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Thema: Weitermachen? Oder...

  1. #1
    Kann Tippen Avatar von RegistrierterMann

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    Weitermachen? Oder...

    Ich hab ein Problem. Ich bitte die Älteren und Erfahreren zu antworten.

    Ich bin seit 4 Jahren mit meine Frau verheiratet. Sie hat eine 9 jährige Tochter aus erster Ehe. Die Tochter akzeptierte mich als Vater(was ja nicht selbstverständlich ist) und hängt auch sehr an mir. Mit meiner Frau lief es auch gut. Alles lief wunderbar die ersten 2 Jahre. Wir hatten schöne Erlebnisse und eine erfüllte Zeit.

    Aber eben seit gut 1 Jahr haben wir jeden 2. Tag massive Streitereien. Sie rastet wegen Kleinigkeiten sehr schnell aus. Ihre Nervenschwäche und die Ausraster von Ihr sind Hinterbleibsel ihrer ersten Ehe und begünstigen dieses auch noch. Eine notwendige Therapie schiebt Sie schon gut 1 Jahr immer wieder auf. Dazu kommt das meine Frau sehr besitzergreifend ist und engt mich so sehr ein . Sie versucht auch teilweise Dominat zu sein, was aber durch mein Gegenhalten immer wieder zum Streit führt. Auf der anderen Seite ist Sie, so unselbstständig und bei Problemen auf mich angewiesen.

    Ich habe sehr viel Liebe und Mühe in die Stieftochter gesteckt. Sie hatte keine leichten Jahre bis 5 und war bis dorthin ein trauriges Häufchen Elend. Man sah wirklich gute Fortschritte bei ihrer Entwicklung. Aber seit sie in der Schule ist, gibts auch nur wiederkehrende Problem mit ihr. Sie respektiert Erwachsene nicht, Sie ist sehr dickköpfig, Sie vergisst immer wieder Regeln, vergisst Hausaufgaben, Sie macht alles kaputt , keine Wertschöpfung, undankbar, um nur einige Dinge aufzuzählen. Auf gut deutsch, ist Sie ein schwer erziehbares Kind geworden, daß sehr anstregend ist und ständige Kontrolle braucht.
    Dazu kommt das ich am ab 15 Uhr auf Sie aufpassen muss, da meine Frau und ich beide versetzt arbeiten. Und auch am Wochenende muss ich Sie meist mitnehmen. Irgendwie schiebt meine Frau alles auf mich ab. Ich bin so nie alleine.
    Auch ansonsten scheint es s das ich die ganze Erziehung übernehmen soll. Strafen sind auch meist mein Angelegenheit.

    Der Haushalt lässt auch zu wünschen übrig. Sehr unordentlich und unsauber. Das stört mich wenn ich nach Hause komme. Meine Frau kocht immer seltener. Scheint so als ob ihr von Monat zu Monat, imme rmehr zuviel wird. Klar werden jetzt einige sagen, Sie arbeitet auch. Klar macht Sie das, aber Sie müsste den Haushalt auch ohne mich machen, da Sie es auch für Ihre Tochter macht. Aber da sieht Sie anscheinend keine Verantwortung.

    Wir haben schon oft über das alles gesprochen, aber es hilft nicht. Die Probleme kommen immer wieder. Das Ergebnis ist, dass ich ziemlich frustriert bin. Alle diese Probleme(ständiger Streit, Einengung, Machtbegehren der Frau, anstregende auf mich abgeschobene Kind) und auch daraus resultierten Gefühlsverletzungen haben dazu geführt das die Lust bei mir in den Keller gesunken ist. Sie will Sex und ist natürlich unzufrieden, was ich auch verstehen kann. Aber helfen kann ich da im Moment nicht, da es wie eine Gefühlsblockade ist.
    Ich schlafe seit gut 4 Monaten kaum mehr mit meiner Frau, weil ich keine Lust auf Sie habe. Es wurde immer weniger, bis zum kompletten Lustverlust. Ich habe keine Probleme mit der Standfestigkeit. Komischerweise habe ich Lust auf andere Frauen. Der Gedanke des Fremdgehen oder was anderes zu suchen, ist auch da. Aber bis jetzt hat mich mein Gewissen davon abgehalten. Aber ich erwische mich immer mehr wie ich anderen Frauen hinterher schaue. Also ist die Lust vorhanden, aber eben nicht auf meine Frau, da Sie für die Probleme steht!

