Es kommt Bewegung in den Grafikkartenmarkt: Nvidia verpasst zwei altgedienten Grafik-Controllern einen Feinschliff, ATI setzt den Hebel verstärkt im Multimedia-Bereich an



ATI will seine Radeon-All-in-Wonder-9000-Pro-Karten (AIW) als Nachfolger zur Radeon 8500 DV positionieren. Die Kombo besteht aus dem Radeon-9000-Pro-Chip und dem Stereo-TV-Tuner MK3 von Philips. Im Gegensatz zur 8500-DV wird auf einen FireWire-Anschluss verzichtet und die Funktionalität des "Theatre-Chip" in den Grafik-Controller hineinverlegt.

Anfang des nächsten Jahres gibt's dann AIW-Radeon-VE-Modelle ohne Hardware-Beschleunigung als Budget-Karten. Neben einer AGP- soll auch eine PCI-Variante auf den Markt kommen, die etwa 140 Euro kostet.

All-in-Wonder-Radeon-9700-Pro
Im High-End-Bereich plant ATI die Einführung der All-in-Wonder-9700-Pro. Als Chip kommt der Radeon 9700 Pro zum Einsatz, Taktraten für den Controller und den DDR-Speicher werden erst in den nächsten Wochen bekannt gegeben. Preislich sind die entsprechende Karten bei knapp 500 Euro anzusiedeln. Als Anbieter für die All-in-Wonder-Produkte stehen Sapphire, Hercules, Gigabyte, HIS, Connect3D und PowerColor auf der Liste von ATI.

Nvidia: Neue 4800- und 4800SE-Chips
Nachdem Nvidia bereits die 4200er-Variante von AGP-4x auf AGP-8x aufgerüstet hat, werden nun auch die beiden anderen, höher getakteten GeForce4-Ti-Chips mit der AGP-8x-Funktionalität ausgestattet. Laut Hersteller entspricht dabei das 4800-Modell einer 4600-Karte, die neue 4800SE einer 4400er-Variante - jeweils mit AGP-8x-Fähigkeiten.

GeForce FX naht - Ausbeute bei 70 Prozent
Erfreuliches wird von der Produktionsstätte des GeForce-FX-Chip vermeldet: Der NV30-Chip wird in der Fab 6 bei TSMC gefertigt. Die Yield-Rate, also Chip-Ausbeute der Anlage, soll hier derzeit bei etwa 70 Prozent liegen. Damit dürfte - glaubt man den Zahlen - Nvidias neuer 3D-Chip auch bald auf entsprechenden Boards auftauchen.

CHIP Online meint:
Bei der AIW-9000-Pro ist in puncto 3D-Leistung Vorsicht angebracht: Die 3D-Leistung des verbauten 9000-Pro-Chips liegt unterhalb der eines Radeon-8500-Controllers - also eher ein Rückschritt als eine Weiterentwicklung. Beim AIW-9700-Pro-Modell hingegen darf besseres vermutet werden: Der verbaute Chip ist ein vollwertiger 9700er-Controller. Wenn die Taktraten für den Chip und Speicher stimmen, könnte sich die Kombo-Karte prächtig verkaufen.

Für Nvidia heißt es in erster Linie, am Ball zu bleiben. Deshalb versucht man, die momentanen High-End-Chips, den GeForce4 Ti 4400 und 4600, mit einer AGP-8x-Option (GeForce4 Ti 4800SE und 4800) attraktiver zu machen. GeForce-FX-Karten werden hingegen erst ab Februar 2003 flächendeckend in Deutschland zu sehen sein. Bis dahin wird sich ATI mit dem Radeon 9500 im Budget-, der Pro-Version im Mainstream- und der Radeon 9700/Pro im High-End-Bereich bestens gegen Nvidia aufgestellt haben.

Info: www.ati.de
www.nvidia.de