Chemnitzer Vierte bei EM-Premiere

Die Chemnitzer Senkrechtstarter Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy haben bei ihrer Europameisterschafts-Premiere nur hauchdünn eine Medaille verpasst.

Turin (dpa) - Die Chemnitzer Senkrechtstarter Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy haben bei ihrer Europameisterschafts-Premiere nur hauchdünn eine Medaille verpasst und einen exzellenten vierten Platz belegt.

Die Eiskunstlauf-Weltmeister Tatjana Totmianina/Maxim Marinin bestätigten in Turin zum vierten Mal ihre Ausnahmestellung in Europa, kamen mit 196,28 Punkten aber nicht an den Weltrekord von 206,54 Zählern der Chinesen Xue Shen/Hongbo Zhao heran. Julia Obertas/Sergej Slawnow und Maria Petrowa/Alexej Tichonow komplettierten das russische Erfolgstrio auf dem Podium.

Zuvor war der Weltmeisterschafts-Dritte Stefan Lindemann mit Platz fünf in den olympischen Testwettbewerb gestartet. Der Erfurter hat in der Kür als letzter Starter noch die große Chance auf eine Medaille.

"Ich bin total stolz auf Aljona und Robin", meinte Ex-Weltmeister und Trainer Ingo Steuer, der 1997 mit Mandy Wötzel mit Silber die letzte Paarlauf-Medaille bei einer EM für die Deutsche Eislauf-Union (DEU) geholt hatte. In der mit 8000 Zuschauern ausverkauften Palavela-Arena zogen die talentierte ehemalige Junioren-Weltmeisterin aus der Ukraine und ihr sächsischer Partner mit ihrem anmutigen Programm zur Musik des Kultfilms Casablanca Publikum und Preisrichter in ihren Bann. Für einen Platz auf dem Treppchen fehlen den erst seit eineinhalb Jahren zusammen Laufenden aber noch einige technische Höchstschwierigkeiten wie der dreifache Wurf-Lutz.

"Wir sind sehr zufrieden, besser konnte es kaum laufen", sagte DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf. Die DEU will nichts unversucht lassen, damit Aljona Sawtschenko rechtzeitig vor den Winterspielen 2006 einen deutschen Pass bekommt. Den dritten Startplatz für die nächsten kontinentalen Titelkämpfe in Lyon sicherten Rebecca Handke/Daniel Wende (Möhnesee/Essen) mit Rang sechs.

Nicht alle Erwartungen erfüllte Lindemann, der für einen Fehler bei der Sprungkombination im Kurzprogramm zu hart bestraft wurde. "Es ist noch alles drin, ich kann aus eigener Kraft aufs Treppchen laufen. Das ist das Gute am neuen Wertungssystem", sagte Lindemann, der in der Kür die Bürde des letzten Läufers direkt hinter Weltmeister Jewgeni Pluschenko trägt. Der Russe liegt überraschend nur an zweiter Position hinter dem französischen Titelverteidiger Brian Joubert.

Mit 67,75 Punkten rangiert Lindemann ganz knapp hinter dem Schweizer Stephane Lambiel (69,97) und dem Russen Andrej Griazew (68,20). "Nein, sauer bin ich nicht, vielleicht kommt das noch. Ich muss die Noten so akzeptieren", sagte der Thüringer Sportsoldat. Zufrieden war dagegen Dönsdorf: "Wir haben nicht erwartet, dass Stefan sich unter den ersten Dreien platziert. In diesem Winter soll er sich stabilisieren, um im Olympia-Jahr zuzulegen."

Gesteigert hat sich der Oberstdorfer Silvio Smalun, der sich als Elfter eine gute Ausgangsposition verschaffte. Zwar wackelte der 25- Jährige bei den Sprüngen, glich das aber durch seine gute Choreografie aus. Der erst 19-jährige Berliner Martin Liebers war froh, als 22. das Finale der besten 24 Läufer erreicht zu haben.

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