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Ergebnis 1 bis 3 von 3

Thema: Kurzgeschichte

  1. #1
    Collin
    Gast Avatar von Collin

    Kurzgeschichte

    Dies ist zwar kein Gedicht jedoch hoffe ich das es euch gefallen wird. Bitte gebt ein Kommentar ab und sagt was ihr dazu meint

    NENN ES GEWISSEN


    I

    Langsam, und vorsichtig legte ich seine Hand auf den Fenstersims und sah, immer noch auf dem Boden kniehend aus dem Fenster, um die Entwicklung der Lage genauer einschätzen zu können. 5 Wagen, schätze ungefähr 20 Polizisten. Schwer bewaffnet und mit Schutzwesten ausgestattet Auch wenn ich wollte könnte ich die nicht alle umlegen. Das würde nur noch mehr Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Ich muss irgendwie Zeit gewinnen. Seit etwa 20 Minuten wurden die Stromleitungen gekappt. Jetzt war es im ganzen verdammten Haus stockdunkel. Das würde mich nicht weiter stören wenn es nicht ungefähr zwei Uhr nachts wäre, aber das tut jetzt auch nichts mehr zur Sache. Nach einem kurzen Seufzer drehte ich mich um und kroch zum anderen Ende des Raumes wo ich mich an die Wand lehnte und auf den Boden sank. Es war zwar nicht gerade sehr gemütlich, aber das Sofa wurde zu anderen Zwecken benötigt. Ich hatte es vor die Haustür geschoben, als er den ersten Wagen kommen hörte. Ich hatte noch genügend Zeit aufs Schlafzimmer zu rennen und seine 9mm aus der Kommode zu holen. Diese Waffe hatte mich bis jetzt aus so mancher brenzligen Lage befreit, und seinen Schätzungen nach mindestens 96 Menschen das Leben gekostet. Und das sollten nicht die letzten sein, wie es sich an diesem Abend noch herausstellte. Ich war sehr erfahren im Umgang mit solchen Schießeisen wie mein Vater sie immer nannte. Ich war sogar in der Lage jemandem aus 7 Meter Entfernung eine Kugel direkt zwischen die Augen zu jagen(Ich weis man sollte nicht stolz auf so was sein). Und auch lange genug in diesem Business tätig, um zu wissen wann Scheiße ins rollen kam. Jedoch ist mir so was noch die widerfahren. Jemand musste diese Bullen informiert haben. Bis zu letzten Minute hoffte ich das der Wagen am Haus vorbeifahren würde, und für Mr. Jenkins bestimmt war der wieder einmal besoffen seine Frau schlug. Sie tat mir zwar immer wieder Leid, wie sie lächelnd mit blaugeschlagenen Augen zum Supermarkt lief um ihren Mann Bier zu kaufen. Doch heute wünschte ich mir das dies der Fall war. Doch es kam wie es kam. Mein Verdacht bestätigte sich und der Aufwand war tatsächlich für meine Wenigkeit bestimmt. Kurz nachdem der Streifenwagen vor meiner Haustür hielt, sprangen drei Männer mit gezogenen Waffen heraus. Das erinnerte mich irgendwie daran wie dumm Menschen eigentlich waren (und mir begegneten in meinem Leben oft solche Menschen) . Diese Polizisten waren bereit sich einfach so erschießen zu lassen. Sie kamen unvorbereitet und haben nicht damit gerechnet das ich wach bin. Aber eines fiel mir auf. Ihr Informant müsste ihnen gesagt haben das ich bewaffnet war. Den sonst würden sie nur eine Routine Inspektion durchführen. Die beiden die auf dem Rücksitz saßen, besprachen kurz etwas und kamen langsam auf die Tür zu. Der dritte blieb im Wagen, was mich noch zusätzlich beunruhigte, da er bei dem geringsten Anschein von einem Fehlschlag die ganze Polizei von LA auf mich hetzten könnte. Abwimmeln konnte ich sie auch nicht, da das Sofa vor der Tür stand. Die zwei Polizisten lehnten sich rechts und links an die Hauswand. Ich musste mich irgendwie aus dieser Situation befreien ohne jemandem den Kopf weg zu schießen. Noch bevor ich zu ende dachte, vertraute ich doch noch auf meine altbewährte Art schraubte den Schalldämpfer an den Lauf und schob das Sofa zur Seite, was den beiden wahrscheinlich auffiel, da einer von ihnen den ich auf wahrscheinlich 1,60 Meter schätzte mit voller Wucht gegen die Tür rannte. Beim ersten mal schaffte er es nicht, worauf die Tür nur ein leichtes knarren von sich gab. Ich wusste was jetzt kam, und richtete die Waffe auf die Tür. Noch bevor der Zwerg die Tür aufkriegt ist er tot. Ich sah durch den Türspion wie der kleine von seinem Freund abgelöst wurde. Es war mir egal, ich würde sie sowieso alle erschießen. Nun nahm dieser Anlauf und versuchte die Tür mit seinem Bein auf zu kriegen, wie sie das in den Filmen immer taten. Kurz bevor Mr. Wichtigtuer die Tür erreichte, feuerte ich fünf Projektile durch die Tür die wahrscheinlich voll ins schwarze trafen, da der Bulle wegkippte, und mit dem Kopf auf dem Beton aufschlug. Sein kleiner pummeliger Kollege konnte nur noch ein halbes Wort ausstoßen (es klang wie der Anfang von dem Wort scheiße), ehe die Tür aufflog und ich ihm ins Ohr schoss. Jetzt musste alles schnell gehen. Ich lief nur mit einem Bademantel bekleidet zum Streifenwagen und zerrte den letzten der drei Vollidioten aus dem Wagen, „Bitte Mann töten Sie mich nicht. Ich hab niemanden informiert, ich schwöre es“. Er zitterte wie ein Kleinkind das in der Geisterbahn saß. Und er benahm sich auch wie eins, weil er mich zum Narren hielt, da ich die Bestätigung der Zentrale hörte die aus dem Funkgerät kam. Die Verstärkung musste in etwa fünf Minuten das sein. „Gib mir einen guten Grund, wieso ich dich nicht erschießen sollte.“ Er wimmerte und hielt sich die Hände vors Gesicht. Eine Abwehrreaktion, die ich in meinem Berufsleben nicht selten sah. Die Leute mit denen ich zu tun hatte, wussten ihnen das Jammern nichts brachte. Für mich war es ein Job. Ein Job der mir auch irgendwie Spaß machte. Nicht das man mich jetzt falsch versteht. Ich bin keiner der bei dem Anblick von Toten eine Erektion bekommt. Ich habe nur Spaß daran. Außerdem ist er gut bezahlt, was auch nicht abweisend wirkt. Jedoch zögerte ich bei diesem Mal. Da er den Rest der Truppe informiert hatte würden meine Chancen steigen zu überleben wenn ich eine Geisel hätte. Außerdem kann ich ihn später auch noch erschießen. Also sagte ich einen Satz der mir später vielleicht noch zum Verhängnis werden könnte, „ Steh auf du widerwärtiger Bastard“.

