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Thema: Depressionen

  1. #1
    Gega
    Gast Avatar von Gega

    Depressionen

    Hallo, liebe Hilfe-Forum Community.

    Ich möchte nicht groß viel über mich erzählen, worauf vielleicht Personen auf mich im Internet stößen könnten.
    Ich erzähle hier hauptsächlich Dinge, die keine Person in meiner Bekanntschaft weiß.

    Nun denn, vorab kann ich sagen das ich 18 Jahre alt bin und bei meiner Mutter wohne, von Montag bis Freitags besuche ich ein Internat was mich um meine Zeit raubt. Am Wochenende möchte ich nur meine Ruhe haben, was wiederrum meine Mutter nicht einsehen möchte. Wenn sie beispielsweise mal Essen fahren möchte oder sonst wohin, lehne ich meistens dankend ab. Zu mir kann ich vieles erzählen. Die Gründe wieso ich von der Woche immer so geschafft bin, dass ich im vornherein Probleme besaß und immernoch besitze mit anderen Menschen zu kommunizieren. Diese spiegeln sich aber wieder von meiner Kindheit wieder. Ich kann mich nicht mehr 100% daran erinnern, jedoch kenne ich gewisse Erzählungen wie es abgelaufen sein soll. Mein Vater ist bis heute ein starker Alkoholiker und wohnt nicht mehr bei uns in der Nähe. Von meiner Schwester bekam ich immer erzählt, dass früher als ich noch nicht richtig denken konnte vieles in der Familie passiert ist. Streitigkeiten zwischen meinen Schwestern, Vater und Mutter die relativ heftig sind, nicht aus gewöhnlichen Familienstreitsgründen sondern einfach daraus das meine Mutter damals nicht ganz durchgesehen hätte.
    Ich würde grob einfach mal sagen das sie bis heute nie dazu bereit war richtig eine Familie groß zu ziehen. Da mein Vater selbst schon immer starker Alkoholiker war, kann man es sich ja auch relativ ausmalen was passierte.
    Meine Mutter wurde oft geschlagen von ihm, sie war verzweifelt, lies das an die Kinder aus.

    Meine Brüder und ich waren damals zu klein um zu verstehen. Meine Schwester hingegen die schon ein wenig älter war, musste sich um uns, die Brüder, kümmern. Aus der ganzen Entwicklung raus entstand halt, das meine Familie ein gestörtes Verhältnis untereinander besitzt. Keiner vertraut zu 100% niemanden. Es wurde gelogen, betrogen, beklaut usw. man wusste selbst nicht mal mehr wen man trauen kann, was bis heute relativ anhält und zwar im gebrochenen Sinne. Um das näher zu bringen würde ich glatt sagen dass es keine Familie mehr ist, sondern eher so eine "Wir akzeptieren uns" Gemeinschaft. Es sind bisher alle ausgezogen aus der übrig gebliebenen Familie.
    Mein einer Bruder (21) wohnt zurzeit in ein betreutes Wohnen, wird vom Amt "ernährt". Meine Schwester meine er macht sich jetzt endlich, aber sonst kann ich nur davon reden dass er 100% an Depressionen leidet und nie was auf die Reihe kriegte. Er brach damals die Schule ab, hat nur ein schlechtes Hauptschulabschluss, ohne Zukunftsperspektive. Er nahm früher oft Drogen als ich 12 war. Ich bekam vieles mit, wie zerstört die Familie eigtl. ist. Meine Mutter scherrte sich noch nie um uns. Sie kochte zwar für uns, machte unsere Wäsche usw. aber von ihr ein "Ich habe dich Lieb" bekam man nie.
    Mein anderer Bruder (19) wohnt zurzeit immernoch bei mein Vater. Er dümpelt rum, zwischen den Ämtern, meint er hat grad Ausbildungspause (als Florist) aber glauben schenken, würde ich nie jemanden zu 100%. Mit 14 bekam er aus psychischen Stress Ganzkörper Haarausfall. Er hat Probleme zu kommunizieren, Schlafprobleme, Depressionen ...
    So in etwa zieht sich meine ganze Familie hindurch. Und ich habe alles mitbekommen.

