Ich habe mir lange Gedanken gemacht mein Leben selbst zu beenden und mich auch mit außenstehenden darüber unterhalten. Für Außenstehende wird Selbstmord häufig nur als die einfachste Lösung gesehen, um Problemen aus dem Weg zu gehen - als der leichteste Weg, als Flucht eben, obwohl die häufigste Reaktion ist: „Ach Mic***, hör auf so ein Blödsinn zu reden…“. Dennoch ist es für mich die schwerste Entscheidung meines Lebens, könnte es sogar sein, dass zu so einer Entscheidung vielleicht mehr Mut gehört, als zu jeder anderen?
Meine Gedanken darüber mein eigenes Leben zu beenden, ist mit sehr widersprüchlichen Gefühlen verbunden. Ich denke dass dies verständlich ist, denn diese schwerwiegende Entscheidung wird – wenn ich sie in die Tat umgesetzt habe - nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Eine eindeutige Entscheidung ist deshalb für mich sehr wichtig. Aber auch wenn sehr viele Gründe für einen Selbstmord sprechen, so wird durch einen einzigen Grund, der für das Weiterleben spricht, eine eindeutige Entscheidung für den Tod unmöglich. Andererseits ist aber wiederum dieser eine Grund für mich nicht ausreichend, um mir ein sinnvolles Weiterleben vorstellen zu können. Nicht leben und nicht sterben können ist mein großes Problem.
Warum ich mir das Leben nehmen will? Es sind für mich sehr triftige Gründe. Auch wenn gerne das Wort Freitod verwendet wird, so fühle ich mich eher von den Umständen dazu gezwungen. Es fällt mir schwer hier von Freiheit zu sprechen.
Ich kann anderen nicht länger zur Last fallen und kann meinem Leben keine Freude mehr abgewinnen; erst recht nachdem ich meine Ehefrau K*** einen Menschen, denn ich über alles liebe, durch die Trennung verloren habe. Ich fühle mich überflüssig. Es kommt auch noch dazu dass ich in beruflichen und finanziellen Schwierigkeiten stecke, welche meine eigene Existenz in Frage stellen.
Ich möchte euch damit nicht belästigen doch ich habe denn unbegreiflichen Zwang über mein Problem, anonym zu schreiben.



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