    Meine Frau fragt sich natürlich was los ist. Trotz meiner Hinweise und Erklärungen das ich so nicht mehr weitermachen kann, scheint Sie es nicht zu verstehen. Ich habe auch keine Lust alles 100mal zu wiederholen. Weder bei meiner Frau noch bei meiner Stieftochter. Meine Frau hat sich jetzt die letzten 2 Wochen versucht zu bessern. Scheint so, als ob Sie Angst um die Ehe hat. Sie will zu allem Überfluss noch ein Kind. Aber ich blocke da, da ich es absolut unverantwortlich finde, in so eine Schieflage ein Baby in die Welt zu setzen. Ich denke da denkt meine bessere Hälfte nur an sich. Eventuell solld as Baby ein Notnagel sein. Aber ohne mich!

    Zu Recht, da ich an einem Punkt angekommen bin, wo ich nicht weiss ob es noch Sinn macht, dieses Theater weiterzumachen. Ich entwickle schon Aggressivität. Ich schreie die Tochter teilweise nur noch an, da ich Sie einfach nicht mehr sehen kann. Sie ist mir einfach zu anstrengend geworden. Wer konnte schon ahnen, dass ich die ganze Verantwortung aufgebrummt bekomme. Ich habe ja nicht mal Erziehungsrecht für Sie.
    Ich habe mich sehr zum Negativen entwickelt. Vor dieser Ehe, war ich ein sehr freiheitsliebender und zufriedener Mensch. Jetzt komme ich mir teilweise vor als ob ich im "goldenen Käfig" sitze. Ich habe alles, wovon viele träumen. Geld, schöne Wohnung, hübsche Frau, dickes Auto. Aber was ist das alles wert, wenn man unzufrieden ist. Ich sehne mich nach einem harmonischen Leben und Zusammenleben.

    Was denkt ihr soll ich machen? Ist da noch was zu retten? Ich denke ich liebe meine Frau immer noch. Aber ich weiss nicht ob das noch reicht.
    Ich bin noch unter 40 und könnte jederzeit neu anfangen. Obwohl mich die Kosten einer Scheidung schon irgendwie abschrecken. Ich weiss einfach nicht, wie es weiter gehen soll.

    Neelix65, bin mal gespannt auf deine Meinung ;-)

  2. #2
    Co-Moderator Avatar von Neelix65

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    AW: Weitermachen? Oder...

    Und hier kommt sie ...

    Zuerst mal ... und das REIN Subjektiv und für mich selbst gesprochen: Behalte deine Ansicht über die Frage "Zusätzliches Kind ... noch dazu in der derzeitigen Lage" unbedingt bei!!!!

    Ich weiß noch wie ich mich gefühlt habe, als mein große Schwester mir vor einigen Jahren offenbarte, dass ich (das dritte von vier Kindern; aber der erste Junge) für meine Mutter sowas wie der ... Klebstoff der Beziehung war - damit mein Vater bei ihr blieb!!!

    Gott sei dank bin ich trotzdem ... relativ ... normal geblieben

    Ein Kind zu benutzen ... pardon: auf die Welt zu bringen - damit es die Ehe rettet???
    VERDAMMT unfair dem Kind gegenüber.

    Was das übrige Thema betrifft denke ich :

    • Such dir eine kleine Wohnung oder möbliertes Zimmer. Sobald du das sicher hast,
    • führe ein ruhiges Gespräch mit deiner Frau und bestehe darauf, dass ihr BEIDE zu einer (Paar-)Therapie geht:
      --- DU, weil ich an ein oder zwei Stellen doch das Gefühl hatte "Diese Ansicht könnte eine leichte Nachjustierung vertragen" und weil du das Trauma "Beziehung" verarbeiten musst.
      --- Sie: weil ich denke, dass sie - aus welchem Grund auch immer - geistig-seelisch in die alte Ehe zurückgefallen ist (Da sich dein Beitrag so liest, als wenn dies 'von heute auf morgen' passiert wäre.
    • Sobald bzw. falls ihr es auf die Reihe bringt, begleitet eure Tochter zu zwei Ärzten:
      --- Einem Facharzt (hab leider nicht die Fachbezeichnung parat) der feststellt, ob das Kind eine ADS/ADHS-Schwäche hat (http://de.wikipedia.org/wiki/Aufmerk...tsst%C3%B6rung)
      --- und einem Psychiater, der ihr hilft, das (von mir mal frech unterstellte) Beziehungstrauma ihrer Eltern zu verarbeiten!!!
    • Kauf/Besorg dir das Buch und LESE ES AUFMERKSAM: Männer sind anders - Frauen AUCH (John Grey)
      http://www.amazon.de/M%C3%A4nner-sin.../dp/344216107X


