Hallo, eigentlich hatte ich mir halb geschworen, nie mehr in ein Forum zu schrieben, da ich vor Jahren schon einmal versucht hatte, auf diesem Wege von meinen Problemen abzulenken. Vielleicht hatte ich auch vielmehr den Funken Hoffnung, auf die Lösung zu stoßen, die mir selbst nicht einfiel.
Ich bin knapp 30 Jahre als und habe mich die letzten 10 Jahre im Grunde nicht weiterentwickelt. Als Computerfreak in mein Erwachsenenalter gestartet, hatte ich meine Liebe in der Schule kennen gelernt und gefunden. Durch die durch sie neu entdeckten Gefühle, schaffte ich es, in ein echtes soiziales Leben zu starten. Ich denke heute wäre ich einer der tpyischen WoW-Spieler geworden. Jedenfalls begann ich trotzdem mein Informatikstudium und entwickelte immer mehr eine Aversion gegenüber allen Tätigenkeiten, die ein solches Fachgebiet mit sich bringt. Mein altes "Ich" kotze mich an und ich schäme mich für den Freak, der ich vor einer Dekade war. Es nagt der Vorschurf an mir, mein leben verpasst zu haben, die großen Sommerferien lieber der der (damals noch) Röhre gehockt zu haben. An späterer Stelle wird sich noch zeigen, dass dies fatale Folgen hatte.
Die ersten Jahre mit meiner Freundin waren wunderschön, wenn auch vno vielen Zweifeln und Hürden geprägt. Zunächst verheimlichste ich sie das erste halbe Jahr, da sie 14 und ich 18 war. Wie es aber so oft im Leben ist, waren meine unguten Gefühle, ob möglicher negativer Reaktionen meiner Mitmenschen, völlig unbegründet. Es war eine sehr schöne Zeit voller Harmonie und ein Aufbruch in ein tolles Leben. Über meine Berufswahl war ich mir immer noch nicht im Klaren, studierte aber weiterhin Informatik. Nach ca 6 Jahren gemeinsamer Zeit mit meiner Freundin, kamen immer mehr Gefühle in mir auf, die mir sagten, ich hätte etwas vom Leben verpasst. Äußerlichkeiten wurden mir sehr wichtig, ich ging oft ins Fitnessstudio und sah (Vergangenheit) wirklich sehr gut aus. Groß, maskuline Eigeschaftenm, mehr als durchtrainiert (nicht aufgepumpt), gebildet, ich wurde oft angeflirtet, angesprochen, worauf ich aber nie einging, da meine Freundin meine Seelenverwandte ist. Mir lag (so dachte ich) die Frauenwelt zu Füßen. Die Realität mag anders ausgesehen haben, jedenfalls vermittelte mir mein Umfeld auch in Worten unentwegt, dass ich doch jede haben könnte (Frauen und Männer). Eine gefestigte Persönlichkeit nimmt solche Aussagen als Komplimente auf und geht seinen normalen Weg weiter. Diese erson war ich aber scheinbar nicht und fühlte mich unter Druck gesetzt. Meine Freundin war teilweise korpulent und in Bezug auf ihren Körper vielleicht das Gegenteil von mir. Dennoch ist sie mir als Persönlichkeit und Wesen um Welten überlegen. Es begab sich, dass ich mich aufmachte, um eine Selbstanalyse zu betreiben. Warum fand ich sie nicht sexuell Attraktiv? War es nur ihre vermeindlichen Defizite, die ich unterbewusst abstoßend fand? Egal, wie sehr ich mir auch auf den Weg machte, die Lösung zu finden, die Antwort schien in immer weitere Ferne zu rücken. Ohne dies von einem Sachverständigen (Psychologe) bestätigt bekommen zu haben: Ich vermute, ich wurde anfangs schizophren und später zunehmend depressiv. Der eine Teil in mir hatte für alle negtiven Gedanken (abstoßende Haltung gegenüber meiner Freudnin, usw...) eine Erklärung parat, der andere verteufelte mich.