    Das war dann wohl anscheinend der Grundstein für meine Depressionen, welche mich Tag für Tag plagen, ob geistig bemerkbar oder nicht. Wenn ich manchmal drüber nachdenke merke ich wie mein Alltag durch die Depressionen beeinflusst ist. Manchmal denke ich mir, ich bin nur ein ganz normaler Mensch, aber andererseits zweifel ich an mir selbst. Ob ich mir selbst vertrauen kann, ob ich überhaupt noch ich bin. Manchmal denke ich wirklich drüber nach ob ich noch ganz bei Sinnen bin. In Punkt Gefühle ... ich kann kaum Gefühle zeigen. Ich tue manchmal Dinge wo ich denke das wäre in diesen Moment normal, Angewohnheiten wie lachen. Aber der Gefühl zu lachen, ist nicht da, jedenfalls nicht echt, wie künstlich. Wenn jemand aus meiner Familie starb, oder jemand der mir nah stand. Ich konnte nie weinen, ich saß nur da und dachte drüber nach. Und genau dieser Punkt schmerzt unteranderem auch in meiner Seele. Eine verstorbene Person die ich respektiert hatte, ich kann nicht weinen ... nicht trauern. Wenn man davon ausgeht war ich auch von anfang an in der Schule nie der "coole" Typ ... ich wurde ausgelacht, gehänselt. Das zog sich bis zur 8ten Klasse hin, als ich dann eine gewissen Person kennenlernte die meinte das ich mehr aus mir machen sollte, mir den Weg wies. Diese Person erkannte in mir mein wahres Ich. Dadurch änderte ich meine Persönlichkeit, fing an Jeans zu tragen, einen Style zu entwickeln, mir regelmäßiger die Zähne zu putzen, mich zu waschen. Früher trug ich aus Gewohnheit, aus Depressionen, aus keinen eigenen Ich nur Klamotten die mir mitgebracht wurden, mir war es egal was ich trug. Ob es Dinge waren die peinlich aussahen oder nicht, mir war es egal. Ich wollte nur meine Ruhe haben. An mangelnde Hygiene hing es auch, hatte meine Haare nie gewaschen, die Zähne nie geputzt oder unregelmäßig. Ich zog mich völlig in mich zurück. Mein damaliger Stiefvater sagte oft zu mir, weil ich oft am Computer saß: "Aus dir wird nichts, du sitzt doch nur am Computer". Diese "Sucht" wie sie viele bezeichnen an den Computer, wurde mir oft an den Kopf geschmissen. Ich kann heute sagen es ist keine Sucht, es ist ein Mittel um mich von der Realität abzulenken. Der Computer hilft mir fehlende Erfolge zu sammeln, welche mein Selbstbewusstsein für kurze Zeit steigern lässt. Es hilft mir, mich menschlicher zu fühlen. Ich sehe keine Abhängigkeit im Computer, es ist bloss eine Überbrückung der Depressionen. Eine Ruf nach einen Ausweg aus dieser "Hölle".

    I-wann als ich in der 9ten Klasse war, merkte ich dass dies was ich tue nicht das richtige ist. Es ist falsch, mein Leben einfach hinzuschmeissen, auch wenn ich Depressionen besitze die behandelt werden müssen. Auch wenn fehlende Liebe und Zuneigung aus meiner Familie fehlte. Ich muss mich zusammenreißen und was unternehmen! Als Weg nahm ich 3 Monate lang die Schule zu schwänzen. Ich fing Briefe ab sowie Anrufe ab, ging von Morgens bis Nachmittags raus, als ob ich zur Schule gehen würde aber ich ging eigtl nur jeden Tag zum nahelegenden Kanal und saß mich dort hin, sah zu wie ein Boot nach den anderen von links nach rechts schippte.
    Nach 3 Monaten fing ich an zum Jugendamt zu gehen, regelmäßig zu jeder Öffnungszeit. Ich habe oft mit meiner Ansprechperson gesprochen und es dazu ausgehandelt das ich auf ein Internat darf, vom Jugendamt bezahlt.
    Nun kam ich aufs Internat, in die 9te Klasse mit wenig Vorwissen. Ich kämpfte mich durch und sitze nun in der 10ten Klasse im Abschlussjahr der Realschule. Ich stehe zwar nicht schlecht, aber auch nicht sehr gut. Was ich aufjedenfall weiß das ich von vielen Lehrern gesagt bekomme, das ich talentiert bin. Sogar sehr, dass ich Mathematik "studieren" sollte soweit möglich, weil mein Mathematiklehrer meinte ich hätte eine unmenschliche Phantasie. Meine Kunstlehrerin meint ich wäre feinmotorisch begabt. Aber dass alles relativ umsonst, weil ich immernoch weiß ich kann mehr raus holen.
    Wieso sollte ich mich mit einen Realschulabschluss zufrieden geben, weil ich in Deutsch (Vorprüfung verfehlt) 4 stehe und Englisch (durch fehlendes Vorwissen) 4 stehe? Soll ich deswegen kein Abitur machen können? Zurzeit kämpfe ich um die einzelnen Noten um den Erweiterten zu bekommen. Das Problem ist, auch wenn ich den Erweiterten kriegen würde. Ich würde es nicht schaffen, weil um erlich zu sein die Depressionen mich auffressen. Ich kann mich oft zurückhalten, zu mir selbst sagen und in mich gehen "Du schaffst das, denk nicht dran was war sondern was vor dir liegt" aber wiederrum zerfressen einen dann nicht die Gedanken, sondern die Gefühle von Niedergeschlagenheit, die man nicht beeinflussen kann. Von fehlender Motivation und hauptsächlich der Gedanke zu Wissen, das absolut keine Person es gibt, die an einen denkt, man Spott und List von jeder Seite des Lebens erfährt.

