Fazit - des Lebens - die Geschichte der Menschheit
Eines Tages versammelte der König eines kleinen Landes alle weisen Männer um sich und beauftragte sie, die Geschichte aller Völker aufzuschreiben, möglichst kurz und der Wahrheit gemäß. Die Weisen begaben sich sogleich an die Arbeit und schreiben Tag und Nacht, zwanzig Jahre lang, bis sie zweihundert Bände vollgeschrieben hatten. Das Ganze brachten sie dem König, der unterdes schon fast ein Greis geworden war. Er begrüßte sie freundlich, aber schließlich sagte er zu ihnen: "Ich habe wirklich nicht mehr Zeit genug, um eure ausführlichen Arbeiten zu lesen, so wertvoll sie sind. Ihr müsst sie zusammenfassen. Ich danke euch."
Die weisen Männer gingen davon, und nach einer gewissen Zeit kamen diejenigen, die noch am Leben waren, mit einem Kamel, das mit zwanzig Bänden geladen war, zum König. Dieser war unterdessen schneeweiß geworden, und als er sie sah, wurde er ganz melancholisch.
Und wieder gingen Jahre dahin, bis die paar überlebenden Weisen mit einem einzigen großen Band vor dem König erschienen, der die kurze Zusammenfassung enthielt, die er von ihnen verlangt hatte. Der König war nun schon steinalt und bettlägerig geworden. Als er sie sah, sagte er. "Es tut mir leid um eure Mühe, aber ich bin nicht mehr in der Lage, aus eurer Arbeit Nutzen zu ziehen. Sagt mir aber, wenn ihr das könnt, mit wenigen Worten, was in eurem Buch über die Geschichten unserer Vorfahren steht." Da näherte sich der Priester, der sie anführte, dem König und sagte leise zu ihm: "Majestät! Sie lebten, sie litten, sie hofften und sie starben ..."