Radio - nun auch für die Augen", lautete die Überschrift eines Artikels der Berliner Zeitung. Genau 50 Jahre ist das her. Anlass war der Start des ersten offiziellen Fernseh-Versuchsprogramms in der DDR am 21. Dezember 1952. Nebenan, in der Bundesrepublik, begann nur vier Tage später ein neues Kapitel in der Fernsehgeschichte: Mit dem Gongschlag um 20 Uhr beendete der damalige Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR) am ersten Weihnachtsfeiertag sein Versuchsprogramm und nahm den regelmäßigen Programmbetrieb auf.

Die Grundidee des Fernsehens war - technisch gesehen - immerhin schon 68 Jahre alt. Der Berliner Ingenieur Paul Nipkow (1860-1940) hatte 1884 mit seiner nach ihm benannten "Nipkowscheibe" die Voraussetzungen für eine mechanische Bildzerlegung und Bildübertragung geschaffen. Die Wiege des Fernsehens stand damit in der Pankower Parkstraße. Dort wohnte Nipkow.

Rund 4000 Fernsehgeräte wurden bis zum Jahresende 1952 in Westdeutschland verkauft. Der Preis lag damals immerhin bei rund 1000 Mark für die Empfänger mit den nur 22x22 cm großen Bildschirmen. In Ostdeutschland wurde zu dieser Zeit im SAG Sachsenwerk Radeberg der sowjetische "Leningrad T2" als Reparationsleistung gefertigt, der erste in Deutschland in Großserie hergestellte Fernseher.

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