Abgeordnete des Bundestags beschweren sich angeblich zunehmend über unerwünschte E-Mails mit sexuellen Inhalten. Nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" sollen die Parlamentarier mit Links auf teure Internet-Seiten gelockt werden.
Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Ernst Burgbacher, sagte dem Blatt: "Es wird immer mehr, jeden Tag kommen ein paar neue. Auch zu Hause werde ich ständig mit solchen Mails bombardiert." Bis zu fünf neue Mails pro Tag zählten manche Büros. Ein Anbieter habe seine Lock-E-Mail schlicht "Personalbüro" genannt. Ein Mitarbeiter habe deshalb gedacht, es käme von der Fraktion.
Schutz gegen die Geschäftemacher gibt es dem Blatt zufolge kaum, denn die E-Mail-Adressen aller Abgeordneten stehen öffentlich zugänglich auf der Homepage des Bundestages. Den Volksvertretern riet eine Bundestags-Sprecherin, sich bei der Service-Hotline der Verwaltung zu melden: "Wir richten dann Filter ein."
Ein finanzieller Schaden entsteht dem Bundestag durch die sexistischen E-Mail-Angebote nicht, schreibt das Blatt, denn 0190er-Nummern seien auf den Apparaten der Abgeordneten gesperrt.