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Thema: Lustige gedichte

  1. #1
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69

    Lustige Gedichte

    Der Tauchenichts
    (Frei nach Schiller`s Taucher)

    „Wer wagt es, Knappersmann oder Ritt,
    zu schlunden in diesen Tauch?
    Einen güldenen Becher habe ich mi
    den werf ich jetzt in des Meeres Bauch!
    Wer ihn mir bringt, ihr Mannen und Knaben,
    der soll meine Tochter zum Weibe haben!“
    Der Becher flog.
    Der Strudel zog
    Ihn hinab ins gräuliche Tief.
    Die Männer schauten,
    weil sie sich grauten,
    weg. – Und abermals der König rief:
    „Wer wagt es Knippersmann oder Ratt,
    zu schlauchen in diesen Tund?
    Wer´s wagt – das erklär ich an Eides Statt –
    Darf küssen meins Töchterleins Mund!
    Darf heiraten sie. Darf mein Land verwalten!
    Und auch den Becher darf er behalten!“
    Da schlichen die Mannen
    Und Knappen von dannen.
    Bald waren sie alle verschwunden - - -
    Sie wussten verlässlich:
    Die Tochter ist grässlich-
    Der Becher liegt heute noch unten...

    Heinz Erhardt

  2. #2
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Das Honigkuchenherz

    Vor der Bude vom Zuckerbäcker stand
    ein Opa mit seinem Enkelkind an der Hand.
    Und Fritzchen wählte nach langem Suchen
    ein großes Herz aus Honigkuchen.
    Zuckersüß war´s darüber geglättet,
    mit Perlen und Plätzchen eingebettet.
    Und für dieses große Kinderglück
    bezahlte der Opa ein Groschenstück.
    Nun machen Opa und Fritz die Runde;
    es dauerte schon fast eine Stunde.
    Vor jeder Bude blieb Fritzchen steh´n;
    überall gab es Neues zu seh´n.
    Da sagte Fritzchen leise:
    ´Opi, Opile, ich muss mal - bloß mal klein.´
    Tatkräftig sagte der Opa, der Gute:
    ´Komm wir gehen hier hinter die Bude.
    Ich bleibe dicht hinter dir steh´n
    und dann kannste und keiner kann´s seh´n.´
    In der Hand den Honigkuchen
    tat Fritzchen jetzt die Knöpfchen suchen.
    Kalt blies der Wind ihm hinter die Ohren.
    Die Fingerchen waren blau gefroren.
    Und deshalb traf er einige Male
    den Honigkuchen mit seinem Strahle.
    Doch klein-Fritzchen merkte es gleich,
    denn sein Honigkuchen wurde weich.
    Nun flennte er ohne Unterlass:
    ´Opa, mein schönes Honigkuchenherz ist nass!´
    Da ging der Opa, der einzig Gute
    mit Fritzchen zurück zur Zuckerbude
    und stillte dessen großen Schmerz
    mit einem zweiten Honigkuchenherz.
    Nun hatte Fritzchen zwei Herzen und es war ihm klar,
    dass eines davon nicht in Ordnung war.
    Das wollte er Opa entscheiden lassen:
    ´Opa, was machen wir nun mit dem Nassen?´
    Und Opa wusste auch hier in der Tat
    gleich wieder einen guten Rat:
    ´Weißte mein Junge, das machen wir so,
    das gibste der Oma, die stippt sowieso!´

    überliefert von Woldemar Rieckermann

  3. #3
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Das Blümlein
    Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
    hell aufgeblüht im Sonnenschein.
    Er war ein junger Schmetterling
    der selig an der Blume hing.
    Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm,
    und nascht und säuselt da herum.
    Oft kroch ein Käfer kribbelkrab,
    am hübschen Blümchen auf und ab.

    Ach Gott wie das dem Schmetterling
    so schmerzlich durch die Seele ging.
    Doch was am meisten ihn entsetzt,
    das allerschlimmste kam zuletzt:
    Ein alter Esel fraß die ganze,
    von ihm so heiß geliebte Pflanze

    Wilhelm Busch

  4. #4
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Bei Opa
    Der Opa ist ein frommer Mann
    und liest in seiner Bibel.
    Die Oma schneidet nebenan
    für`s Abendbrot die Zwiebel.

    Der Opa ist ein frommer Mann
    und weint ob seiner Sünden.
    Auch Omama weint nebenan,
    jedoch aus anderen Gründen.

    Heinz Erhardt

  5. #5
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Der Kuss
    Der ersten Liebe Hochgenuss
    ist ohne Zweifel wohl der Kuss.

    Er ist verliebt und macht vergnügt,
    ob man ihn gibt oder ihn kriegt.

    Er kostet nichts, ist unverbindlich,
    denn meistens ist er ja nur mündlich.

    Hat man die Absicht, dass man küsst,
    so muss man erst mit Macht und List,

    den Abstand zu vermindern trachten,
    um sich mit Blicken anzuschmachten.

    Die Blicke werden tief und tiefer,
    es nähern sich die Unterkiefer,

    dann pflegt man mit geschlossenen Augen
    sich aneinander festzusaugen.