    Manche würden sich jetzt Fragen wieso ich das hier schreibe ... es ist einfach ein Weg um Druck rauszulassen, um sich abzulenken.
    Es sind viele Dinge die ich noch aufschreiben könnte, aber die Zeit reicht nicht. Wenn ich jetzt auf die Uhr schaue ist es wieder 3:05 Uhr. Genau der Zeitpunkt wo ich nur für mich allein bin, ich nachdenken kann. Der einzige Zeitpunkt, wo ich mich von der Realität abwende und in mich gehen kann und genau soetwas verfasse, wie es hier im Text steht.
    Wortwörtlich, man lebt hinter einer Maske.

  2. #2
    Co-Moderator Avatar von Neelix65

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    AW: Depressionen

    Hallo Gega,

    ich weiß nicht ob du eine Antwort erwartest ... deshalb nur mal eine Frage:

    Bist du in einer (gesteuerten) Therapie? Ich habe den Eindruck beim Lesen bekommen, dass du - was du bisher erreicht hast - alleine erreicht hast ... sicher das Jugendamt hat mitgeholfen, das Internat dich unterstützt ... aber DU hast den ersten Schritt gemacht, DU bist auf die Idee gekommen an deinem Leben etwas zu verändern, DU hast den "Plan" gefasst wie das geschehen könnte.

    Ich bin nicht sicher, ob du eine (schulmedizinisch) "richtige" Depression hast - die behandelt werden muss (Therapie und Medikamente) - oder ob das was du für Depressionsschübe hältst 'nur' Traurigkeit über dein bisheriges Leben ist ... ich bin nicht dazu ausgebildet eine entsprechende Meinung zu äußern .

    Vieles von dem was du erzählst, kann ich aus eigenen Erfahrungen nachvollziehen ... wobei ich zugebe, dass der Akloholismus meines Vaters nicht in Handgreiflichkeiten ausartete. Aber auch ich hatte Phasen (so zwischen 16. und 30. Lebensjahr) in denen ich dachte/bewusst wurde dass ich keinen Vater im eigentlichen Sinn hatte ... einen Erzeuger: Ja - Vater: Nein.

    Auch gehörte meine Mutter zu den Menschen, die nie die Verantwortung für ihr Leben oder ihre Entscheidungen übernehmen ... nicht ohne darauf hinzuweisen, dass sie dies machen oder das sagen weil "Die Eltern ...", "Die Nachbarn..." oder "Die Erziehung..." sie dazu zwängen. Auch heute kann ich mit Menschen, die "jede Verantwortung von sich weisen" nichts oder noch weniger anfangen ... aber:

    Irgendwann, fing ich an, mir das Ideal eines Vaters oder einer Mutter vorzustellen, versuchte es real zu halten und dann diesem Bild nachzueifern ... ich besorgte mir die Informationen, die Lehren, die Ideale die dazu notwendig waren aus allen möglichen Quellen ... auch einigen, die man allgemein nicht für so was heranziehen würde ... z.B. Star Trek, Unterhaltungsfilme, Romane u.d.gl.

