SPD - Burka-Verbot auch bundesweit denkbar
http://www.focus.de/politik/weitere-...id_596452.html
Nach Ansicht von Sebastian Edathy, Innenexperte der SPD im Bundestag, ist ein bundesweites Burka-Verbot im öffentlichen Dienst denkbar. Die Regelung sei jedoch in der Praxis kaum von Bedeutung, so Edathy.
Moment! Moment … da versteh ich was nicht:

München - Die SPD hat sich in ungewöhnlich deutlicher Form gegen ein Kopftuchverbot ausgesprochen. In einem Positionspapier, das die Bundestagsfraktion auf ihrer Klausurtagung am Freitag in Magdeburg einstimmig beschloss, heißt es, 'Verbotsdebatten über Kleidungsstücke' lösten keine Probleme.
Wenn ich das richtig sehe … könnte man also auch sagen: Die SPD ist GEGEN ein Verbot von Knirpsen® aber FÜR ein Verbot von ausgewachsenen Regenschirmen? … AHHHHhhhh – JA!

OK: Spass beiseite! Erst mal noch einige Fakten. Man könnte sagen das ist der Stein des Anstoßes:
Verschleierung – Wo die Burka keinen Platz hat
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeit...rbot-frankfurt
Eine Frau marokkanischer Abstammung will nach der Babypause wieder arbeiten gehen – von jetzt an aber mit Burka. Ihr Arbeitgeber, das Bürgeramt Frankfurt, will davon nichts wissen. Und schon ist sie wieder da: die Debatte um die Burka
Natürlich sind sich die Parteien hier nicht einig … kein Problem – wir leben in einer Demokratie … da darf man das . Interessant sind aber zwei Meldungen in Bezug auf ein generelles Burka-Verbot:

Grünen-Chef zum Burka-Verbot: "Wahre Probleme lösen anstatt pauschalisieren"

http://www.stern.de/politik/deutschl...n-1650098.html
... Auch Özdemir sagte: "Eine Vollverschleierung in der öffentlichen Verwaltung kann ich nicht gutheißen, und sie wird auch von der übergroßen Mehrheit der Muslime abgelehnt." Eine vertrauensvolle Kommunikation sei kaum möglich, wenn man sein Gegenüber nicht ins Gesicht sehen könne.
Islamisches Gebot – Muslime unterstützen die Stadt Frankfurt im Burka-Streit
http://www.abendblatt.de/vermischtes...ka-Streit.html
Frankfurt/Main. Im Streit über ein Burka-Verbot im Frankfurter Bürgeramt erhält die Stadt weiter Rückendeckung der Muslime: Die islamische Religionsgemeinschaft Hessen empfahl einer 39-Jährigen, die vollverschleiert arbeiten will, nicht zu übertreiben. Der muslimischen Frau sei zwar geboten, sich in der Öffentlichkeit bis auf Hände, Füße und Gesicht zu bekleiden. Eine Burka sei aber kein islamisches Gebot, das Tragen eines Kopftuchs genüge den religiösen Kleidungsvorschriften, sagte der Gemeinschafts-Vorsitzende Ramazan Kuruyüz am Mittwoch in Frankfurt.
Sehr interessant im Beitrag: Von Kopftuch bis Burka

Ich war mir gar nicht über die verschiedenen "Stufen" der muslimischen Verschleierung im Klaren. Aber es begann ja gar nicht mit Kopftuch oder Burka. Es ging ja schon viel früher los:
In Deutschland tut man sich seit mehr als 15 Jahren schwer mit religiösen Symbolen im öffentlichen Raum. Seitdem das Bundesverfassungsgericht im Mai 1995 mit seinem "Kruzifix-Urteil" das Bild des Gekreuzigten in Schulen als einen Verstoß gegen das Grundrecht auf negative Glaubensfreiheit bezeichnete, ist die Diskussion inhaltlich immer schärfer geworden.
Wiki: Kruzifix-Beschluss
Das Gericht sah die durch das Grundgesetz uneingeschränkt gewährte Religions- und Glaubensfreiheit der Schüler aus Art. 4 GG verletzt, hier die sog. negative Glaubensfreiheit. In diese dürfe der einfache (Landes-)Gesetzgeber nicht im Rahmen sonst oft vorhandener Grundrechtsschranken eingreifen. Darüber hinaus hob das Gericht hervor, dass der Staat nicht nur eine religiöse Neutralitätspflicht aus der Verfassung habe (Art. 4 GG und Art. 140 GG, Art. 137 Abs. 1 Weimarer Reichsverfassung). Er könne sich vielmehr nicht selbst auf Religionsfreiheit oder eine bestimmte Weltanschauung berufen (hier also die christliche), da ein Staat als solches weder einer Religion angehören, noch Grundrechte für sich in Anspruch nehmen kann.
Wiki: Negative Religionsfreiheit
Negative Religionsfreiheit ist die Freiheit eines Menschen, zu keiner oder nicht zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft zu gehören bzw. eine solche verlassen zu können und auch nicht zu einer Teilnahme an kultischen Handlungen, Feierlichkeiten oder sonstigen religiösen Praktiken gezwungen oder genötigt zu werden. Dazu gehört auch die Freiheit, die persönlichen religiösen/weltanschaulichen Überzeugungen nicht zu offenbaren, wie auch das Recht, Eidesformeln in einer religiös/weltanschaulich neutralen Form abzulegen.
Wisst Ihr? ... Ich habe mal in einem SciFi-Roman gelesen Deutschland sei eine "Alles-verboten-Gesellschaft". Das bei uns alles was nicht ausdrücklich erlaubt sei … verboten ist. Ich kann mir nicht helfen – ich muss diesem (amerikanischen) Autor Recht geben. Wir Deutsche können wirklich nicht ohne VERBOTE auskommen! Bei allen Meldungen über Gerichtsurteile (Strafverfahren und Sozialgerichte – Hartz IV – ausgenommen) dreht es sich doch zum überwiegenden Teil darum, dass etwas verboten ist und bleiben soll oder ab jetzt verboten werden soll, falls es das noch nicht war. Seltenst hört man davon, dass etwas das noch nicht verboten ist erlaubt sein oder bleiben sollte.

Warum ist das so? Was ist der Grund, dass wir alles gerichtlich oder gesetzlich geregelt haben wollen (es sei denn wir regen uns darüber aus irgendwelchen Gründen (Finanzen, Gläserner Mensch, Ausweis) auf)? Warum hört man nicht von Schlagzeilen dieser Art:
"Christen und Muslime einig – Kopftuch/Burka wer will, sonst nicht"
oder
"Kruzefix durch gelebte, demokratische Wahl innerhalb der Klasse weiterhin an der Wand"
oder
"Kopftuch? Na und?!"
oder ähnlich positiver Natur? Ich mein … seien wir doch mal EHRLICH:

Was befürchten die Burka-Gegner eigentlich? Dass die entsprechenden Damen Gewehre darunter verstecken könnten? Also wirklich! Wenn mich eine Kugel durchs Herz trifft … welchen Unterschied macht es ob das eine AK-47-Kalaschnikow-Kugel oder eine Kaliber.22-Derringer-Kugel war?

Einen Derringer kann eine Frau unter jedem Minirock verstecken!!!