Ich ging fremd, mehrfach, hatte eine lange Affaire, betrog meine Freundin wo es nur ging. Insgesamt waren es 5 Frauen, wobei ich nicht mit allen geschlafen habe. Es war die Suche nach Selbstbestätigung, die mich trieb. Eine Abwechslung von meinem normalen Leben, das mir nicht mehr gefliel. Ganz offensichtlich kann ich meine Freundin, meine Seelenverwandte zu dem Zeitpunkt nicht geliebt haben, sonst hätte ich diese Dinge nicht getan. Ich stand neben mir, war nicht ich, dachte nicht über mich und mein Verhalten nach. Jeder Ausflug zu meiner Affaire war wie eine Auszeit von meinem echten Leben. Wie eingangs erwähnt, hatte ich oft das Gefühl, mein Leben verpasst zu haben. Nun konnte mir nichts mehr aufregend genug sein. Es war mir nicht möglich, an einem Abend einfach nur ruhig TV zu sehen und meine Freundin in den Arm zu nehmen. Immer innerlich unruhig, immer auf der Suche nach dem Leben, das ich vielleicht (unterbewusst) haben wollte. Aber wenn doch der Status Quo nicht meine Erfüllung ist, WAS ist es, was ist das große Ganze, nach dem ich strebe? Ich konnte und kann es bis heute nicht sagen. Wer bin ich, was möchte ich wirklich und wo gehöre ich hin?
Eine Lösung musste her, egal wie sie aussah. Zunächst beichtete ich meiner Freundin, dass ich fremdgegangen sei. Einmal. Nicht öfter. Welche Lüge. Unterbewusst erhoffte ich mir, sie würde mich verlassen. Obwohl ich sie doch liebe. Ich musste raus aus der Welt. Dennoch wusste ich, dass es keinen Menschen auf der Welt gibt und gab, der mich so versteht wie meine Freundin. Das ist bis heute so. Sonst hätte ich sie auch von mir aus verlassen, wenn ich gewusst hätte, es gibt viele wie sie. Auch meine Affaire war in keiner Weise Konkurrenz. Niemand. Auf der ganzen Welt. Dennoch hielt ich es nicht mehr aus. Die Beichte brachte keine Änderung in meinem Leben. Die blieb bei mir. Verzieh mir. Es hielt nur noch ein halbes Jahr, dann machte ich nach 8 1/2 Jahren schluss. Mit meiner großen Liebe. Der Liebe meines Lebens.
Ich hielt sie warm, hatte in der zeit der Trennung von ihr viel "Spaß". Das leben war einfach anders. Doch unterwusst war es ja nur wie in einem Traum. Wenn ich wollte, könnte ich ja jederzeit zu ihr zurück. Pustekuchen. Nach einem halben Jahr hatte sie einen neuen Freund. Nun, nach 2 Jahren, ist sie sogar schwanger udn hat ein haus geschenkt bekommen. Es gibt kein Weg zurück. Kinderzeit, wunderbar...es wird nie mehr ungescheh'n...
Mein Studium? Ich habe es nach 16 Semestern unter größter Mühe abgeschlossen. Habe bis zum heutigen Tage immer nur freuberuflich gearbeitet. Habe Keine Ahnung, was ich eigentlich machen soll. Kein Ziel, keine Hoffnung mehr darauf, dass irgendwas wieder gut werden kann. Realist, das ist es, was ich bin. Alles kann erklärt werden, auf eine logische Art und Weise. Das einzige, was ich ich emotional in meinem ganzen Leben sehe, ist die Liebe zu meiner Freundin. Obwohl es Vergangenheit ist, benutze ich nie den Präfix "ex". Ich bringe es nicht übers Herz und dieser Wortzusatz widerspricht auch meinen Gefühlen.
Ich habe seit 2 Jahren eine neue Freundin, mit der es mehr schlecht als recht läuft. Sie kann die großen Fußstapfen meiner Freundin nicht ausfüllen. Das merkt sie unterbewusst. Niemand könnte das. In den vergangenen 3 jahren habe ich oft Psychologen aufgesucht, bestimmt 5-6 verschiedene. Niemand konnte mir helfen oder auch nur Hoffnung geben. Der Tenror war, ich solle mich ablenken. Dies wird aber zunehmend schwieriger. Ich höre seit Jahren keine Musik mehr. Nirgendwo. Nicht im Auto, noch zu Hause. Romantische Lieder erinnern mich an die Liebe, die ich verlore habe, "alltagslieder" im Radio an die schöne Zeit, den echten langweiligen und auch schönen "Alltag", den ich mit meiner Freundin hatte. partymusik an die Zeit, in der ich endgültig alles verspielt habe.
Ich habe keinen Kern, keine Wurzel, um die ich mir etwas neues aufbauen kann. Keine Liebe meines Lebens mehr, keinen Beruf und vor allem auch keine Idee, was ich eigentlich will und wer ich bin. Inzwischen habe ich nur noch eine große Last in mir, und Angst, wie ich die nächsten Jahrzehnte noch aushalten soll, bis ich tot bin. Wo ist der "reset"-Knopf? Es gibt ihn nicht...
Ablenkung funktioniert nicht mehr.
Edit: Ich bitte alle Tippfehler zu entschuldigen, ich habe nur keine Nerven mehr, mir alles durchzulesen.