    Im Moment bewundere ich dich für die von dir bereits gezeigte Stärke und Kraft - und wünsche dir noch viel mehr von Beidem, so dass du irgendwann zurückblicken und sagen kannst "Das ist GUT. Das habe ICH geschafft. Das ist was ich BRAUCHE. ... Mein Leben ist gut!"

    Bis demnächst
    Neelilx
    Tschüssikovsky Neelix65
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  3. #3
    Gega
    Gast Avatar von Gega

    AW: Depressionen

    Nein, ich bin in keiner gesteuerten Theraphie oder sonstiges. Im Internat habe ich auch schon mit einen Pädagogen geredet und ihn gesagt das ich denke unter starken Depressionen zu leiden (Ich bin kein Psychiater deswegen sage ich lieber mal vorsichtig, "ich denke das ich Depressionen habe").
    Durchaus habe ich bisher alles alleine geschafft, bisher was ich geschafft habe bin ich durchaus auch stolz auf mich aber mir geht es eher darum das ich weiß das ich mehr drauf habe als die zurzeitigen Noten es beweisen, das ich, was mein Schulleiter auch immer gesagt hat, einer mit Abidenken bin und es auch schaffen kann. Das Problem ist halt das ich ohne Theraphie etc. nicht mehr weit kommen werde, zumal die volle Konzentration im Gymnasium schon ein Vorteil wäre, was ich in meiner zurzeitigen Lage nicht möglich ist. Ich denke das es nicht möglich ist, weil ich zurzeit schon Probleme besitze. Es gibt gewisste Phasen meine Motivation bis auf den 0 Punkt sackt. Das Problem ist halt das dies mein letztes Jahr ist, wenn es um Realschule geht. Und genau in diesen Punkt kommt meine Angst auf dies alles nicht bewältigen zu können.
    Ich hatte beispielsweise im Internat mal eine Person, mit der ich auch mal dieses Thema kurzzeitig angesprochen habe. Diese Person wusste das ich Depressionen (zu denke) zu besitzen und hat es scharmlos ausgenutzt. Sie hat mich bewusst mit allen möglichen Mitteln runtergemacht, bis es letztendlich dazu kam das ich Probleme dabei hatte beim Frühstück mein Glas festzuhalten, weil ich gezittert habe.
    Ich habe heute noch öfters Zucken von Muskeln, merke oft wie ich viel zu übermüdet bin und meine 10-12 Stunden schlaf brauche um wirklich ausgeschlafen zu sein, diese aber nur am Wochenende nachholen kann.
    Es ist auch so das ich kaum Zwinker mit den Augen, manchmal denke ich mir ob ich kein Reflex mehr dazu habe was ich durchaus manchmal merke das ich aus Gewohnheit Zwinker. Ich zwinker kaum oder sogut wie nie, das haben schon viele aus meiner Internatsumgebung gemerkt, sowie ich viel lächle, aber kaum lache.

    Ich glaube zu denken das ich durchaus Depressionen besitze, welche mich regelrecht oft zermürben oder ob ich durch den Gedanken selber das ich denke, wie du schon gesagt hast, durch den Gedanken das ich so vieles schlechtes im Leben erlebt habe mir vormache zu glauben ich hätte Depressionen und mich damit selbst zu belaste. Ich weiß es nicht, ich weiß bloss das etwas nicht glatt läuft und ich oft drüber nachdenke.

  4. #4
    Co-Moderator Avatar von Neelix65

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    AW: Depressionen

    Weißt du Gega, wenn ich deine Texte lese, habe ich manchmal das Gefühl, dass du evtl. "hochbegabt" bist / hohen IQ hast. Das könnte natürlich mit ein Grund sein, warum du oft so niedergelschlagen bist (um es mal anders als "depressiv" auszudrücken). Da dir - wenn ich deine Lebensgeschichte richtig verstehe und deute - aber die Denkmuster und Methoden/Mechanismen fehlen um mit Enttäuschungen, Ereignislosigkeit und Niedergeschlagenheit umzugehen ist es für mich verständlich, dass du eine Krankheit annimmst zu haben.

    Hast du schon mal daran gedacht, dies von Fachleuten (Psychiater, Psychologe, Neurologe) klären zu lassen? Oder auch mal checken zu lassen, ob es nicht für einige deiner Probleme körperliche Ursachen gibt ... hier denke ich besonders an deine Müdigkeit oder die "Unfähigkeit" zu Blinzeln?

