Hallo!
Ich mache mal dieses Thema auf weil ich bei einem anderen Thema zu ausführlich wurde.
Also
Ich bin jetzt 30 und als ich 5 1/2 Jahre alt war ließen sich meine Eltern scheiden, da kam ich dann zu meinem Vater zum Glück da meine Mutter krank ist, und mir hätte ihre Erziehung noch mehr geschadet wenn ich noch länger bei ihr geblieben wäre. Das hört sich zwar hart an aber ich durfte früher nicht mit den Nachbarskindern spielen, die durften mich nicht besuchen, sie hatte mich sehr isoliert. Dazu kommt noch dass meine Mutter mit mir auch überfordert war.. naja da sind schlimme Dinge passiert, mehr sage ich nicht dazu.
Es gab auch häufig Streit zwischen meinen Eltern, da wurde dann geschrien und gehauen und rumgebrüllt solange bis jemand heulend in den Keller ging, ich flüchtete mich dann immer zu meiner Oma, die wohnte noch im selben Haus. Aber meine Mutter hatte mich auch gegen sie aufgestachelt.
Ich habe mal gehört die Kindheit prägt für das ganze Leben. Heute habe ich immer noch Schwierigkeiten bei Streit und Konflikten ruhig und sachlich zu bleiben, das hat sich aber schon ein bischen gebessert in den letzten 10 Jahren.
Also mir wurde dieser Terror und Streit ja als normal vorgelebt, was anderes kannte ich ja nicht, das war ja früher fast schon an der Tagesordnung
Ich bin allgemein nervös und unsicher bei fremden Menschen und fühle mich schnell bedroht. Das geht soweit dass es mich hemmt unbefangen und selbstsicher auf fremde Menschen zuzugehen und sie anzusprechen und kennenzulernen.
Sogar bei der Arbeitssuche behindert mich das, da ich mir nix mehr gefallen lasse, und ich an die Decke gehen kann wenn wenn ein Arbeitskollege oder Vorgesetzter oder Chef mal mit mir schimpft.
Schlimm war auch die Scheidung, vor dem Gerichtstermin haben meine Eltern auf mich eingeredet sie sagten "Wenn du gleich zu dem Richter sagst dass du zu mir willst, dann wird alles ganz schön" Im Gericht schickte der Richter dann meine Eltern raus und dann fragte er mich zu wem ich lieber möchte, zu meinem Papa oder zu der Mama. Ich sagte immer nur "zu beiden" und "die sollen sich wieder vertragen" aber der Richter ließ nicht locker und fragte mich immer wieder, da sagte ich dann "zu Papa" nur damit der Richter endlich aufhört zu fragen!
So nach der Gerichtsverhandlung kam ich aber noch nicht sofort zu meinem Vater, ich musste erst noch für ein paar Tage zu meiner Mutter. Auf dem Heimweg heulte meine Mutter die ganze Zeit und machte mir schlimme Vorwürfe weil ich das gesagt hatte!
Als ich dann bei meinem Vater in der Wohnung einzog war alles anders, andere Rituale, andere Regeln und ich hatte auch andere Freiheiten als bei meiner Mutter. Die erste Zeit fiel mir sehr schwer da sagte ich immer "aber bei Mama durfte ich das.."
Gibt es hier Menschen die ähnliches erlebt haben?![]()