    Mach dir selbst klar, dass im schlimmsten Fall die Scheidung sein muss (übrigens 'reicht' nach deutschem Recht eine dauerhafte Trennung von mehr als fünf (?) Jahren um 'automatisch' geschieden zu werden ... selbst wenn der Ehepartner nicht zustimmt - was Befürchtungen wegen "Rosenkrieg" angeht).

    Mach deiner Frau klar, DASS du dich scheiden lässt / dich trennst, wenn sie nicht mitarbeiten bei dem Versuch herauszufinden WAS lost ist, WARUM es los ist, WER der Auslöser ist und WIE ihr beide es wieder 'hin biegen' könnt.

    Warum sage ich das so ... kurz und bündig?

    Jede Frau fällt immer mal wieder in eine Phase in der sie traurig oder verängstigt ist - egal wie "gut" es ihr auch sonst gehen mag. Dies gilt erst recht nach einer traumatischen ersten Ehe (wenn ich deinen Hinweis richtig lese). Auch ist es möglich, dass du irgendwas 'angestellt' hast, was sie an ihren Ex erinnert und die Ausraster auslöst ... auch wenn dieses "Irgendwas" im Prinzip nicht schlimmes war ... neues Rasierwasser, andere Zigarettenmarke, einen Ausspruch gebraucht der "Typisch mein EX" ist usw. usw.

    Es kann auch sein, dass sie das Problem lösen will aber immer weiter hinein gleitet ... nun braucht sie eigentliche ihren (Ehe-) Partner noch mehr als früher - nur der macht was du im Grunde machst: Er zieht sich in seine "Höhle" zurück (den Grund dafür und warum das Verhalten normal und gesund ist und trotzdem zum Problem beitragen kann ... wird im Buch erklärt ).

    Dadurch gerät sie erst recht in Panic ... und macht das ... was Dich noch weiter von ihr weg treibt ... was dazu führt, dass sie noch verzweifelter wird und Forderungen stellt ...was dich noch weiter treibt ... usw. etc. pp.

    Und - meiner Meinung nach - ist das Schlimmste daran, dass dies deshalb so passiert, weil Männer und Frauen sich oft nicht wirklich kennen (selbst nach vier Jahren Ehe nicht).

    Gleichzeitig sorgt IHR BEIDE dafür, dass eure Tochter nicht mehr weiß wo "Hinten und Vorne" ist. Ich weiß nicht was und wo du arbeitest ... aber stell dir mal folgendes vor:

    In deiner Arbeitstelle - große mittelständische Firma - streiten Firmenleitung und Betriebsrat seit einem Jahr und der Streit wird von Woche zu Woche immer schlimmer ...

    WIE FÜHLST DU DICH als kleiner Angestellter DABEI???


    Dann rechne noch dazu, dass DU Erwachsen bist und somit selbstsicherer als ein normales Kind (welches sie nicht ist durch die 'schlimmen fünf Jahre' und glaube folgenden Fakt: Kinder glauben fast automatisch, dass SIE an den Streiterein der Eltern (mit)schuld sind oder SIE dafür sorgen müssen, "dass Mami und Papi sich wieder lieb haben" - und zwar bis in die Pupertät mit rein. Da hilft auch keine Beteuerung eurer seits - erst recht nicht, wenn das Kind merkt (und das tut es!) dass ihr immer weiter und immer mehr streitet!!!

    Und dann schau dir nochmal das Verhalten deines Kindes in der Schule an (und komm mir bitte nicht mit "Stieftochter" - biologisch oder nicht: Ist sie DEINE Tochter oder nicht?!) ...