    Ich frage das, da ich beispielsweise ein Mensch bin, für den Unwissenheit das schlimmste aller Übel ist, und zwar in jeglicher Form:
    - Unwissenheit im Sinne von Nicht-Kenntnis von Sachverhalten.
    - Unwissenheit im Sinne von Nicht-Sehen wie es weiter geht/gehen kann (Planlosigkeit)
    - Unwissenheit im Sinne von Nicht-Wissen was "Sache" ist.

    Wenn mir z.B. die Augen brennen ... kein Problem, damit kann ich umgehen, da ich die Ursache kenne (trockene Augäpfel - wenn´s zu schlimm wird: Augentropfen und fertig!) ... aber ich habe auch ein häufig auftretendes, pulsierendes und schmerzhaftes Pochen in den Zehen ... und bisher hat kein Arzt herausgefunden was es ist - DAS macht mich "kirre" (auf Deutsch: sehr besorgt) ... weil ich in dem Bein eine Thrombose habe, Diabetiker bin ... und bei beiden eine gewisse Gefahr besteht, das das Bein amputiert werden müsste wenn es zu schwerwiegenden Erkrankungen kommt.

    Alles in allem ist also für mich am schlimmsten, dass ich den Grund für diese Schmerzen nicht kenne. Also bin ich ein Mensch, der mitunter den Ärzten so richtig auf die Nerven gehen kann - bis ich eine befriedigende (auch wenn unschöne) Erklärung für meine Beschwerden habe ... was würdest du sagen bist du für ein Mensch? Möchtest du WISSEN was (in dir / mit dir) los ist? Oder reicht dir das was du dir zusammengereimt hast?

    (hihi ... ´tschuldigung, aber muss grad an "Brokolie" denken ... Pardon: "Lt. Reginald Barcley". Ist eine Filmfigur aus Star Trek. Der Typ hat jede Krankheit, die er sich vorstellen kann ... oder von der er hört. Bis dann ein Arzt ihn untersucht, der natürlich nichts findet ... Problem ist nämlich: Selbst-Diagnose funktioniert nicht/nur SEHR schlecht ... Sorry, wollte mich nicht lustig über dich machen! )
    Tschüssikovsky Neelix65
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  5. #5
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    AW: Depressionen

    Hmm ... dadurch das man evtl. "hochbegabt" ist niedergeschlagen sein? Daran hätte ich nie gedacht, aber um den Punkt ärztliche Unterstützung um erlich zu sein kam ich nie dazu. Ich hatte schonmal als ich das erste mal mit dem Jugendamt Kontakt aufgenommen habe über mein depressives Verhalten gesprochen.
    Jedoch kam ich nicht dazu es ihn zu sagen oder drauf aufmerksam zu machen, sondern ich wurde von meinen damaligen Ansprechpartner beim Jugendamt selbst drauf aufmerksam gemacht da, wie er meinte, "depressive Züge" vorweise. Dann habe ich ihn natürlich auch ein bisschen erzählt was mich damals in der Zeit ziemlich belastet und was davor geschehen war. Mir wurde gesagt dass das Gesundheitsamt kontaktiert wurde ... aber als ich dann aufs Internat kam war niemehr die Rede davon, zumal mein Ansprechpartner sein Amtsort gewechselt hat und ich eine neue Person zugeordnet bekommen hatte, die absolut nichts von mir wusste. Bald habe ich mit dieser Person ein Gespräch mit meinen Schulleiter und dann werde ich sicherlich mein Problem nochmal erläutern, dass ich der Meinung bin dringend ärtzliche Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen. Das größte Problem ist halt, diese Beamten stehen ja immer unter Zeitdruck und dadurch das ich vom Internat komme mein Schulleiter ein festen "Fahrplan" hat, ist kaum bzw. nie Zeit, da meist Termine über Termine geschlagen werden. Und genauso sieht es mit den Psychiater aus. Als ich mich mal im Internet erkundet habe, gab es Kommentare wie "das dauert bis zu 1 Jahr bis man sein erstes Gespräch haben kann". Als ich das auch mal mit meinen Schulleiter durchgesprochen habe, wurde mir gesagt das der örtliche Psychiater viel zu überlastet ist.

