meinte, dass man diese Bande unter Tage schuften lassen sollte. Damit die überhaupt mal wissen, was Arbeit heisst...

  8. #8
    ...on the long way home! Avatar von sonne71

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    Wenn der zerstörte Gegnstand nicht zu reparieren ist muss halt eine andere "Strafe" her. 1 Woche Klo putzen, was weiss ich . Du hast geschrieben das die Jugendlichen Sachen zerstören um länger bleiben zu dürfen. Also muss ihnen ja was daran liegen dort sein zu dürfen. Rauswurf kommt ja wohl nicht in Frage, also müssen sie in irgendeiner Form für den Mist den sie gebaut haben gerade stehen. Da gibt es doch nun Möglichkeiten...z.B. hätte auch die neue Tür eingebaut werden müssen. Vielleicht finanzielle Beteiligung am Schaden...mir ist es wichtig das die Jugendlichen gut betreut werden, aber auch Recht und Unrecht lernen - mit Konsequenzen in jeder Form - bedeutet auch Lob wenn jemand etwas Gutes geleistet hat.

    Das Du unzufrieden bist wenn dort an allen Ecken und Enden geflickt werden muss, das verstehe ich gut. So soll es nicht sein. Vielleicht bliebe mehr heile wenn die Betreuer weniger Talkshows ansähen...?!
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  9. #9
    Derlage
    Gast Avatar von Derlage

    @sonne

    @Sonne:

    Von mir aus, hätte ich die auch mitgenommen. In die Werkstatt. Dann hätten die mal sehen können, was das manchmal für eine Arbeit ist. Vorallem wenn man noch nichtmal ein Fahrzeug zum Abtransport bekommt. Man fährt mit der kaputten Türe quer durch die chique Innenstand. Mit nem Handkarren wie im Mittelalter. Der Fahrdienst war ja immer ausgelastet und Geld war ja keins da. Und das reparieren durfte auch nicht lange dauern.... Ich habe mir sehr oft zuviel Stress deswegen gemacht.

    Dann sieht man erstmal die Jugendlichen mit einem Lachen im Gesicht, die sich sicherlich sagen, wie blöd die Arbeiter eigentlich sind. Und das sollte man denen mal nehmen. Das wäre der erste Schritt. Aber nein, man reisst sich den A. für solche Idioten auf und nicht umgekehrt.

    Es gibt aber auch "Problemkinder", dessen Eltern geschieden sind und ein Elternteil mehr als gut für ein Kind aufkommt, aber leider leider keine Autorität besitzen. So haben sie kein Blag am Hals.

    Für Kinder sollte man alles tun. Das ist meine Meinung. Die dürfen erst gar nicht auf so eine Ebene gelangen. Ich verstehe die direkten Eltern recht wenig. Erziehung ist eine Sache der Eltern und nicht des Staates. So kann man es auch sehen, oder?

  10. #10
    ...on the long way home! Avatar von sonne71

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    @ Derlage Ganz genau, die Väter und Mütter die Kinder in die Welt setzten sind in der Pflicht für die Kinder zu sorgen und sie zu erziehen. In ganz wenigen Einzelfällen ist es den Eltern vielleicht nicht möglich alleine für das Kind dazusein und aufzukommen, aber da gibt es dann wieder unseren Sozialstaat, der Gott sei Dank gute Auffangmöglichkeiten hat.

    Leider kann kein Kind sich aussuchen wer es in die Welt setzt und von wem es erzogen wird. Und einige Menschen haben einen starken Charakter und beissen sich durch und werden trotz aller Widrigkeiten einen guten und erfolgreichen Weg gehen, andere haben das nicht und werden zu sogenannten Problemkindern, die dann sehr schwierig für ihre Umgebung sind. Und da sind wir wieder an dem Punkt wo ich es gut finde das unser Sozialsystem für diese Kids Einrichtungen geschaffen hat die sich ein Stück weit kümmern.

