POLITIKER | 18.09.2004

Polizisten wollen mehr

SIGRID MEISSNER

CDU-»Arschloch«-Affäre: Dirk Fischer soll reagieren

Der CDU-Parteivorsitzende Dirk Fischer sieht keinen Anlass, sich zur "Arschloch"-Affäre seines Vorstandsmitgliedes Dietrich Hoth zu äußern. Genau das aber fordern die Vorsitzenden der Polizeigewerkschaften. "Eine Reaktion hätten wir uns schon gewünscht", erklärte Andre Bunkowski (GdP). "Eine deutliche Aussage" forderte auch Joachim Lenders (DPolG).


Der 77-jährige Hoth hatte sich für sein "Ihr seid alles Arschlöcher", das er demonstrierenden Polizisten entgegenrief, entschuldigt (MOPO berichtete, siehe auch "Rathaus intern"). Das sei "weniger aus innerer Überzeugung als aus Einsicht wegen der Proteste", geschehen, argwöhnt Frank Schöndube vom Bund Deutscher Kriminalbeamter.


Am vergangenen Mittwoch hatten sich 50 Polizisten zur Mahnwache vor dem Bürgerhaus Wilhelmsburg aufgestellt. Die CDU hielt dort ihren Kleinen Parteitag ab. Hoth fühlte sich durch die Polizisten am Betreten des Hauses behindert. Kurz nach den Beschimpfungen traf Innensenator Udo Nagel ein, er versuchte auf Grund der Proteste der Polizisten zu vermitteln, was wohl nicht wirklich gelang.


"Eine halbherzige Entschuldigung", so die Gewerkschaften, habe Hoth abgegeben. Sie reagierten mit zwei Strafanzeigen und fünf Straftanträgen wegen Beleidigung. Am Donnerstagabend erklärte Hoth auf einem Briefbogen der CDU: "Falls sich jemand beleidigt gefühlt hat, so tut mir das Leid