  6. #6
    Co-Moderator Avatar von Neelix65

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    AW: Depressionen

    Hallo Gega, na ja ... das mit den Beamten überrascht mich nicht wirklich ... habe da nach mehr als sechs Jahren Hartz IV genügend eigene Erfahrungen. Ohne jetzt gehässig werden zu wollen: Beamte denken nach 08/15 (oder auch "Schema F") und solange alles seine geordnete Bahn hat lassen sie es dabei ... und natürlich spielt auch die jeweilige Persönlichkeit des Beamten mit eine Rolle - da gibt es wie überall "Fließbandarbeiter" wie Leute die sich wirklich in einen Fall reinhängen und Fantasie entwickeln um Probleme zu erkennen, vorher zu sehen und diese zu bekämpfen. Im Endeffekt kommt es auf DICH an ob das Amt für dich das Optimale erreicht. D.h. hingehen und mit ihnen reden, sich von ihnen nicht hindern lassen (wenn z.B. die Termine erst in ein/zwei Wochen sein können) und fragen, fragen, fragen - und zwar immer wieder ... bis sie dir helfen (und sei es nur, damit du mit dem Fragen aufhörst) ... funktioniert bei mir in zufriedenstellendem Maße

    Das selbe gilt natürlich für den Leiter des Internats. Hinzu kommt, dass sich diese Personen (der Leiter und die Beamten) sich jeweils einem Vorgesetzten gegenüber rechtfertigen müssen ... daher kann es leider oft vorkommen, dass sie nicht von selbst aktiv werden, Fantasie entwickeln und sich mit dem Offensichtlichen zufrieden geben.

    Was den Zusammenhang zwischen "Hochbegabung" und 'schlechter Laune'/Niedergeschlagenheit/Depression betrifft...

    Ich habe in der Vergangenheit oft gelesen, dass solche Kinder schwer zu "entdecken" sind, da man sie (ironischerweise) ehr für 'unterbemittelt' oder faul hält. Aber immerwieder kam es vor, dass solche Kinder später als überdurchschnittlich intelligent oder begabt (muss ja nicht das selbe sein) erkannt wurden ... und dann war klar, dass vor auftretendes "rebellisches Verhalten", "Null-Bock-Einstlellung" oder 'Dummheit' sich als Unterforderung herausgestellt hat. Da diese Kinder also z.B. schnell den Lernstoff kapierten, brauchten sie sich nicht anzustrengen, daher war der Unterricht ehr langweilig, was dazu führte, dass sie sich ... 'daneben benahmen' und einen entsprechenden "Stempel" aufgedrückt bekamen ... da ja auch nicht jeder Rabauke ein Genie ist!

    Ich könnte mir also vorstellen, dass du entweder sehr intelligent oder eben auf bestimmten Gebieten eine hohe Begabung hast ... nur ist die dadurch entstandene Unterforderung im übrigen (´tschuldigung für den Ausdruck) Müll deinen Lebens untergegangen. Rechne dazu, dass in deiner Familie grundsätzlich keiner für den Anderen eintrat oder mit ihm fühlte - also "jeder für sich selbst" - multipliziere das mit dem scheinbar auch in deiner Familie vorhandenen, allgegenwärtigen "Du bist nichts wert" und der Möglichkeit, dass du tatsächlich, aber eine leichte, Depression hast ... und es wird klar, dass die aus der Unterforderung geborene Unzufriedenheit sich in Niedergeschlagenheit wandelt und mit Depression verwechselt wird bzw. eine tatsächlich vorhandene noch verstärkt.

    zur Erklärung:

    Ich mache einen Unterschied zwischen hoher Intelligenz und hoher Begabung! Ein Mensch der eine hohe Begabung in manchen Gebieten hat muss nicht unbedingt auch allgemein einen höheren IQ haben! Ich weiß das aus eigener Erfahrung ...

    Vor einigen Jahren, habe ich für eine spezielle Therapie einen IQ-Test machen müssen beim Psychiater. Dieser ergab einen eigentlich normalen IQ von um die 100 (mit der mir bekannten Ausnahme des IQ bei "Räumlichen Vorstellungsvermögen" - dort hatte ich um die 130) ... Trotzdem habe ich - meiner bescheidenen Meinung nach - eine besondere Begabung: Ich denke in Mustern und Prinzipien, und ich erkenne (Verhaltens) Muster ehr als andere Leute in meiner näheren Umgebung.