    Doch nicht der Mund allein
    braucht der Küsse Ziel zu sein.

    Man küsst die Wangen, küsst die Hände
    und auch noch andre Gegenstände,

    die rundherum mit Wohlbedacht,
    an unserem Körper angebracht.

    Auch wie man küsst, ist sehr verschieden,
    ob Norden, Osten, Westen, Süden,

    der eine saugt, der andre schmatzt,
    als ob ein alter Reifen platzt.

    Hingegen wiederum der Keusche,
    vermeidet jegliche Geräusche.

    Die einen kurz, die andren länger,
    die längsten nennt man Dauerbrenner.

    Kurzum ein Kuss ist, wenn zwei Lippenlappen
    in Liebe aufeinander pappen!

    Verfasser unbekannt

  6. #6
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Die drei Spatzen
    In einem leeren Haselstrauch
    da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.

    Der Erich rechts und links der Franz
    und mittendrin der freche Hans.
    Sie haben die Augen zu, ganz zu,
    und oben drüber, da schneit es, hu!

    Sie rücken zusammen dicht, ganz dicht.
    So warm wie der Hans hat`s niemand nicht.

    Sie hören alle drei ihr Herzlein Gepoch.
    Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.

    Christian Morgenstern

  7. #7
    Ehrenmoderatoren Avatar von Gorby

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    Wahl 2002
    Schröder gegen Stoiber,
    der alte Räuber.
    SPD gegen CDU/CSU.
    Vorsicht, nicht, wenn ich mich jetzt vertu'!
    Aktuelles Thema:
    Zuwanderung in Bezug auf Arbeit,
    darüber herrscht jetzt also Streit.
    Stoiber kritisiert mit hetzerischem Gesicht, Schröder verteidigt, klagt, sagt:"So geht das aber nicht!"
    Ein Recht auf Arbeit ist,
    egal ob der Bürger schwarz oder weiss,
    Pflicht.
    "Sie sind ein Nazi, Herr Stoiber!" sagt Schröder mit Angstschweiss.
    Der beklagt sich über den enormen Arbeitsverschleiss.
    4 Millionen Arbeitslose, die müssen irgendwoher kommen.
    Bei Schröder hat Hass und Unverständnis im Kopf die Regie übernommen.
    Auch andere sehen das so,
    Stoiber muss geh'n...
    In die Wüste mit ihm, nur wo?
    Der Rest ist Länderpolitik, sie versteh'n...?
    Was ist das für eine Woche die mit Montag beginnt.

  8. #8
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Eine moderne Frau

    Ich bin eine Frau, die aus Fehlern besteht,
    eine Frau die nichts von der Wissenschaft versteht.
    Ich kann nicht kochen, ich kann nicht flicken,
    ich kann nicht nähen, ich kann nicht stricken.

    Doch eines ist's, was ich wunderbar kann
    und das schätzt auch an mir so mancher Mann.
    Ich fing schon zeitig damit an,
    gelernt hat es mir ein jüngerer Mann.

    Er war sehr jung und auch sehr heftig.
    Am Anfang war mir ziemlich bange,
    ich hatte Angst vor seiner grossen Stange.

    Mit der Zeit kam die Routine,
    so dass ich damit Geld verdiene,
    und wie gesagt, ich werde vielleicht
    von keiner anderen Frau erreicht.

    Ich kann es seitlich und auf dem Rücken
    ich konnte schon manchen damit beglücken.
    Ich kann es natürlich auch auf dem Bauch,
    es wurde bei mir zum täglichen Gebrauch.

    Ich liebe es am Morgen, da tut es gut,
    da ist man so schön ausgeruht,
    ich mache es im Dunkeln und auch bei Licht
    auch Stürme und Regen stören mich nicht.

    Je wie mich die Lust und Laune packt,
    bin ich dabei auch mal splitternackt
    und wenn mein Partner zu lange wartet
    ein anderer an seiner Stelle startet.

    Mir aber wird es nie zuviel,
    ich komme immer an mein Ziel.
    Sie werden es vielleicht nicht glauben,
    ich bin kein Freund von Gummihauben.

    Nur für Natur ist mein Interesse,
    mein Element das ist die Nässe.
    Aber bitte hierüber nicht erschrecken,
    nicht vor Scham das Gesicht verdecken.

    Ich sprach vom Schlechten nicht,
    auch nicht vom Schlimmen,
    denn was ich kann ist

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    Schwimmen!

  9. #9
    vivian69
    Gast Avatar von vivian69
    Humor

    Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
    er flattert sehr und kann nicht heim.
    Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
    die Krallen scharf, die Augen gluh.
    Am Baum hinauf und immer höher
    kommt er den armen Vogel näher.
    Der Vogel denkt: Weil das so ist,
    und weil mich doch der Kater frißt,
    so will ich keine Zeit verlieren,
    will noch ein wenig quinquilieren
    und lustig pfeifen wie zuvor.
    Der Vogel, scheint mir, hat Humor.

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