    Da Mütter und Väter durchaus eine Art ... blinden Fleck haben können was ihre Kinder betrifft, besteht auch die entfernte Möglichkeit, dass eure Tochter unter einer noch nicht diagnostizierten Entwicklungsstörung (NICHT unbedingt Behinderung) leidet ... die Bekannteste ist das angesprochene ADS oder auch ADHS. Was natürlich die Situation noch verschlimmern würde ...

    Natürlich kann es auch andere Gründe geben ... das aus irgendeinem Grund deine Frau ... aber DAS vergessen wir erst mal.

    Stell dich auf das Schlimmste (Scheidung oder Trennung) ein und arbeite (Therapie von Vater, Mutter und Kind) auf das Beste zu: der Wiederherstellung eurer Ehe und einem harmonischen Familienleben.

    Toi Toi Toi
    Tschüssikovsky Neelix65
    ===================

    ERSTENS
    kommt es anders und ZWEITENS als man denkt!;)

  3. #3
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    AW: Weitermachen? Oder...

    Danke Neelix65
    Du hast mir ein paar neue Ansichten verschafft, die man wenn man in so einem Strudel ist, nicht mehr sieht.
    Ich denke auch, kein neues Kind und einfach mal Distanz bekommen(andere Wohnung). Das hilft erstmal jedem.
    Vor allem ich muss ich die Aggressionen wegbekommen. Sie muss unbedingt ihre Probleme der erste Ehe bei einer Einzeltherapie wegbekommen. Dann zusammen in eine Paartherapie. Und ich würde zur Therapie gehen, wenn alles scheitert. Dann hilft das einem die Sache zu verarbeiteten und wieder frei im Kopf zu sein. Wie Du schon sagtest, ich hab wahrscheinlich schon ein kleines Trauma abbekommen.

    5 Jahre könnte ich nicht warten, mit der Scheidung. Das ist ja Folter. Wenn Sie mitspielt, dann kann man sich realtiv schnell scheiden lassen. Aber soweit möchte ich im Moment nicht denken. Obwohl mein Verdruss schon gross ist.
    Aber wie Du schon geschrieben hast, ist mein Verhalten ein normaler Vorgang, dass eventuell in einer Paartherapie wieder verschwindet. Jetzt schwer zu glauben, aber ein Versuch ist es Wert.

    Was das Kind anbetrifft. Klar ist Sie meine Tochter. Das Problem ist, dass Sie so gar nichts von mir hat. Das sehe ich jetzt erst wo Sie etwas älter ist. Damit meine ich natürlich nicht Aussehen. Charakterlich, ist Sie eigentlich das genaue Gegenteil von mir. Das macht es nicht einfacher in so einer Situation. Aber das Kind ist hier nur Opfer und die Aggressionen die ich ihr gegenüber bekommen habe, sind nur das Resultat der Beziehungsmüdigkeit.
    Das mit dem ADS oder ADHS kann zutreffen und bin ich auch am Abklären mit einem Psychologen.

    Glaub mir ich bin auf alles gefasst. Einfach wird das alles nicht. Ich war vorher lange Zeit alleine. Nur die 4 Jahre Familienleben, haben mich an 2 Menschen gebunden. Wenn die wegfallen, falle ich auch in ein Loch. Auf der andernseite wäre es auch eine enorme Erleichterung.

    Jetzt werd ich mir das Buch mal beschaffen. Das Ding schadet auf keine Fall.
    Gruss

  4. #4
    Co-Moderator Avatar von Neelix65

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    AW: Weitermachen? Oder...

    Ob Sie mit einer Einzeltherapie anfängt oder es sinnvoller ist gleich mit einer Paartherapie anzufangen sollte der Therapeut im Gespräch mit euch beiden besprechen.

    Ich halte es 'im besten Falle' für möglich, dass einige deiner Wesensarten oder irgendwas anderes - jedes für sich oder in Kombination - als Auslöser für ihr Verhalten des letzten Jahres diente. Herauszubekommen WAS das ist gelingt meist besser wenn alle Beteiligten anwesend sind ... da einiges davon unterbewusst bzw. durch direkt Betroffenen nicht wahrnehmbar (aber durch einen außen Stehenden sehr wohl) ist. Auf gut Deutsch: Evtl. ist sie sich nicht mal selbst des/der Auslöser bewusst.
    Tschüssikovsky Neelix65
    ===================

    ERSTENS
    kommt es anders und ZWEITENS als man denkt!;)

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