    So fiel es mir z.B. sofort als ich meinen damaligen Schwiegervater in Spe sah auf, dass er (mittlerweile 'trockener') Alkoholiker war ... warum? Weil ich das selbe Verhaltensmuster, das selbe Sprachmuster, ähnliche Eigenheiten bei meinem Vater beobachten konnte über lange Jahre bis zu seinem Tod (nachdem er vier/fünf Jahre davor an Korsakov-Demenz erkrankte - welche i.d.R. vor allem Alkoholiker befällt). Meine damalige Verlobte konnte diesen Zusammenhang nur sehr schwer erkennen ... obwohl sie ihn ihr Leben lang kannte.

    Ein anderes Beispiel: Mein Bruder (meines Wissens nach ein ebenso durchschnittlich intelligenter Mensch wie ich )
    Ich erkenne an ihm zwei besondere (hohe) Begabungen. Zum einen hat er ein Photographisches Gedächtnis was Texte und Zahlen betrifft ... trotzdem kam er in jungen Jahren (8. - 12. Lebensjahr) mit Mathematik nicht gut zurecht ... warum? Da er sich jede Formel fast sofort merken konnte hat er damals nie gelernt eine Formel so umzubauen wie er sie braucht!!! Kannte er die Formel - war alles in Ordnung ... kannte er aber nicht jede mögliche Abänderung - war er aufgeschmissen (Beispiel: Zinsformel - Zinsen (z) = (Kapital (k) x Zisnsatz (zs) x Zeit (t)) / (100 x 360) - wurde aber statt nach den Zinsen nach dem Zinssatz gefragt und alle anderen Daten waren angegeben ... konnte er es nicht ausrechnen).

    Seine zweite hohe Begabung, hat sich erst gezeigt, als er seine jetzige Frau kennen lernte: Er weiß früher als SIE wann sie ihre Periode haben wird oder wann sie einen Migräneanfall bekommt ... Keine Ahnung wie er das schafft - selbst seine Frau ist baff!!!

    Daher mache ICH einen Unterschied zwischen "Hohem IQ/hoher Intelligenz" und "hoher Begabung"
    Tschüssikovsky Neelix65
    ===================

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  7. #7
    Gega
    Gast Avatar von Gega

    AW: Depressionen

    Unterfordert ... hmm also wenn es um Schule geht: Wenn mir eine Thematik Spaß macht und ich Erfolge darin sammeln kann, verfolge ich dieses Fach eifrig, Beispiel: Mathematik.

    Mein Mathelehrer meine ich hätte erst in der 10ten Klasse Mathematik richtig verstanden und ich habe es zu meinen Hobby umgewandelt. Beispielsweise umgehe ich meistens die Vorgaben der Formelsammlung und ich versuche es hauptsächlich nach meiner eigenen Vorstellung nachzuvollziehen sowie die Formeln in der Formelsammlung bildlich zu verstehen. Beispielsweise hat mir mein Mathelehrer die Zinssatzrechnung zur Prüfungsvorbereitung näher gebracht und gesagt, das es ran kommen kann. Ich habe dann gesagt das die Zinssatzrechnung nicht praktisch ist für genaue Angaben zur Berechnung von beispielsweise Bevölkerungswachstum (wann erreicht die Menschheit 7 Mrd. Menschen bei 1,2% Wachstum pro Jahr bei 6,41 Mrd. Einwohner zurzeit). Ich habe dann auch gemerkt das die Rechnung durch die Zinsrechnung nur ungenau ist ... die Antwort war 7,05 Mrd in 8 Jahren und ich habe mir dann gedacht wieso 7,05 Mrd? Man will doch genau wissen wann dieser Zeitpunkt eintritt, also habe ich die Stunde mich hingesetzt und im Endeffekt hatte ich eine Formel wo der Lehrer meinte, dass diese Rechnungsmöglichkeit schon vorhanden ist: Logarhytmen.
    Das könnte vll. meine Begabung sein, aber ich würde nicht unbedingt sagen das ich unterfordert wäre in der Schule.
    Bestes Beispiel ist Deutsch: Ich kann absolut nicht interpretieren, was in diesen Fach meine größte Schwäche ist, weil ich dadurch falsche Gedankenwege bilde. Genauso sind Fachwörter mir nicht ganz geheuer wie die 4 Fälle.
    Einfach aus den Grund das die Wörter in mir nur blosse Fragezeichen verursachen. Das ist genauso wie in Mathematik in Trigonometrische Berechnungen ... ich sehe es absolut nicht ein mit Hypotenuse, Ankathete und Kathete zu arbeiten ... einfach aus den Grund weil ich den engeren Sinn kenne aber mit den Fachbegriffen nichts anfangen kann und nur Verwirrung in mein Kopf verursachen. Ich kann diese zwar berechnen aber nicht mit den Fachbegriffen.
    Letztes Halbjahr stand ich auch Mathematik 3, jetzt kriege ich nurnoch 1en und stehe zurzeit im 2ten Halbjahr 1,0.

