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Thema: Kleinkind und Job - ein schwieriger Balanceakt

  1. #1
    Doppelherz, äh Gott/Göttin Avatar von PuT

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    Kleinkind und Job - ein schwieriger Balanceakt

    Mutter werden ist nicht schwer - berufstätige Mutter zu sein dagegen sehr. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden arbeitet zwar fast jede zweite Frau mit einem Säugling oder Kleinkind unter drei Jahren (48,3 Prozent). Besondere Auswirkung auf die Rahmenbedingungen scheint diese Tatsache jedoch nicht zu haben: Die meisten berufstätigen Mütter von Kleinkindern, sind angewiesen auf familiäre Unterstützung, auf ein Au-Pair-Mädchen oder eine Tagesmutter.
    Kita, Tagesmutter oder Oma?
    "Einen Platz in einer Kindertagesstätte zu bekommen, ist wie ein Lottogewinn", sagt Wilhelma Skiba vom Verein Berufstätiger Mütter in Köln (VBM). Auch Kindergärten sind meist keine Alternative, da sie den Nachwuchs oft erst ab einem Alter von drei Jahren annehmen. Zudem sind die üblichen, starren Öffnungszeiten mit einem heute normalen Arbeitsalltag oft nur schwer vereinbar.

    Schon ein halbes Jahr nach der Geburt ihrer Tochter arbeitete Waltraud Berz wieder Vollzeit. "Für mich gab es neben dem Mutter-Sein immer auch anderes", so die Lektorin des Eichborn-Verlages in Frankfurt. Dank eines verständnisvollen Arbeitgebers konnte sie an zwei Tagen in der Woche zu Hause arbeiten. Später dann hat die Großmutter tagsüber die Betreuung der inzwischen dreijährigen Ariana übernommen. Das ist nach Ansicht von Waltraud Berz eine ideale Lösung: "Natürlich ist die Oma ganz anders mit dem Kind verbunden und auch zeitlich viel flexibler als eine Tagesmutter."

    Geld- und Zeitfragen
    Zudem können die Kosten für eine Tagesmutter das Haushaltsbudget erheblich belasten: 450 Euro im Monat zahlte etwa Regine Schneider, Journalistin aus Hamburg und Autorin des Buches "Gute Mütter arbeiten" für die Betreuung. Zuschüsse gewähren die Jugendämter nur in sozialen Härtefällen. Auch die seit Januar 2002 geltenden steuerlichen Vorteile lassen sich in der Praxis oft nicht voll ausschöpfen.

    Bis zu 1500 Euro lassen sich als außergewöhnliche Belastung abziehen, insofern die Betreuungskosten 1548 Euro übersteigen. So können Eltern bis zu 3048 Euro Betreuungskosten geltend machen, von denen aber nur 1500 Euro abziehbar sind.

    Darüber hinaus ist eine gute und zeitlich flexible Tagesmutter schwer zu finden. Der Berufsalltag vieler Frauen verlangt aber genau diese zeitliche Unabhängigkeit: Unter den üblichen Arbeitsumständen, und dazu gehören auch schon mal Besprechungen am späteren Nachmittag, hätte deshalb auch Regine Schneider ihren Job als Redakteurin nicht weiter machen können. Sie gab ihre feste Stellung bei einer Frauenzeitschrift auf und heuerte stattdessen als freie Mitarbeiterin an.

    Bitte kein schlechtes Gewissen
    Doch trotz dieses Verzichts versuchten Bekannte und Außenstehende, Schneider ein schlechtes Gewissen einzureden. Dabei gibt es keinen Unterschied in der Entwicklung von fremdbetreuten Kindern und denen, die von ihren eigenen, nicht berufstätigen, Müttern betreut werden. Das haben wissenschaftliche Studien wie die der US-amerikanischen Psychologin Elizabeth Harvey belegt. Eine Langzeitstudie des Bundesfamilienministeriums bescheinigte den Tagesmutter-Kindern Ende der siebziger Jahre sogar eine höhere Sozialkompetenz als Kindern von "Nur-Müttern".

    Die Empfehlung des VBM lautet, möglichst schnell nach der Niederkunft wieder zu arbeiten. Denn der inzwischen in "Elternzeit" umbenannte Erziehungsurlaub führe für Frauen in die berufliche Sackgasse. Eine lange Babypause bedeute auch Verzicht auf Gehaltserhöhungen und Rentenansprüche - langfristig führten diese zu größeren Einbußen als "die überschaubare Investition in die Kinderbetreuung".

    Eigene Leistungen betonen
    Indes treffen Mütter, die sich an diesem Rat orientieren, im Job oft auf eine veränderte Einstellung von Kollegen und Vorgesetzten: Während frisch gebackene Väter ganz selbstverständlich mit dem Foto ihres Sprösslings auf dem Schreibtisch protzen, wird Frauen gleiches leicht als Desinteresse an der Karriere ausgelegt. Solche Vorurteile können sich zur Karrierebremse entwickeln. Um dies zu vermeiden, empfiehlt der VBM berufstätigen Frauen, statt des Mutterseins stets die eigene Leistung zu betonen.

    Doch auch Frauen, die im Karriere-Wettlauf nicht mitrennen, sondern sich nur den Kindern widmen möchten, genießen keineswegs die uneingeschränkte Anerkennung ihrer Mitmenschen: Nach wie vor zollt die Gesellschaft berufstätigen Müttern mehr Bewunderung als den Hausfrauen. "Dabei ist doch letztendlich nur wichtig, dass die Mutter zufrieden ist, denn diese Zufriedenheit strahlt auf das Kind aus", sagt Schneider. Sie selbst hätte sich ein zweites Kind sehr gewünscht, doch die finanzielle Belastung als zu groß empfunden. Waltraud Berz dagegen hat sich getraut, erneut schwanger zu werden. Und dieses Mal wird sie sich auch anderthalb Jahre Auszeit leisten. "Einfach, weil ich Lust darauf habe."
    Cogito ergo sum
    (Ich denke, also bin ich.)




  2. #2
    Karin Gentz
    Gast Avatar von Karin Gentz
    Ich war 18 Jahre nur Hausfrau und Mutter und erst als mein Mann starb mußte ich voll in das Berufsleben einsteigen von meiner heutigen Sicht sage ich mal die Zeit als Hausfrau und Mutter war genau richtig nie kann mir Jemand die wundervollen Jahre nehmen. die ich nur für meine Kinder da sein konnte und ich bin froh, das mir diese Zeit vergönnt war. Seit 16 Jahren nun stehe ich voll im Berufsleben und habe auch noch ein wenig Karriere gemacht und auch diese Zeit möchte ich nicht mehr aus meinem Leben verbannen denn mein Job macht mir Spass und ich habe trotzdem noch Zeit für Familie und Freunde. Bei mir war Alles zu seiner Zeit goldrichtig

  3. #3
    Doppelherz, äh Gott/Göttin Avatar von PuT

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    Also meine Mutter war auch 18 als sie mich bekommen hat, aber ich glaube in der heutigen Zeit brauch keiner mehr mit 18 Mutter zu werden...
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