    II

    Jetzt sitze ich hier. In der linken Hand einen Tetrapack Orangensaft, in der rechten eine Waffe und im Badezimmer eine Geisel. Wow, hab ja richtig Glück heute. Mit einem großen Schluck lehrte ich den Behälter und schmiss ihn in eine Ecke. Inzwischen habe ich mir meine Lieblingsjeans und ein schwarzes T-Shirt angezogen. Es war zwar etwas ausgeleiert, jedoch habe ich es einmal von so einem Inder der einen Laden mit Gewürzen führte bekommen. Hasim war sein Name, glaube ich. Er erschien mir sehr Symphatisch, worauf ich mich in ein Gespräch einließ. Und wie jeder mit dem ich redete fragte auch er mich was ich so beruflich mache. Ich hasse solche fragen, weil ich mir immer wieder Lügen einfallen lassen muss. Die meisten Menschen würden glaube ich nicht mit der Tatsache klar kommen das ich Profikiller bin. Was sollte ich ihm sagen. Ach, ich töte Menschen. Und was machst du so. Auf jedenfall wusste er das ich neu in der Vorstadt war, und schenkte mir dieses T-Shirt als Willkomensgruß. Ich lies mich auf ein Gespräch ein, und stellte fest das er mir irgendwo her bekannt vor kam. Das war mir aber dann auch egal. Er stellte mir die typischen Fragen, woher ich kommen würde, und wo ich bis jetzt überall so war. Hasim war immer der netteste gewesen von allen gewesen. Die Leute begrüßten mich hier nämlich nicht sehr nett (Das war gut. Ich wollte ja untertauchen und nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf mich ziehen). Er war hingegen anders, vielleicht liegt das auch daran das Inder immer so gastfreundlich waren. Auf jeden Fall kaufte ich mir dort jeden Tag meine Gewürze und wurde so langsam zu einem, sagen wir mal, Freund von ihm, was sich positiv auf meine Integration auswirkte. Hör auf du Idiot. Ich muss aufhören zu grübeln. Das macht mich ja noch verrückt. Ein weiterer Blick nach draußen zeigte mir ein Bild das mir nicht gefiel. Die Anzahl der Polizisten hatte sich fast verdoppelt, außerdem kreiste ein Hubschrauber herum, der wahrscheinlich einem Nachrichtenteam gehörte. Verdammt, woher dieser ganze Trubel. Die wissen das ich eine Geisel habe. Woher nur. Ich wäre hier wahrscheinlich nicht gelandet wenn der letzte Job erfolgreich verlaufen wäre. Ich würde damals auf einen Zeugen angesetzt der anscheinend zu viel wusste. Er versuchte sic hin Indien abzusetzen. Alles war bis ins Detail geplant. Ich wartete schwitzend wie ein Hund im Auto, bis der Typ seine Wohnung verlies. Es war ein verdammt heißer Tag gewesen. Und langsam begann ich mich unbehaglich zu fühlen. Ich wusste nicht was ich tun sollte, die Adresse konnte nicht falsch sein, da ich sie von meinem Arbeitgeber bekam also blieb mir nur eine Chance: Geduld.