    Wieviele Menschen in unserem Land leben aus reiner Faulheit von der Sozialhilfe-( es gibt genügend Menschen die berechtigt die Stütze bekommen) aber diejenigen die einfach keinen Bock auf Arbeiten haben und den Staat ausnutzen die kann man von mir aus "unter Tage schicken" (wie dein Kollege sagte) - aber nicht die Kids die für ihre Kindheit nix können und einen denkbar schlechten Start ins Leben hatten. Und trotzdem müssen sie halt lernen das es Regeln gibt und dazu gehört das man das Eigentum anderer nicht zerstört.
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  11. #11
    Derlage
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    @sonne

    @sonne: das ist wieder ein anderes Thema. Da gebe ich Dir völlig Recht. Man kann das Thema ganz schön ausweiten.

    Ich finds halt schlimm, dass Kinder etwas anstellen müssen, um weiter faul TalkShows zu gucken. Man sollte auch in schwierigen Situationen kämpfen. Die Betreuer sollen denen mal Idole ans Herz legen oder Persönlichkeiten, die Krankheiten besiegt haben. Man sollte denen klar machen, was das Leben bringen kann und dass man dafür was tun sollte.

    Sozialhilfe-Empfänger haben sicherlich viel durchgemacht. Bis dahin ist ein langer weg und wenn man nicht von der Arbeitswelt angenommen wird und das über Jahre, dann würde ich auch in irgendein Loch kriechen. Das nimmt einen ganz schön mit. Manche nutzen dies aus...

  12. #12
    ...on the long way home! Avatar von sonne71

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    RE: @sonne

    Original von Derlage
    Sozialhilfe-Empfänger haben sicherlich viel durchgemacht. Bis dahin ist ein langer weg und wenn man nicht von der Arbeitswelt angenommen wird und das über Jahre, dann würde ich auch in irgendein Loch kriechen. Das nimmt einen ganz schön mit. Manche nutzen dies aus...
    Diejenigen die durch unglückliche Umstände, fehlenden Job, Krankheit, usw. in die Sozialhilfe gerutscht sind meinte ich auch nicht, sondern diejenigen die sich ganz freiwillig auf Kosten des Staates - und damit auf unsere Kosten - ein schönes Leben machen. Nicht diejenigen die das Geld benötigen um ihre Kinder satt zu bekommen, sondern die, die mit nem BMW bei Aldi vorfahren um dann mit nem Sozi-Scheck zu bezahlen.

    Und bei den Kids sehe ich es auch so, das sie Ideale oder auch Ziele benötigen bei denen es sich lohnt dafür zu kämpfen. Das ist ein ganz schwerer Job, aber wenn man nur einen auf den richtigen Weg gebracht hat, hat er sich gelohnt.
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  13. #13
    Derlage
    Gast Avatar von Derlage

    Sozis

    Sozialhilfeempfänger und Audi?!? Sowas habe ich ja noch nie gehört. Klar, manche kosten es aus. Manche bekommen auch Kinder um das Kindergeld abzuräumen. Und das sind dann irgendwann Problemkinder. So schliesst sich der Kreis.

  14. #14
    ...on the long way home! Avatar von sonne71

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    Audi? Ich habe BMW geschrieben, das andere war ALDI ! Aber kann auch nen Audi sein - is egal, geht ums Prinzip.

    Das Problem beim Kindergeld ist nur das es nicht reicht um ein Kind zu versorgen, ist ja eigentlich auch nur zusätzlich zur Unterstützung gedacht. Naja, was Kinder, Vergünstigungen für Eltern und Unterstützung für Familien durch unseren Sozialstaat angeht, da hätten wir schon wieder ein neues interessantes Thema.
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  15. #15
    Derlage
    Gast Avatar von Derlage

    Ich glaub wir lassen es...

    Ich glaub wir lassen das besser. Das Thema atmet zuweit aus. Schlag was neues vor und melde Dich mal! Mit Dir kann man gut diskutieren...

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