Der Übergang von der Kernel-Serie 2.4 zu 2.6 soll sich im ersten Halbjahr 2003 vollziehen, bestätigte Linux-Erfinder Linus Torvalds in einem Interview mit dem Magazin "eWeek". Code-Freeze soll Ende des Jahres sein, ein kleines Hintertürchen hat sich Torvalds aber noch offen gelassen; der 5. Januar 2003 ist der Alternativ-Termin, exakt zwölf Jahre ist es dann her, dass er zusammen mit seinem Vater den Rechner abholte, der der erste Linux-PC werden sollte.

Auch die Versionsnummer 2.6 soll beibehalten werden, Torvalds sprach sich gegen eine Erhöhung auf 3.0 aus, triftige Gründe dafür würden fehlen. Vor allem bei Skalierbarkeit und dem Umgang mit großen Ein-/Ausgabe-Lasten soll der neue Kernel punkten können.

Torvalds ist zuversichtlich, alle wichtigen Features in den 2.6er eingebaut zu haben, allen Nutzern könne man es aber nie Recht machen. Gemeint sind Stimmen, die immer mehr Enterprise-Funktionen fordern, wie einen Logical Volume Manager, der bisher von den Distributoren nachgeliefert wurde.

Neuheiten in Kernel 2.6
Es hat sich einiges getan, wer jetzt schon einen Blick auf die Neuheiten werfen will, der kann den Entwickler-Kernel ausprobieren. Kernel 2.6 wird auf jeden Fall einen optimierten Scheduler integriert haben, wahrscheinlich werden die Journaling-Dateisysteme JFS und XFS auch fester Bestandteil und an der Verwaltung des virtuellen Speichers wurde auch geschraubt.

Einige Neuheiten finden sich bereits in heutigen Distributionen, etwa die Unterstützung für Next Generation Posix Threading. Auch Geräte-Treiber und Power-Management befinden sich im Umbau, so soll ACPI auch unter Linux zum Normalfall werden.