    III

    Nach etwa 10 Minuten Wartezeit verlies er die Wohnung schloss die Tür zu, und lief die Straße entlang. Zerr ihn in die nächste Gasse und erschieß ihn. Kurz und knapp. Ich stieg aus und ging langsam hinter ihm her ohne an Geschwindigkeit zu verlieren. Nun entartete alles in einem Massaker da sich der Mistkerl auf einmal verfolgt fühlte und anfing wegzulaufen. Ich verfolgte ihn bis zu einer Gasse, und als der Auftrag zu scheitern drohte, zog ich die Waffe und zielte auf seinen Kopf. Ich drückte ab und schoss ein Loch in sein linkes Auge. Eines was mir nicht auffiel war die Tatsache das ich beobachtet wurde, von einem Mädchen etwa 10 Jahre alt. Sie trug ein blaues Kleid und hielt eine Einkaufstüte in der Hand. Ich konnte nicht anders. Ich schoss ihr zwei mal in den Bauch, und rannte zurück zum Wagen. Aus einem hinteren Winkel konnte ich nun den Vater von ihr erkennen der von einem Mann verfolgt wurde der so etwas wie halt rief. Im laufen drehte ich den Kopf noch nach rechts wo ich das Gesicht des Vaters sah. Verschwommen. Hätte ich besser aufgepasst, wäre sie noch am Leben. Langsam senkte ich den Kopf nach unten und sagte leise „Betriebsunfall. Kann ja mal passieren“. Ich musste hier weg. Ich schaute noch kurz nach wie viele Patronen ich in der Waffe hatte, stand auf und ging hoch ins Badezimmer. Der Polizist lag gefesselt in der Badewanne und sah mich erschrocken an. Nun das war der letzte Gesichtsausdruck den er machte. Kurz darauf verteilte sich sein Gehirn auf den Fliesen. „Es war Zeit“. Während ich die Treppe runter ging dachte ich noch mal über all das nach was ich getan hatte. Und ich wusste das ich irgendwann mal die Strafe entfangen würde. So viele Tote und so viel Blut. Ich kann mir nichts vormachen. Mach es glorreich Jimmyboy. Ich sah mir noch mein T-Shirt an und dachte nach was Hasim dazu sagen würde. Oh, ja. Hasim mein einziger Freund. Plötzlich wurde mir klar wer es war, wer mich verraten hatte. Der Mann damals in Indien sagte zu dem anderen nicht halt. Es war ein Name. Es war Hasim. Es war seine Tochter die ich tötete. Ich war es der so viel Leid über seine Familie brachte. Bei dieser Erkenntnis lies ich die Waffe fallen und meine Augen füllten sich langsam mit Tränen. Hoffentlich werden das die Familien der Polizisten sehen. Ich werde die Strafe nicht durch Gott empfangen. Auch nicht durch meinen Vater, der immer noch denkt das ich ein Bürokaufmann bin. Nein, ich werde nun eine gerechte Strafe von einem Mann empfangen, der seine Tochter verlor weil er den Fehler machte und sie einkaufen schickte. Langsam drehte ich den Türknauf. Ich trat mit erhobenen Händen hinaus worauf sich dutzende von Waffen auf mich erhoben. Ich glaube dass das, das mutigste war das ich in meinem Leben tat. Ich sah rüber zu den Polizisten die die Menschen im Zaun hielten und beobachtete, das sich einer befreien konnte. Es war Hasim. Er rannte auf mich zu und hatte seine linke Hand hinter seinem Rücken. Als er sie hervorholte bemerkte ich das es ein Messer war er sprang mir entgegen und stieß es mir irgendwo hin. Ich weiß nicht wohin, ich bemerkte nur das es schwarz wurde. Und das ich etwas sagte „Danke“. Das war wohl mein einziges Wort auf dieser Erde . Mein ganze Leben habe ich Menschen getötet und mich nie davon abbringen lassen. Und doch bewegte mich etwas dazu hinaus zu treten. Mich einem meiner Opfer zu stellen. Ich weis nicht genau was. Aber ich glaube man nennt es Gewissen.

    ENDE

  2. #2
    Grinsekatze_148
    Gast Avatar von Grinsekatze_148

    AW: Kurzgeschichte

    mhm.... diese geschichte ist sehr traurig... aber gut zu wissen das der mann noch ein gewissen hatte...

  3. #3
    LegolASS
    Gast Avatar von LegolASS

    AW: Kurzgeschichte

    joar..........

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