    Aber mal zum Richtigen Thema zurück zu kommen, was könnten Sie mir denn vorschlagen was ich machen könnte um das zu testen? Weil diese "Schein-Depressionen" oder Depressionen oder was mich auch plagt, ist manchmal unerträglich.

  8. #8
    Co-Moderator Avatar von Neelix65

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    AW: Depressionen

    ("Sie"? ... jetzt bin ich verunsichert ... kann ich noch "Du" sagen oder verwirre/beleidige ich ... Sie?)

    Was tun? ... Ich sag mal so: Vor ca. 1.5 Jahren wäre mir aus verschiedenen Gründen eine Depression "recht gewesen" (war sehr niedergeschlagen und hatte Streß mit Amt. Hätte medizinisch gesehen eine Depression vorgelägen, hätte ich damit evtl. meinen Fallmanager zu mehr Engagement anregen können ...). Deshalb fragte ich meine Hausärztin - bei der ich wegen Aggressionsproblemen, Angst zu Verhungern und anderen Kleinigkeiten auch in psychologischer Behandlung bin - an wen ich mich wenden müsse. Sie überwies mich zu einem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie der mich dann untersuchte.

    Wende dich also an deinen Hausarzt, erkläre ihm was mit dir los ist, was du befürchtest und was du abgeklärt haben möchtest; und frag an wen du dich wenden kannst.

    Und was Konjunktiv, Akkusativ u.s.w. betrifft ... Ich hab die Damen auch nie so richtig verstanden In Deutsch war ich meist auf 2-3 .... aber nur in der Mischung: Rechtschreibung = 2; Aufbau und Inhalt von Aufsätzen = 1; Grammatik =4 ... gesamt 2,33~ - also mit Gramatik hatte ich auch nie so viel am Hut ... ich mach das ehr "gefühlsmäßig"
    Tschüssikovsky Neelix65
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  9. #9
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    AW: Depressionen

    Hallo, Neelix65.

    Sie dürften mich natürlich du'zen, ich sie'ze meist aus Höflichkeit sowie Angewohnheit.
    Ich war unter der Woche auch beim Arzt und habe eine Überweisung bekommen zu einen Neurologen.
    Jetzt ist wieder die andere Sache wann ich Zeit hätte dies überhaupt in Angriff nehmen zu können, da ich ja unter der Woche nicht Zuhause bin.
    Wenn es aber um den Punkt Schulsystem geht kann ich nur ein Lied davon singen.
    Bestes Beispiel ist Mathematik, Deutsch und Englisch: Mein Mathelehrer ist der Überzeugung ich "müsste" Mathematik studieren, weil in diesen Bereich, wie mein Lehrer immer mir jede Stunde erläutert und peinlicherweise auch in anderen Klassen offen rum erzählt, hochbegabt wäre. Vorraussichtlich kann ich aber mein Erweiterten, und damit die Eintrittskarte zum Abitur/Studium, abschminken da ich in Englisch und Deutsch 4 stehe. Wie du sicherlich merkst bin ich auch nicht gerade der schlechteste in Deutsch, jedenfalls vom Schreiben her.
    Aber genau in diesen Punkt geht es um "Interpretation", wie meine Deutschlehrerin immer sagt, logisches nachvollziehen und beweisen von Textstellen und diese erdenken, was diese in der Gefühlswelt ausmachen/bedeuten.
    Komme ich nicht mit klar, zumal meine Deutschlehrerin mir keine Antwort auf die Frage geben konnte, wieso Literatur in der Realschule so hoch angepriesen wird, auch wenn man mit einen Realschulabschluss keinerlei Berufe erlernen kann, welches mit Literatur zutun hat. Diese Berufe sind zu 99% (gefühlte?) für Abiturienten, da diese Literatur für diese Berufe studieren müssen.
    Die typische Antwort meiner Deutschlehrerin: Beschwere dich beim Schulministerium per Briefpost.

    Muss man heutzutage ein Universalgenie sein um beruflich voranzukommen? Werden einzelne Talente nicht mehr gefördert ...?

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